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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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hatte.
    Glücklicherweise war Marie nicht dazu gekommen, ihre Ankündigung wahr zu machen. Ein anderer, wichtigerer Fall hatte ihre ganze Zeit beansprucht, und so konnte sie sich nicht in den Meadows-Prozess einmischen. Das bedeutete aber auch, dass Chloe mit den Pressevertretern reden musste, die ihr bereits von Weitem ihre Fragen zuriefen. Nicht gerade eine ihrer liebsten Aufgaben, vor allem, da sie ihren Mandanten nicht mochte.
    Ein besonders aufdringlicher Journalist schob ihr ein Mikrofon ins Gesicht, während sie die Treppe hinunterging. »Ms Hunter, was sagen Sie dazu, dass Ihr Mandant so spektakulär von den Vorwürfen freigesprochen wurde?«
    Chloe drängte einen Seufzer zurück und blieb stehen. »Ich bin sehr froh darüber, dass das Gericht die Unschuld meines Mandanten erkannt hat. Jesse Curtis hat das furchtbare Verbrechen nicht begangen, dessen er beschuldigt wurde.« Genau genommen war er nicht freigesprochen worden, sondern das Verfahren war wegen unklarer Beweislage eingestellt worden, aber sie wies den Journalisten nicht darauf hin.
    Ein anderer Pressevertreter drängte sich vor. »Dann läuft der Mörder von Candice Meadows noch frei herum?«
    »Ich fürchte, ja. Ich gehe aber davon aus, dass die Polizei bereits auf seiner Spur ist und ihn bald gefasst haben wird.« Jedenfalls hoffte sie das. Das Police Department war allerdings nicht glücklich darüber, dass sie jetzt doch noch die Arbeit investieren mussten, die sie bereits gleich zu Anfang hätten erledigen müssen. Bis zuletzt wollten sie nicht wahrhaben, dass Curtis nicht der Täter war, selbst als die nochmalige Blutanalyse tatsächlich neben der großen Alkoholmenge eine hohe Dosis einer Date-Rape-Droge nachwies.
    »Mr Curtis, wie fühlen Sie sich, nachdem Sie nun wieder frei sind?«
    Curtis grinste in die Kameras, und Chloe musste sich wegdrehen, damit niemand ihre angewiderte Grimasse sah. »Sehr gut. Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich unschuldig bin, aber mir wollte niemand glauben.« Er tätschelte Chloes Arm. »Außer meiner attraktiven Anwältin hier. Sie hat tatsächlich auch etwas in ihrem Kopf.« Sein Blick ruhte dabei auf ihren Brüsten.
    Chloe spürte, wie ihr das Blut in den Kopf stieg, und sie beeilte sich, aus dieser peinlichen Situation zu entkommen. »Entschuldigen Sie, wir müssen los. Es wird später noch eine offizielle Stellungnahme des Büros der Pflichtverteidigung geben.« Sie packte Curtis am Arm und zog den Mann unsanft mit sich, während sie weitere Fragen der Journalisten ignorierte. Glücklicherweise hinderten die Wachleute die Reporter daran, ihnen zu folgen. Als Curtis sich noch einmal umdrehen wollte, packte sie fester zu. »Sie halten jetzt den Mund und kommen mit.«
    Erstaunlicherweise gehorchte er, wahrscheinlich war er zu überrascht davon, dass eine Frau es wagte, so mit ihm zu reden. Chloe nutzte die Gelegenheit und winkte ein Taxi heran, das prompt vor ihnen am Straßenrand hielt.
    Nachdem sie mit dem Fahrer den Preis verhandelt und bezahlt hatte, öffnete sie die Wagentür. »Fahren Sie nach Hause, Curtis, und versuchen Sie, nicht wieder in Schwierigkeiten zu geraten.«
    »Kommen Sie nicht mit? Wir könnten ein wenig feiern und uns einen schönen Nachmittag machen.« Dabei grinste er sie lüstern an.
    Chloe unterdrückte gerade noch eine scharfe Bemerkung. »Ich habe noch etwas zu tun. Und selbst wenn ich freihätte, würde ich ganz sicher nichts mit Ihnen unternehmen. Um genau zu sein, möchte ich Sie nicht wiedersehen. Ist das klar?«
    Röte stieg in sein Gesicht, und er schob sein Gesicht dicht an ihres heran. »Du denkst wohl, du bist zu gut für mich, was?« Sein Blick glitt an ihrem Körper hinunter. »Ich habe schon deutlich bessere Titten gesehen, du brauchst dir also gar nichts einzubilden.«
    Chloe trat zurück, sodass die Autotür zwischen ihnen stand. »Gut, dass wir das geklärt haben. Steigen Sie jetzt ein, sonst zahle ich das Taxi nicht.«
    »Frigides Weib. Irgendjemand sollte dir mal den Stock aus dem Arsch holen.«
    Erleichtert atmete Chloe auf, als Curtis endlich in den Wagen stieg. Doch als sie die Tür schließen wollte, hielt er sie noch einmal auf.
    »Auch wenn meine Candy keine Stripperin mehr war – sie war zehnmal mehr Frau als du. Sie wusste, wie man einen Mann zufriedenstellt.« Damit zog er die Tür zu und gab dem Fahrer ein Zeichen, loszufahren.
    Noch lange nachdem sich das Taxi entfernt hatte, stand Chloe am Straßenrand und starrte ihm hinterher. Kälte breitete

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