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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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nach ihrer Hand und zog sie wieder an sich. Mit der Stirn lehnte er sich an ihre Brust. »Was ist geschehen, während ich bewusstlos war?«
    Ein Schauer lief durch Chloes Körper, als sie sich daran erinnerte, wie Christine gestorben war. Mit leiser Stimme berichtete sie Zach, was passiert war. Als sie zu dem Kampf mit Scott kam, presste er sie enger an sich.
    »Gott, Chloe, du hättest sterben können!«
    Ein Lachen, das beinahe wie ein Schluchzer klang, stieg in ihrer Kehle auf. »Ja, danke, das ist mir auch aufgefallen. Aber was hätte ich machen sollen? Das zulassen, was dieser Mistkerl mit mir vorhatte? Das konnte ich nicht, Zach.«
    »Es tut mir leid, dass ich dich im Stich gelassen habe. Ich hätte vorsichtiger sein müssen.«
    »Das ist Unsinn! Du konntest nicht wissen, dass er schon im Haus ist.« Sie rieb über seine Schulter. »Ich verstehe immer noch nicht, warum Christine uns nicht gewarnt hat.«
    Zach hob den Kopf, und sie sah, dass seine Augen gerötet waren. »Angst vermutlich. Vielleicht hatte er die ganze Zeit die Pistole auf sie gerichtet. Sie dachte wohl, dass wir ihr helfen könnten.« Sein eigenes Schuldbewusstsein klang deutlich in seiner Stimme mit.
    Sie legte ihre Hände um sein Gesicht und zwang ihn, ihr in die Augen zu blicken. »Es ist nicht deine Schuld, Zach. Ich weiß nicht, woher Scott wusste, wo Christine wohnt, aber er kann sie nicht dadurch gefunden haben, dass er uns gefolgt ist. Sonst wäre er nicht schon im Haus gewesen.«
    »Schon, aber …«
    Die Tür hinter Zach ging auf, und Chloe ließ ihre Hände sinken. Ihre Wut kochte innerlich wieder hoch, als Sheriff Granger den Raum betrat. »Sie müssen jetzt gehen, Murdock, Ihre Viertelstunde ist um.«
    Zach schob sein Kinn vor. »Nicht ohne Chloe.«
    »Ihre Freundin bleibt so lange hier, bis die Sache aufgeklärt ist. Sie dagegen sollten ins Krankenhaus zurückgehen. Oder sonst wohin, es ist mir egal, Hauptsache, Sie kommen mir nicht in die Quere.«
    »Sie …«
    Chloe legte ihre Hand auf seinen Arm und unterbrach ihn. »Geh ruhig, Zach. Denk daran, dass Scott noch irgendwo da draußen herumläuft. Ich melde mich dann bei dir, wenn ich hier raus bin.«
    Zach zögerte deutlich, Unentschlossenheit stand in seinen Augen. Schließlich nickte er knapp, ignorierte Grangers Anwesenheit und schloss Chloe in seine Arme. Einen Moment lang klammerte sie sich an ihn, dann löste sie sich von ihm und gab ihm einen sanften Kuss.
    »Soll ich jemanden für dich anrufen?«
    Einen Augenblick lang dachte sie an ihre Familie, aber dann schüttelte sie den Kopf. »Nein, besser nicht. Sie würden sich nur aufregen, und bis sie hier sind, bin ich längst wieder frei.«
    »Okay.« Zach klang nicht gerade überzeugt, aber schließlich drückte er nur noch einmal ihre Hand und verließ dann den Raum.
    Granger schloss die Tür hinter Zach und blickte Chloe dann prüfend an. »Setzen Sie sich.«
    Wortlos folgte Chloe der Aufforderung und nahm an dem kleinen Tisch Platz, der in der Mitte des Raumes stand. Inzwischen fiel es ihr immer schwerer, Ruhe und Selbstsicherheit auszustrahlen, sie war müde, hungrig und vor allem wütend. Nur ihre jahrelange Erfahrung in Gerichtssälen bewahrte sie davor, sich vor dem Sheriff eine Blöße zu geben.
    »Fangen wir noch mal von vorne an.«
    Chloe stöhnte lautlos und ahnte, dass es noch sehr lange dauern würde, bis Granger sie endlich gehen ließ. Nicht, weil er wirklich glaubte, dass sie jemanden erschossen hatte, sondern einfach nur aus Prinzip und weil sie in seinen Augen einen Mörder nach Belfast gebracht hatte. Sie konnte nur hoffen, dass es ihm irgendwann zu dumm wurde. Und dass Zach wirklich nicht schwerer verletzt war und keine Risiken einging – weder mit seiner Gesundheit noch mit Scott.

26
    Zach trat vor das Gebäude und kniff die Augen zusammen. Als Erstes musste er sich eine Sonnenbrille besorgen, bevor sein Schädel von dem grellen Licht platzte, das in seine Augen stach. Er beschloss, zu Fuß zu gehen, einerseits, weil die Geschäfte nur eine Straße weiter angesiedelt waren, und andererseits, weil sein Wagen immer noch vor Christines Haus stand. Vom Sheriffsbüro hatte sich niemand die Mühe gemacht, das Auto hierher transportieren zu lassen. Wenigstens hatte er aber seine Waffe zurückerhalten, nachdem festgestellt worden war, dass es sich nicht um die Tatwaffe handelte. Vor allem aber musste er dringend seine Wut auf sich selbst, auf Scott und auf den Sheriff loswerden, und das ging am besten, wenn

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