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Hundszeiten: Laura Gottbergs fünfter Fall

Hundszeiten: Laura Gottbergs fünfter Fall

Titel: Hundszeiten: Laura Gottbergs fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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untergebracht oder zusammen?»
    «In zwei Zellen. Bei uns ist alles voll, und wir dachten, dass es nicht so gut ist, wenn wir Neonazis und Punker oder Antifa-Leute mischen. Dann geht die Prügelei hier weiter!»
    So allerdings können sie sich gut untereinander abstimmen, dachte Laura. Aber so klug sind sie vielleicht gar nicht. Na ja, dann haben sie heute Nacht wenigstens etwas, worüber sie sich unterhalten können.
    Sie ließ sich zu den Zellen führen, die auch noch nebeneinanderlagen. In der ersten ruhten drei Männer auf den schmalen Betten. Sie richteten sich schnell auf, als Laura in der Tür erschien, und blinzelten, weil mit dem Öffnen der Tür grelle Neonbeleuchtung eingeschaltet wurde.
    «Guten Abend, wir kennen uns schon. Ich wollte euch nur etwas sagen, das ich bisher noch nicht erwähnt habe: Dass ihr hier sitzt, verdankt ihr Michael Geuther. Er hat gesagt, dass brutale Gewalt eurer Sache schadet und er euch deshalb nicht schützen will. Bei Mord endet die Kameradschaft. Gute Nacht.»
    Mehr als ein «He, was soll der Scheiß!» brachten die Verblüfften nicht heraus, da trat Laura bereits zurück, die Tür fiel zu, der Schlüssel wurde umgedreht. In der nächsten Zelle wiederholte sie ihren Spruch, dort war der Protest lauter.
    «Auf so was fallen wir nicht rein!» «Saublöde Bullentaktik!» «Wir lassen uns von dir nich verarschen!»
    Mit einem dumpfen Knall fiel die Tür ins Schloss, und die beiden Wachhabenden sahen Laura erstaunt an. «Mord? Wir dachten, die sitzen wegen der Randale.»
    «Tun sie auch, aber es besteht der Verdacht, dass die Burschen etwas mit dem Tod der beiden Obdachlosen zu tun haben, die an der Isar gefunden wurden.»
    «Na, dann werden wir ein besonderes Auge auf die werfen. Irgendwelche Spezialbehandlungen?»
    «Zum Beispiel?» Laura runzelte die Stirn.
    «Och, nichts Besonderes. Wir könnten das Licht brennen lassen oder sie jede Viertelstunde wecken. Das tut nicht weh, aber es geht gewaltig an die Nerven.» Nur einer der Beamten hatte gesprochen, aber beide nickten jetzt bekräftigend.
    «Also, hört mal genau zu: Schlafentzug gilt als Folter. Ich bin sicher, dass ihr beiden das genau wisst. Falls nicht, dann würde ich euch empfehlen, in den Richtlinien nachzusehen. Alles klar?»
    «Sie haben aber ein weites Herz für Neonazis, Frau Gottberg.»
    «Ich habe kein weites Herz für Neonazis, aber ich kenne die Vorschriften für den humanen Umgang mit Gefangenen, und an die halte ich mich. Was soll denn dieser Unsinn, Kollegen?»
    «Gar nix. Wir wollten nur ein bisschen behilflich sein.»
    «Danke, diese Art von Hilfe brauche ich nicht! Guten Abend.»
    Laura verzichtete darauf, sich die Namen der beiden geben zu lassen. Die standen ohnehin auf dem Dienstplan. Aber die Selbstverständlichkeit, mit der die Kollegen den Schlafentzug vorgeschlagen hatten, irritierte sie.
    Da ist er wieder, mein Froschalarm, dachte sie, während sie zum Ausgang ging. So ein Wachdienst ist ja auch langweilig. Machtspiele vertreiben die Zeit, und man fühlt sich stark, besonders, wenn man eine Uniform trägt. Beinahe schon eine Binsenweisheit. Die Gruppe oder die Uniform machen anfällig für diese Art von Unterhaltung. Sie wollte jetzt nicht darüber nachdenken, sondern nach Hause fahren und Angelo sehen. Deshalb zog sie ihr Handy aus dem Rucksack und rief Guerrini an: zu Hause, in der eigenen Wohnung!
    «Pronto.»
    «Sag es nochmal, Angelo!»
    «Was?»
    «Pronto.»
    «Perché?»
    «Sag es nochmal, bitte!»
    «Pronto.»
    «Grazie. Es ist wunderbar, zu Hause anzurufen und deine Stimme zu hören. Deshalb wollte ich es nochmal hören.»
    «Pronto, pronto, pronto! Reicht’s? Wie geht es dir, Laura?»
    «Erstaunlich gut. Ich hole dich in einer Viertelstunde ab, dann gehen wir essen.»
    «Kannst du weg, wirklich? Ich habe gerade eure Abendnachrichten gesehen. War ja eindrucksvoll, euer Bürgerkrieg letzte Nacht. Fast wie bei uns in Italien.»
    «Ja, fast, aber mir reicht das schon. Heute Abend ist es ruhig, vermutlich lecken alle ihre Wunden. An der Isar geht es ganz bestimmt nicht mehr los, da patrouilliert der Bundesgrenzschutz.»
    «Und dein Magen? Du warst doch krank!»
    «Willst du mit mir essen gehen oder nicht?»
    «Natürlich will ich! Dein Kühlschrank ist ziemlich leer, und mein Magen knurrt.»
    «Ich beeil mich.»
    «Warte, dein Vater hat gerade angerufen. Der will auch mit dir essen. Und jetzt am liebsten mit uns beiden.»
    «Heute Abend? Es ist doch schon nach neun!»
    «Er sagte, dass er

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