Hungrig nach Macht (German Edition)
Zusätzlich sollte sie die Auswertung per E-Mail zugeschickt bekommen.
Wow, Hanna staunte nicht schlecht.
Da stand, dass sie ein Switcher sei. Sehr dominant, etwas devot, gut sadistisch und etwas masochistisch.
Was um alles in der Welt war ein >Switcher
Ansonsten war sie mit ihrem Ergebnis durchaus zufrieden. Dominant war sie, schon beruflich gesehen. Aber auch privat bestimmte sie gern, wo es lang ging. Dieser Punkt entsprach ihrem Selbstbild.
Etwas devot, na ja, Jörg hatte ihr gezeigt, wie sehr es sie anmachte, wenn er etwas von ihr verlangte. Zumindest dann, wenn es etwas war, womit sie ihren eigenen Bedürfnissen gerecht wurde. Also auch akzeptabel.
Mit den beiden anderen Ergebnissen konnte sie noch nicht viel anfangen. Sicher würde sich mit der Zeit verdeutlichen, was genau damit gemeint war.
Zunächst galt es herauszufinden, was ein Switcher war.
Sie gab das Wort ins Suchfeld ein und es dauerte nicht lange, bis sie eine Antwort auf ihre Frage gefunden hatte. Der Begriff wurde so erklärt: Jemand, der switcht, ist in der Lage, die Rollen zu tauschen, kann also dominant und ein anderes Mal auch devot sein.
Fürs Erste gab sich Hanna mit dieser Erklärung zufrieden und schüttete sich noch einen Kaffee nach.
So weit, so gut. Aber was nun? Was konnte sie mit dem Testergebnis anfangen? Konnte es ihr irgendwie hilfreich sein? Außer dass sie jetzt wusste, wie sie selbst im Bezug auf BDSM einzuschätzen war?
Wofür standen eigentlich die beiden Ersten der vier Buchstaben?
Eine Eingabe ins Suchfeld beantwortete auch diese Frage.
Bondage und Disziplin.
Ein paar Seitenklicke weiter und sie landete bei einer Bildergalerie, die sie faszinierte.
Mit Seilen ästhetisch gefesselte Körper. Knoten, die ein wahres Kunstwerk in Vollendung mit einem schönen Körper bildeten. Meistens waren es Frauen, die so dargestellt wurden.
Diese Bilder hatten nichts Anrüchiges, wie das Thema eigentlich vermuten ließ. Nein, was sie da sah, war in ihren Augen das Werk eines Künstlers. Geschmackvoll und schön.
Es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich von diesem Anblick lösen konnte. Aber zielstrebig, wie sie nun einmal war, verlor sie ihr eigentliches Vorhaben nicht aus den Augen.
Was noch fehlte, war die Idee zu einem Einstieg.
Wie sollte sie mehr erfahren?
Wahrscheinlich bildete ein Forum die effektivste Lösung.
Eine Idee war geboren. Mit ein paar Seitenaufrufen hatte sie etwas gefunden, was ihr geeignet erschien. Eine der Untergruppen in einem größeren Gemeinschaftsportal.
Hanna meldete sich in dieser Gruppe an und wartete auf ihre Freischaltung.
In der Zwischenzeit sah sie sich in einem Onlinegeschäft um, in dem Sexspielzeuge angeboten wurden.
Überrascht stellte sie fest, dass es da eine eigene Sparte für BDSM gab. Neugierig klickte sie die Seite an.
Was es da so alles gab. Hanna war fassungslos. Penisringe, Nippelklemmen, Peitschen, Gerten, Hand- und Fußfesseln, Aufhängevorrichtungen. Sogar Möbelstücke, deren Nutzungsmöglichkeiten jedoch ihren Vorstellungen verborgen blieben. Masken, Federn, Kleidung aus Lack, Leder und Latex und noch jede Menge andere Dinge.
Bei diesen ganzen Sachen fragte sich Hanna inzwischen, ob der Begriff >prüde< auf sie zutraf. Bisher war sie gänzlich ohne dergleichen ausgekommen und hatte dennoch jede Menge Spaß und Lust beim Sex.
Ihr war Sex, so wie sie ihn kannte und praktizierte, niemals langweilig gewesen. Im Gegenteil, sie betrachtete dieses Vergnügen als die schönste Nebensache der Welt.
Und sie stand zu dieser Überzeugung. Und das, ohne von den meisten der eben gesehenen Dinge auch nur eine Ahnung zu haben.
Wenn sie es recht überlegte, könnten ein paar Sachen sicherlich den Reiz erhöhen. Jetzt, da sie durch Jörg erkannt hatte, wie ihr Körper auf wohldosierte Schmerzen reagierte.
Hanna verließ den Online-Shop und ging zurück auf die Seite, auf der sie sich für die BDSM-Gruppe angemeldet hatte.
Erfreut stellte sie fest, dass sie bereits freigeschaltet und nun Mitglied dieser Gruppe war, in die sie ihre Hoffnung legte, endlich mehr zu erfahren.
Auf der Gruppenseite gab es mehrere Foren. Manche mit Titeln, die Hanna nicht zuordnen konnte. Andere wiederum, die sie sich etwas näher anschauen wollte.
Da war zum einen die Vorstellungsrunde, die das größte Interesse bei ihr weckte. Wollte sie doch sehen, wie die anderen Gruppenmitglieder so waren und sich präsentierten.
Schon nach wenigen Postings, die sie aufmerksam studierte, war ihr klar,
Weitere Kostenlose Bücher