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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Verdienst.«
    Zach schüttelte innerlich den Kopf. Gegen Chloe hatte er überhaupt keine Chance zu bestehen, wenn sie etwas wirklich wollte, war sie wie ein Bullterrier. Eine Eigenschaft, die er schon bei mehreren Mitgliedern der Familie Hunter bemerkt hatte. Also hatte er entschieden, sich ihre Unterlagen anzuschauen und klein beizugeben. Wenn sich herausstellte, dass seine Kollegen gründlich gearbeitet und nichts übersehen hatten, wovon er ausging, würde sie ihn wenigstens endlich mit dieser Sache in Ruhe lassen.
    Als Chloe sich vorbeugte, löste sich eine Strähne ihres Haars aus der eleganten Aufsteckfrisur, und Zach erinnerte sich daran, wie sie ihm gestern die Tür geöffnet hatte. Die wilden Locken hingen ungehindert hinab, und anstelle des eleganten Kostüms im Gerichtssaal trug sie Jeans und ein eng anliegendes T-Shirt, das ihre kurvige Figur noch betonte. Es war ihm unheimlich schwergefallen, überhaupt ein Wort herauszubringen, geschweige denn, sich ordentlich zu entschuldigen, aber zum Glück war Chloe anscheinend nicht nachtragend. Außer sie wollte seine Hilfe in Anspruch nehmen und hatte deshalb entschieden, ihm zu verzeihen.
    Zach verzog den Mund bei diesem Gedanken. Ihm wäre es lieber, wenn sie aus freien Stücken zu ihm gekommen wäre, und nicht nur, weil sie etwas von ihm wollte. Doch nach dem, was er sich gestern geleistet hatte, sollte er wohl froh sein, dass sie überhaupt noch ein Wort mit ihm wechselte.
    »Also gut, erzähl mir, was dich an dem Fall stört.«
    Grübchen blitzten auf, als Chloe ihn anlächelte. »Okay.«
    Zach ignorierte das leichte Flattern in seinem Magen und blickte Chloe ernst an. »Ich werde dir meine ehrliche Meinung sagen. Wenn an deinen Vermutungen etwas dran sein könnte, werde ich dir helfen, die Wahrheit herauszufinden. Wenn nicht, möchte ich, dass du mir versprichst, die Sache ruhen zu lassen und dich darauf zu konzentrieren, Curtis zu verteidigen.«
    Ihre hellbraunen Augen lagen prüfend auf ihm, dann nickte sie langsam. »Abgemacht.«
    Erleichtert atmete er auf. Damit sollte die Sache in spätestens einer halben Stunde ausgestanden sein.
    »Okay, da ich bald im Büro sein muss, mache ich es so schnell wie möglich.« Sie lächelte ihn schief an. »Deinem erleichterten Gesichtsausdruck nach zu urteilen ist das auch in deinem Sinne.«
    »Ja.« Er deutete auf die Aktenstapel, die seinen Schreibtisch bedeckten. »Momentan scheinen alle durchzudrehen, muss am Wetter liegen.«
    »Warum hast du eigentlich den Mordfall nicht bearbeitet?«
    »Ich bin nicht bei der Mordkommission. Ich bearbeite nur Fälle von häuslicher Gewalt, Vergewaltigungen, Missbrauch und so weiter.«
    »Und in dieser Funktion hattest du damals auch mit Jesse Curtis zu tun?«
    »Genau.« Zach bemühte sich, nicht wieder die Einzelheiten der beiden Misshandlungsfälle hochkommen zu lassen. Die Frauen hatten ihre schweren Verletzungen in Krankenhäusern behandeln lassen müssen, doch sie hatten es nicht gewagt, gegen Curtis auszusagen. Und sie waren auch nicht in ein Frauenhaus gegangen, wie er es ihnen geraten hatte. Glücklicherweise hatten sie es anscheinend irgendwie geschafft, von Curtis loszukommen, bevor er ihnen das antat, was Candice Meadows erlitten hatte.
    Eine sanfte Berührung an seiner Hand schreckte ihn aus seinen Gedanken auf. Chloes Blick lag besorgt auf ihm. »Alles in Ordnung?«
    Zach richtete sich gerader auf. »Ja, natürlich.« Rasch zog er seine Hand zurück, als er bemerkte, dass Chloes schlanke Finger noch darauf ruhten.
    »Ich kann mir vorstellen, dass dein Job ziemlich schwer und belastend sein kann.«
    Er hob die Schultern. »Immer noch besser als Mordkommission, wenigstens ist bei meinen Opfern ein Happy End noch möglich.« Viele der Opfer waren allerdings psychisch so geschädigt, dass sie den Rest ihres Lebens darunter litten. Dennoch verschaffte es ihm eine gewisse Befriedigung, die Täter zu finden und für ihre Tat zu bestrafen.
    Chloe zog einen Block aus ihrer Tasche. »Wessen wurde Curtis vorher beschuldigt?«
    »Ich wurde zum ersten Mal angefordert, als eine schwer verletzte Frau in ein Krankenhaus eingeliefert worden war. Ihr Körper wies unzählige Blutergüsse und Schnitte sowie ein paar Knochenbrüche auf. Ihr Freund hat sie dorthin begleitet, und der Ärztin kam die Sache verdächtig vor, deshalb hat sie die Polizei eingeschaltet. Es war offensichtlich, dass das Opfer von Curtis unterdrückt wurde, aber leider hat die Frau sich nicht getraut, gegen ihn

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