HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)
Menschen verlernt, auf ihren Körper zu hören …“
Doch stimmt das eigentlich? Kennen die Deutschen, Österreicher und Schweizer das Gefühl des echten, des körperlich-biologischen Hungers tatsächlich nicht mehr? Einer derartigen Behauptung fehlt die seriöse Grundlage – denn es liegen keine aktuellen Daten vor, die diese Aussage belegen. Essen die Menschen also, weil sie Hunger haben, oder essen sie aus Gewohnheit, nach Uhrzeiten oder halten sie sich vorwiegend an Ernährungsregeln? Das weiß niemand wirklich. Ungeachtet dessen aber wird genau diese Vermutung, wir hätten den Zugang zum Hungergefühl verloren und können beim Essen nicht mehr auf unseren Körper vertrauen, stets als Hauptargument gegen ein intuitives, hungergesteuertesEssverhalten herangezogen - wie Sie bereits weiter oben lesen konnten.
Um der essenziellen Frage „ Warum essen wir?“ auf den Grund zu gehen, führt Uwe Knop, Autor dieses Buchs, die Umfrage „Kennen Sie Ihren Echten Hunger?“ auf der Website www.echte-esser.de durch. Denn es wird Zeit, echte Antworten zu bekommen …
Machen auch Sie daher gerne mit bei der ersten, grenzüberschreitenden Drei-Länder-Umfrage in Deutschland, Österreich und der Schweiz zum echten Hunger.
2 Hunger erhält Leben – zusammen mit dem Durst, den wir aber hierzulande aufgrund unseres „generell hohen Sättigungsgrads“ seltener so extrem spüren, denn sehr starker Durst ist bereits ein Warnsignal des Körpers: „Ich leide an Wassermangel!“
3 Im Original: „Eure Nahrungsmittel sollen Eure Heilmittel sein!“
Energie Löst sich nur seLten in Luft auf
„1 +1 macht 2, manchmal auch 1“
D er menschliche Körper als „Krone der Schöpfung“ ist ein hochkomplexer Organismus, dessen intern viel vernetzte Funktionen wir wahrscheinlich nie bis ins Detail verstehen werden. Daher erleichtern uns stark vereinfachte Thesen, gewisse Prozesse grundlegend nachzuvollziehen. Aus diesem Grund folgt zum Thema „Kalorien & Energieaufnahme“ nun ein sehr simples Prinzip des energetischen Gleichgewichts, das im siebten Kapitel weiter konkretisiert wird.
Pfundesrepublik Deutschland?
Mittlerweile pfeifen es die Spatzen von den Dächern: Wir Deutschen sind zu dick! Zwei Drittel der Männer und mehr als die Hälfte aller Frauen sollen gemäß „Nationaler Verzehrsstudie 2007“ übergewichtig und jeder fünfte Bundesbürger sogar fettleibig sein . Zwei Jahre später gab das Statistische Bundesamt bekannt: 2009 hatte mehr als jeder Zweite Übergewicht (51 %). Schrumpft etwa die Volksmasse? Wie auch immer, noch 2007 hieß es: Wir sind nicht nur zu dick, sondern sogar die Dicksten in ganz Europa – erster Platz der Fettbauch-Champions-League nach Aussage der „International Association for the Study of Obesity“. Diesen Spitzenplatz als übergewichtigste Europäer haben 2010 die Briten „zurück erobert“ – gleichzeitig aber liegt deren Lebenserwartung höher als in allen anderen europäischen Ländern! Seltsam, denn dick soll doch eigentlich krank machen. Anscheinend aber wächst zusammen mit den Pfunden in ganz Europa die Lebenserwartung, obwohl immer mehr Menschenan „krankhaftem Übergewicht“ leiden (Journal of Epidemiology). So auch bei uns: 2010 hat die Lebenserwartung in Deutschland den höchsten Stand erreicht – und das trotz (oder vielleicht gar wegen?) der gerne gepriesenen „Übergewichtsepidemie“ …
Die schwersten Menschen der Welt leben übrigens auf den Inseln des Pazifiks: Dort liegt der mittlere BMI bei 34-35. Doch zurück zu den „dicken Deutschen“ – nehmen wir uns zur näheren Betrachtung des Sachverhalts die Männer zur Brust, da sie datengemäß dicker als die Frauen sind: Wenn also 66 Prozent der deutschen Männer Übergewicht haben, bleibt noch ein Drittel, unter dem sich auch diejenigen acht Prozent finden, die zu dünn sind. Also lebt schätzungsweise nur ein Viertel des „starken Geschlechts“ mit einem wissenschaftlich deklarierten „Normalgewicht“ gemäß Body-Mass-Index (BMI) von 20 bis 25.
BMI – Ein Index auf dem Index …
Da drängt sich die Frage auf: Sind wirklich fast acht von zehn deutschen Männern „fehlgewichtig“ – oder stimmt etwas mit dem zugrunde liegenden Bewertungsmaßstab nicht, dem lieb gewonnenen, aber umstrittenen BMI? Diese „Menschbemessungsformel“ der Weltgesundheitsorganisation wird von Fachleuten zu Recht kritisiert, denn sie reduziert uns auf das Verhältnis von Gewicht zur Körperfläche (Gewicht
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