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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Gesicht wich. Auch wenn es Jahre her war, seit er sie gesehen hatte, erkannte er Chloe Hunter sofort wieder. Besonders ihre großen hellbraunen Augen waren unverkennbar. Die bei der Hochzeit ungezähmten Locken hatte sie zu einer komplizierten Frisur hochgesteckt, und sie trug ein elegantes Kostüm, soweit er das von hier aus sehen konnte. Und offensichtlich verteidigte sie dieses Schwein.
    Trotzdem konnte er seine Augen nicht von ihr abwenden, bis sich der Staatsanwalt schließlich räusperte. Schuldbewusst schnellte Zachs Kopf zu ihm herum, und er konzentrierte sich wieder voll auf seine Aufgabe. Langsam und so detailliert wie möglich beantwortete er die Fragen des Staatsanwalts zum Auffinden der Leiche und zu der Verhaftung des Mörders. Da er mit den späteren Ermittlungen nichts mehr zu tun hatte, war er schon nach wenigen Minuten fertig. Automatisch hielt er den Atem an, als Chloe sich erhob, um die Bank herumging und auf ihn zukam. Vor allem aber hatte er Mühe, den Blick auf ihrem Gesicht zu halten und nicht an ihrem wohlgerundeten Körper hinabwandern zu lassen. Das ärgerte ihn noch mehr, und er spürte, wie ein Muskel in seiner Wange zu zucken begann.
    Als sie näher kam, erkannte er, dass sie offensichtlich nicht überrascht über seine Anwesenheit war. Vermutlich hatte sie seinen Namen schon vor einiger Zeit auf der Liste der Zeugen gesehen. Allerdings lächelte sie ihn nicht an wie bei ihrem ersten Treffen damals, sondern blickte ihm ernst entgegen. »Guten Tag, Mr Murdock.«
    »Ms Hunter.« Er quetschte die Worte hervor und erkannte seinen Fehler erst, als sich ihre Augenbrauen zusammenzogen, weil er sie mit ihrem Namen ansprach.
    Doch sie ging nicht darauf ein, sondern kam sofort zur Sache. »Ihre Ausführungen waren sehr beeindruckend, aber ich wüsste gerne von Ihnen, wieso Sie sich entschieden haben, gerade diesem Notruf nachzugehen, obwohl der Anrufer sagte, dass es sich um ein Versehen handelte. Ist das so üblich in Ihrem Department?«
    »Es kommt vor, wenn wir das Gefühl haben, dass etwas an der Sache faul ist. Und das war in diesem Fall so.«
    »So ganz verstehe ich das noch nicht. Vielleicht können Sie mir erklären, warum Ms Ferguson aus der Einsatzleitstelle gerade bei Ihnen angerufen hat?«
    »Ich hatte Nachtdienst, und sie war sich nicht sicher, ob sie den Notruf weiterleiten sollte.«
    Chloes Augen funkelten, als sie sich nach vorn lehnte. »Also haben Sie entschieden, der Sache nachzugehen. Warum genau?«
    Ein Hauch ihres Parfüms drang in seine Nase und machte es ihm noch schwerer, sich zu konzentrieren. »Weil sie mir den Namen Jesse Curtis nannte und er bereits in der Vergangenheit wegen häuslicher Gewalt aufgefallen war.«
    Chloe blickte ihn einen Moment an, dann wandte sie sich an den Richter. »Euer Ehren, ich beantrage, ins Protokoll aufzunehmen, dass mein Mandant noch nie wegen eines solchen Delikts angeklagt oder verurteilt wurde. Das ist nur eine Mutmaßung von Seiten des Zeugen.«
    Zach presste die Lippen zusammen, um ihr nicht zu sagen, was sie mit ihrer Mutmaßung tun konnte.
    »Mr Murdock, Sie sind also zu der Wohnung gefahren und haben dort wie beschrieben die Tote vorgefunden.«
    Diesmal konnte er sich nicht zurückhalten. »Sie hatte einen Namen: Candice Meadows!«
    Chloe lächelte ihn schmallippig an. »Sie haben natürlich recht. Sie haben also die Verstorbene, Ms Meadows, im Schlafzimmer vorgefunden. Die Frage ist für mich: Warum haben Sie überhaupt die Wohnungstür aufgebrochen, als niemand antwortete? Ist das ebenfalls so üblich?«
    »Mein Instinkt hat mir gesagt, dass etwas nicht stimmt, daher habe ich entschieden, die Tür aufbrechen zu lassen.«
    »Ihr Instinkt.« Sie legte so viel Skepsis in das Wort, dass Zach die Hände in seinem Schoß zu Fäusten ballte. »Können Sie das etwas näher beschreiben?«
    Der Staatsanwalt erhob sich. »Euer Ehren, verfolgt Ms Hunter überhaupt einen Sinn mit diesen ganzen Fragen? Ich kann jedenfalls noch keinen erkennen.«
    Der Richter wandte sich der Pflichtverteidigerin zu. »Ms Hunter, kommen Sie bitte zur Sache.«
    »Natürlich, Euer Ehren.« Wut blitzte für einen winzigen Moment in ihren Augen auf. »Ich möchte gerne wissen, warum Mr Murdock sich genau in dieser Nacht, in diesem Fall dazu entschieden hat, nicht nur umgehend zu der Wohnung zu fahren, sondern auch die Tür aufzubrechen.«
    Zach beugte sich vor. »Wenn ein Mann, der bereits mehrfach der Gewalt gegen Frauen verdächtigt wurde, sich an einem

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