kommt weniger darauf an, was Sie essen, sondern wie Sie sich dabei fühlen: je besser, desto besser!
Genießen Sie Ihr Essen und seien Sie bitte auch ein aufmerksamer Beobachter Ihrer selbst: Was hat sich geändert, seitdem Sie Echt Essen? Fühlen Sie sich besser, spüren SieIhren Körper intensiver, oder hat Ihr „schlechtes Gewissen“ die Oberhand? Auf jeden Fall werden Sie nach den zwei Monaten wissen, wie Sie Echt Essen. Wahrscheinlich kennen Sie dann auch Ihren „Setpoint“, Ihr vom Körper bestimmtes, natürliches Gewicht – oftmals gleichbedeutend dem viel zitieren „Wohlfühlgewicht“ (siehe auch Kapitel 6: „Genau festgelegt“). Ob Sie dabei bleiben oder den Verstand ins „Entscheidungsgremium Essen“ zurückholen, ist und bleibt Ihre Entscheidung.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Weitere praktische Tipps finden Sie auch am Ende des Buches bei den „Elf Essenzen der Echten Esser“ .
Übrigens … Einige Ernährungsexperten wurden im Rahmen der Berichterstattung zu diesem Buch um ihre Meinung zu HUNGER & LUST gebeten. Deren Sicht auf das essenziellste Körpersignal zur Lebenserhaltung lässt mündige Essbürger erstaunt aufhorchen, denn sie könnten sich durchaus als „essunfähig“ abgestempelt sehen. Ein paar Beispiele gefällig?
Professor Andreas Pfeiffer von der Berliner Charité ist der Ansicht, dass der Mensch überhaupt nicht mehr wirklich entscheiden kann, was sein Körper braucht . Schuld sei das Überangebot an Nahrungsmitteln. Daher würden die meisten Menschen das essen, was ihnen schmeckt, aber nicht das, was gesund ist. Auch Dr. Thomas Ellrott von der Universität Göttingen glaubt nicht, dass Menschen dauerhaft wieder lernen können, auf das innere Hungergefühl zu hören . Ebenso bezweifelt Professor Ursel Wahrburg von der Fachhochschule Münster, d ass sich alle Menschen wirklichauf ihre Lust auf bestimmte Lebensmittel und auf ihr Sättigungsgefühl verlassen können .
Würde einer dieser Experten eigentlich die „Ess-Kapaden“ schwangerer Frauen in Frage stellen? Generell wundern wir uns häufig über die ungewöhnlichen Menükombinationen à la „Nutellabrötchen mit Gewürzgurke mitten in der Nacht“. Aber niemand käme auf die Idee, die Hungergefühle einer Schwangeren „ernährungswissenschaftlich“ zu hinterfragen. „Ihr Körper wird schon wissen, was er braucht …“ Richtig. Aber diese Aussage soll expertengemäß für Nicht-Schwangere nun nicht mehr gelten …
Stellen Sie sich daher doch bitte die einfache Frage: „Wer außer Ihrem Körper kann denn sonst wissen, was für SIE gutes Essen ist?“ Vielleicht die zahlreichen Ernährungsberater oder -päpste? Oder schlaue Bücher über „gesunde“ Ernährung, geschrieben von Ernährungsexperten?
Nur Ihr Körper kennt seinen Versorgungsstatus. Daher kann auch nur Ihr Körper wissen, welche Nährstoffe Sie wann benötigen. Man muss ihn nur „ungestört arbeiten“ lassen und seinen Körpergefühlen vertrauen. Dann lautet meine These: Essen Sie nur, wenn Sie echten Hunger haben und zwar nur das, worauf Sie Lust haben und was Ihnen gut schmeckt. Diesbezüglich begrüßenswert ist die Zustimmung der DGE-Sprecherin Antje Gahl: „Ganz grundsätzlich und für gesunde Menschen stimmt seine These vermutlich.“ Sie gibt dabei zu bedenken, dass viele Menschen jedoch den Zugang zum Hunger-und Sättigungsgefühl verloren haben. Und da schließt sich der Kreis zum Sinn dieses Infokastens:
Lernen Sie Ihren echten Hunger wieder kennen
und werden Sie ein mündiger Essbürger!
Vielleicht sollte die DGE aufgrund der obigen Erkenntnis über eine Neuausrichtung ihrer rationalen Aufklärungskampagnen nachdenken: Wie wäre es mit Aktionen und Hilfestellungen für Menschen, die den „Zugang zum Hunger und Sättigungsgefühl“ wieder ermöglichen? Denkbar sind Maßnahmen, die das Vertrauen in das eigene Körpergefühl stärken, die den Menschen „trainieren“, den echten, den biologischen Hunger wieder zu spüren und vom hungerfreien Essen zu unterscheiden. Was meinen Sie? Fragen Sie doch mal bei der DGE nach:
[email protected] Derart zeitgemäße Kampagnen gewinnen sicher auch die Zustimmung der unabhängigen Verbraucherzentralen – beispielsweise der in NRW, denn auch ihrer Meinung nach „hat es die Natur eigentlich wunderbar eingerichtet: Der Mensch soll essen, wenn er Hunger hat, und trinken, wenn er durstig ist. Und der Körper signalisiert, wenn er Nachschub braucht, und zeigt, wann er genug hat. Doch leider haben viele