Hunter 05 - Späte Vergeltung
Wand und küsste sie so verlangend, dass sie alles um sich herum vergaß. Sie war gerade dabei, an seinem T-Shirt zu zerren, als erneut das Telefon klingelte.
Mit einem Stöhnen lehnte sie ihren Hinterkopf an die Wand. »Wenn das wieder Clint ist, bringe ich ihn um.« Ohne auf die Nummer zu sehen, nahm sie das Gespräch an. »Ja?«
»Chloe? Hier ist Dave Reyes.«
Zach, der sein Ohr neben ihres gehalten hatte, versteifte sich und setzte Chloe dann auf dem Boden ab.
Bedauernd verließ sie den warmen Kokon seiner Arme und trat einen Schritt zurück. »Ja?«
»Ich habe herausgefunden, wo Chrissie sich aufhält. Anscheinend hatte eines der Mädchen noch Kontakt zu ihr. Sie lebt jetzt unter falschem Namen in einer Kleinstadt in Maine. Ich habe sie angerufen, um sie zu warnen, aber sie hat behauptet, sie wäre nicht Chrissie und hätte auch nie von ihr gehört. Allerdings habe ich ihre Stimme erkannt. Sie ist es.« Die Frustration war ihm deutlich anzuhören.
»Warum erzählen Sie mir das?«
»Ich kann hier wegen meines Clubs nicht weg und hatte gehofft, dass Sie vielleicht mit ihr reden könnten. Wenn Sie vor ihrer Tür stehen, wird sie es nicht mehr leugnen können. Sorgen Sie dafür, dass ihr nichts passiert!«
»Vielleicht kann die Polizei vor Ort …«
»Nein! Sie versteckt sich dort unter falschem Namen. Wenn wir ihr die Dorfpolizei auf den Hals hetzen, wird sie wieder fliehen. Und ich bezweifle außerdem, dass sie genug Männer hätten, um sie rund um die Uhr zu schützen.«
»Okay, geben Sie mir die Adresse, und ich werde sehen, was ich tun kann. Aber ich kann nichts versprechen.« Chloe sah, dass Zachs Augenbrauen zusammengezogen waren. Es würde nicht leicht werden, ihn zu überzeugen. Mit der Hand machte sie eine Bewegung, dass sie etwas zu schreiben brauchte. Mit offensichtlichem Widerwillen reichte Zach ihr Zettel und Stift. Rasch notierte sie den Namen und die Adresse, die Dave ihr diktierte.
»Danke. Melden Sie sich bei mir, wenn Sie dort waren?« Dave schien fest davon auszugehen, dass sie hinfahren würde – und vermutlich hatte er recht.
»Natürlich.« Langsam ließ Chloe das Handy sinken und starrte es für einen Moment nur an.
»Was wollte Reyes?« Zachs Stimme zeugte von unterdrücktem Ärger.
Neugierig blickte Chloe ihn an. »Was hast du eigentlich gegen ihn?«
»Du meinst, außer, dass er deine Telefonnummer hat und dich ständig anruft?«
Chloe musste lachen. »Du bist doch wohl nicht eifersüchtig?«
Keine Spur von Humor war in Zachs Gesicht zu erkennen. »Sollte ich das sein?«
Sie trat näher zu ihm und berührte seine Hand. »Ich bin doch bei dir, oder nicht?«
Zachs Finger schlossen sich fest um ihre. »Ja, aber nicht ganz freiwillig. Wenn es keine Gefahr für dich gäbe, wer weiß …«
Wut kam in ihr auf, und sie riss ihre Hand zurück. »Willst du damit sagen, dass du denkst, ich würde mit jedem schlafen, der mich beschützt? Wenn das so ist, dann gehe ich …«
»Nirgendwohin.« Zach schlang seine Arme um sie und hielt sie so lange fest, bis sie aufhörte, sich gegen ihn zu wehren. Er stützte sein Kinn auf ihren Scheitel und stieß einen tiefen Seufzer aus. »Himmel, Chloe, du bringst mich völlig durcheinander. Natürlich denke ich nicht, dass du mit jedem schläfst. Ich möchte nur nicht, dass du dich genötigt fühlst, nur weil wir jetzt gezwungenermaßen so aufeinander hocken.«
»Das tue ich nicht.« Chloe starrte auf seine Brust, weil er ihr nicht erlaubte, in sein Gesicht zu sehen. »Du solltest inzwischen gemerkt haben, dass ich dich wirklich mag, selbst wenn du es mir manchmal sehr schwer machst.«
»Letzteres verstehe ich zwar auch nicht, aber ich bin froh, dass du mich magst, auch wenn ich mich wie ein Idiot benehme.«
Chloe begann zu lächeln. »Endlich siehst du es ein.«
Er zwickte sie in die Seite. »Du hättest jetzt dementieren müssen.«
Chloe tauchte unter seinem Kinn weg und lehnte sich zurück, um ihm ins Gesicht sehen zu können. »Du weißt doch, ich darf nicht lügen.«
Zuneigung leuchtete aus Zachs Augen. »Kleines Biest.«
»Hey!« Gespielt beleidigt wandte sie sich ab. »Ich sehe schon, dass ich hier nicht gewürdigt werde. Vielleicht sollte ich doch …«
Weiter kam sie nicht, denn Zach schob sein Gesicht dicht an ihres heran. »Keine Chance, du gehörst mir.«
Ihr Herz klopfte schneller, als sie ihn ansah und bemerkte, dass er es völlig ernst meinte. »Tue ich das?«
»Ja.« Es klang beinahe, als müsste er das Wort aus
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