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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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vermeiden, voreilige Schlüsse zu ziehen. Ich bin kein Abschaum, und du bist kein vorurteilsbeladener Mistkerl, wie ich kurzzeitig dachte. Okay?«
    Er hielt ihr seine Hand hin, und Chloe ergriff sie. »Okay. Gute Nacht, Chloe.«
    »Dir auch.«
    Sie wollte schon die Tür schließen, als er sie noch einmal ansprach. »Ich soll dich übrigens von Autumn grüßen. Du sollst weniger arbeiten und dich öfter bei ihnen blicken lassen.«
    Chloe schnaubte. »Das ist ja wohl …«
    Zach hob die Hände und entfernte sich von ihr. »Ich bin nur der Überbringer der Nachricht, macht das unter euch aus.«
    Diesmal verschwand er endgültig im Treppenhaus, und Chloe schloss die Tür hinter ihm. Mit dem Rücken lehnte sie sich dagegen und atmete tief ein. Der Gedanke, dass Zach mit Autumn über sie gesprochen hatte, spülte den letzten Ärger weg. Offensichtlich hatte er seine Worte tatsächlich bereut und sich überlegt, wie er die Sache wiedergutmachen konnte. Sie würde die Angelegenheit zwar nicht so schnell vergessen, aber sie konnte ihren Frieden damit schließen und es abhaken.
    Erschrocken zuckte sie zusammen, als es an der Tür klopfte. Seltsamerweise machte ihr Herz bei dem Gedanken einen Sprung, dass Zach zurückgekommen sein könnte. Rasch öffnete sie die Tür wieder und versuchte, ihre Enttäuschung zu verbergen, als nur der Pizzabote davorstand.
    »Ihre Pizza, Ms Hunter.« Damit reichte er ihr einen großen Karton.
    Chloe rang sich ein Lächeln ab und atmete tief den köstlichen Duft frisch gebackener Pizza ein. »Vielen Dank, das riecht himmlisch. Moment, ich lege rasch den Karton zur Seite, dann bezahle ich.«
    Der junge Mann hob die Hand. »Das ist nicht nötig, die Rechnung hat der Herr übernommen, dem ich im Treppenhaus begegnet bin.« Er winkte ihr zu und lief schon die Treppe hinunter.
    Sowie Chloe die Tür geschlossen hatte, legte sie den Karton auf die Kommode und rannte zum Fenster. Sie schob den Vorhang ein wenig beiseite und blickte auf die Straße hinunter. Innerhalb von Sekunden hatte sie Zachs hochgewachsene Gestalt entdeckt, der gerade in seinen Wagen stieg. Als hätte er ihre Anwesenheit gespürt, blickte er nach oben. Einen Moment lang blickten sie sich nur an, dann hob er kurz die Hand, schloss die Wagentür und fuhr los. Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer, und sie ließ sich wie betäubt auf das Sofa sinken. Offensichtlich war ihre Faszination für Zach Murdock trotz der Ereignisse nicht vergangen. Im Gegenteil, sie schien noch stärker geworden zu sein, weil sie die Möglichkeit gehabt hatte, ein wenig hinter seine Fassade zu blicken. Sie konnte sich nur noch nicht entscheiden, ob das gut oder schlecht war.
    Am nächsten Morgen machte Chloe auf ihrem Weg zur Arbeit einen Abstecher zum Police Department. Zwar glaubte sie nicht, dass Zach sich trotz seiner Entschuldigung gestern Abend dazu bringen lassen würde, ihr zu helfen, aber sie wollte es zumindest versuchen. Ihre Möglichkeiten, in dem Fall Unterstützung zu bekommen, waren ausgeschöpft. Weder die ermittelnden Detectives noch die Staatsanwaltschaft schienen sich dafür zu interessieren, ob eventuell ein Unschuldiger verurteilt werden würde. Auch wenn Jesse Curtis theoretisch ins Gefängnis gehörte, dann nicht aufgrund dieser Tat. Vor allem aber würde eine Verurteilung bedeuten, dass der wahre Mörder davonkam – was sie unbedingt verhindern musste.
    Sie betrat das Gebäude und ging gleich zu den Fahrstühlen. Es war immer von Vorteil, wenn man die richtigen Leute kannte; so hatte sie ohne Probleme erfahren, wo sich Zach Murdocks Büro befand. Ihr Ausweis vom Büro der Pflichtverteidigung sorgte dafür, dass sie einfach durchgelassen wurde. Vermutlich hätte sie sich anmelden sollen, aber sie wollte nicht, dass Zach sie schon am Telefon abwimmelte. Wenn sie ihm ihre Beweise darlegte – oder vielmehr die Tatsache, dass viele Beweise nicht eindeutig waren –, würde er ihr hoffentlich freiwillig helfen. Und wenn nicht, dann hatte sie es wenigstens versucht.
    Da Zach so einsichtig gewesen war und sich entschuldigt hatte, hoffte sie, dass er ihr zumindest zuhören würde, ohne sie gleich rauszuschmeißen. Alles andere hing davon ab, wie gut sie ihren Fall präsentierte. Chloe holte tief Luft und klopfte an die halb geöffnete Tür seines Büros. Zach saß hinter seinem Schreibtisch und sah auf, als sie die Tür weiter aufschob. Ein seltsamer Ausdruck glitt über sein Gesicht, den sie nicht deuten konnte.
    Dann wurde seine Miene wieder

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