Hunter 05 - Späte Vergeltung
sich nicht von ihr angezogen fühlen, das würde nur weitere Probleme verursachen.
»Geht es dir nicht gut, Zach?« Cassies Stimme erklang auf einmal dicht hinter ihm.
Seine Augen flogen auf und er blickte über die Schulter. »Doch, alles in Ordnung.«
»Du siehst aber nicht so aus.« Besorgt legte sie eine Hand auf seinen Arm.
Zach drehte sich zu ihr um und hoffte, dass sie die Beule in seiner Hose nicht bemerken würde, die der Gedanke an Chloe in seinem Bett verursacht hatte. Eine Ablenkung musste her. »Ich hatte gerade ein Gespräch mit Houston.«
»Der Stadt oder dem Detective?«
Ein widerwilliges Lächeln hob seine Mundwinkel. »Haha. Er sagt, Curtis ist frei und sie sind noch keinen Schritt weiter, den wahren Mörder zu finden.«
Jeglicher Humor verschwand aus Cassies Augen. »Das habe ich auch gehört. Zu schade, dass es doch nicht Curtis war. Dann wäre der Fall jetzt abgeschlossen und der Täter sicher hinter Gittern.«
»Ja.« Zach stieß einen tiefen Seufzer aus. »Wir können nur hoffen, dass der Mörder irgendeinen Fehler begeht und wir ihn doch noch schnappen.«
»Mein Mann wollte mich schon dazu drängen, nicht mehr ohne Pistole auszugehen.«
»Das ist vielleicht etwas übertrieben, aber ich denke auch, dass der Täter erneut zuschlagen wird.«
Cassie verzog das Gesicht. »Hoffentlich nicht.« Ohne Vorwarnung wechselte sie das Thema. »Und, wie geht es deiner Verteidigerin?«
Sofort spannte sich sein Magen wieder an, ganz zu schweigen von einigen anderen Teilen seiner Anatomie. Genervt blickte er Cassie an. »Habt ihr heute kein anderes Thema?«
Fröhlich grinste sie ihn an. »Nein. Wer wollte das denn noch wissen?«
»Houston.«
Sofort wurde sie ernst. »Er hat aber hoffentlich nichts Blödes über sie gesagt?«
»Nein, keine Angst, das waren neulich auch eher Jenks und Kendricks.«
»Gut.« Ihr Lächeln kehrte zurück. »Und glaub nicht, dein Themawechsel zieht bei mir. Chloe Hunter ist doch sicher glücklich, dass ihre Verteidigungsstrategie Erfolg hatte.«
Wie unauffällig. »Das kann ich dir nicht sagen, ich habe seit Wochen nicht mit ihr gesprochen.«
Seine Absicht, ihre Fragen abzublocken, funktionierte leider nicht. »Aber warum denn nicht? Ich dachte, du magst sie.«
Mit einem lautlosen Seufzer erkannte er, dass er Cassie nicht loswerden würde, wenn sie sich einmal in das Thema verbissen hatte. »Ich weiß nicht, was du dir vorstellst, aber wir haben kein geheimes Verhältnis oder so. Ich kenne Chloe, weil sie die Schwägerin einer Freundin ist. Bis vor ein paar Wochen wusste ich nicht mal, dass sie hier in New York als Anwältin arbeitet. Seitdem habe ich vielleicht drei oder vier Mal mit ihr geredet.«
»Ach, schade.« Cassie blickte ihn forschend an. »Ich hatte gehofft, du hättest vielleicht endlich eine Frau gefunden, die dir gefällt.«
Zach schüttelte den Kopf. »Wenn es mal so weit ist, wirst du es als Erste erfahren, ich verspreche es.«
»Okay, ich werde dich daran erinnern.« Cassie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. »Und ich finde immer noch, dass Chloe Hunter eine tolle Frau für dich wäre.«
Bevor er etwas dagegen sagen konnte, verschwand Cassie aus der Küche und ließ ihn mit seinen Gedanken zurück. Verdammt, er hatte genug anderes zu tun! Dennoch fragte er sich, was Chloe wohl gerade machte und ob es ihr gut ging. Fest entschlossen, sich ab jetzt nur noch seiner Arbeit zu widmen, kehrte er mit dem Kaffee in sein Büro zurück.
Als Chloe in den Sitzungsraum trat, waren die anderen Anwälte schon versammelt. Es herrschte eine seltsame Stimmung, so, als hätten sie sich gerade über sie unterhalten und wären durch ihr Auftauchen gestört worden. Chloe straffte die Schultern und rang sich ein Lächeln ab, während sie sich auf den noch freien Platz setzte.
»Tut mir leid, dass ich so spät komme, ich hatte noch einen wichtigen Anruf zu erledigen.«
Der oberste Boss nickte ihr zu. »Kein Problem, wir sind auch eben erst eingetroffen.« Was wahrscheinlich genauso gelogen war wie ihre Ausrede. Er blickte sich unter den Anwesenden um. »Gut, dann fangen wir jetzt an. Zuerst würde ich gerne etwas über den Curtis-Prozess erfahren. Das Ergebnis kennen wir natürlich schon, und ich möchte Sie zu der hervorragenden Leistung beglückwünschen, Ms Hunter.«
Chloe spürte, wie Wärme in ihre Wangen stieg. »Danke, Mr Hammond, das bedeutet mir sehr viel.«
»Mich würde interessieren, wie Sie darauf gekommen sind, dass der
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