Hunter 05 - Späte Vergeltung
etwas, aber wir werden diesen Mistkerl finden, und er wird sich für das verantworten müssen, was er getan hat. Und so lange bist du bei mir in Sicherheit.«
»Du kannst doch nicht dein ganzes Leben für mich ändern. Das ist nicht fair dir gegenüber.« Ihre Stimme klang erstickt, als würde sie gegen Tränen ankämpfen.
Verdammt, er hasste es, sie so zu sehen. »Ich habe dich gerne um mich, Chloe. Mach dir darüber keine Gedanken, du kannst so lange bei mir bleiben, wie du möchtest.« Als sie schwieg, warf er ihr einen kurzen Blick zu und bemerkte, dass sie ihn anstarrte.
»Meinst du das ernst?«
Er blickte wieder auf die Straße. »Warum sollte ich das nicht?«
»Na ja, vor einigen Tagen mochtest du mich noch nicht sonderlich. Und jetzt bist du gezwungen, mich Tag und Nacht zu ertragen.«
Zach stieß einen stummen Seufzer aus. Es wurde eindeutig Zeit, dass sie sich unterhielten, und das wollte er nicht unbedingt im Auto tun. »Von
ertragen
kann keine Rede sein. Vor ein paar Wochen kannte ich dich noch gar nicht, aber inzwischen habe ich dich kennengelernt, und ich mag dich sehr, Chloe, daran musst du wirklich nicht zweifeln.«
Ein schwaches Lächeln hob ihre Mundwinkel. »Okay.«
Zach atmete insgeheim auf. Er war nicht gut darin, über seine Gefühle zu sprechen, und gerade jetzt konnte er es sich nicht leisten, dass Chloe ihn missverstand. Es war nur wichtig, dass sie sich in Sicherheit befand.
Der Rest der Fahrt verlief schweigend, und Zach war dankbar dafür, weil er genug damit zu tun hatte, darauf zu achten, dass ihnen niemand folgte. Als sie seine Wohnung erreichten, setzte die Erleichterung ein. Selbst wenn Scott herausfinden sollte, wo Zach wohnte, würde er nicht an Chloe herankommen, dafür würde er schon sorgen. Außerdem würde der Streifenwagen in regelmäßigen Abständen vorbeifahren und so hoffentlich jeden verscheuchen, der einzudringen versuchte.
In seiner Wohnung angekommen, machte Zach erst einen Rundgang, bevor er die Tür hinter ihnen verriegelte und sämtliche Vorhänge zuzog. Sonst kümmerte er sich meist nicht darum, aber er wollte nicht, dass sie hinter den erleuchteten Fenstern ein klares Ziel abgaben. Als er damit fertig war, drehte er sich zu Chloe um, die mitten im Raum stehengeblieben war und ein wenig verloren wirkte.
»Wie wäre es, wenn ich uns etwas zu essen mache?« Glücklicherweise hatte er gestern noch Lebensmittel eingekauft, sodass er sich jetzt nicht darum kümmern musste – und sie nicht verhungerten.
»Ein bisschen was könnte ich schon vertragen, denke ich.«
Besorgt musterte er Chloe. Sie schien am Ende ihrer Kräfte zu sein. »Möchtest du deine Sachen auspacken? In meinem Schrank müsste noch etwas Platz sein, wenn nicht, schieb den Kram einfach zusammen.«
»Bist du sicher, dass dir das recht ist?«
Verwirrt blickte er Chloe an. »Warum sollte es das nicht? Sonst hätte ich es doch nicht vorgeschlagen.«
Chloe hob die Schultern. »Na ja, das wirkt ein bisschen so, als würde ich bei dir einziehen.« Mit den Fingerspitzen strich sie über seine Wange. »Ich bin dir für alles sehr dankbar, Zach, aber ich möchte dich nicht noch mehr belästigen als unbedingt nötig.«
Vermutlich würde er Frauen nie verstehen. Zach legte seine Hand um ihren Arm, führte ihre Finger zu seinen Lippen und küsste sie. »Ich möchte, dass du dich so wohl fühlst wie möglich, während du hierbleiben musst. Dazu gehört unter anderem auch, dass du nicht aus dem Koffer lebst oder ständig fragen musst, wenn du irgendwas benutzen möchtest. Alles klar?« Zum Abschluss biss er leicht in ihre Fingerkuppe.
»Autsch.« Lachend entzog Chloe ihm ihre Hand. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und schlang ihre Arme um seinen Hals. »Danke.« Sie presste ihre Lippen auf seine und küsste ihn.
23
Chloes Herz schlug viel schneller, als es bei einem harmlosen Kuss sonst geschah. Aber das lag wohl auch eher daran, dass Zach sich trotz ihres ziemlich schwierigen Anfangs als echter Traummann entpuppte. Und zwar nicht nur im Bett beziehungsweise der Wanne, sondern vor allem auch außerhalb. Welcher Mann räumte schon bereitwillig seinen Kleiderschrank für eine Frau, die er gezwungenermaßen bei sich aufnahm? Chloe grub ihre Hand in seine Haare und intensivierte den Kuss. Als könnte er ihre Gedanken lesen, hob Zach sie hoch, und Chloe schlang ihre Beine um seine Hüften. Ihre Augen schlossen sich wie von selbst, als sein harter Körper sich an ihren presste. Oh ja, so
Weitere Kostenlose Bücher