Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
bekamen einen schlaffen Körper zu fassen, der sich nicht bewegte. Zach schlang einen Arm um den Brustkorb und schwamm mit kräftigen Stößen an die Wasseroberfläche. Sowie sein Kopf über Wasser war, atmete er tief durch und blickte auf seinen Fang hinunter. Es war Chloe! Doch ihr Gesicht war totenbleich, und sie schien nicht mehr zu atmen.
Nein!
    Mit zitternden Fingern strich er über ihre kalte Wange, während er sie nur mit seinen Beinbewegungen über Wasser hielt. »Chloe, wach auf, du bist gleich in Sicherheit!« Er erhielt keine Reaktion und seine Angst um sie verstärkte sich noch.
    Vorsichtig lenkte Brown das Boot neben ihn, nachdem er durch die Strömung einige Meter abgetrieben war. »Hinten ist eine Leiter. Ich nehme sie Ihnen dort ab.«
    Zach wollte sie nicht wieder loslassen, aber er wusste, dass Chloe so schnell wie möglich aus dem Wasser herausmusste. Mit einem Fuß stellte er sich auf die am Schiff angebrachte Leiter und hob Chloe mühsam nach oben, bis Brown sie erreichen konnte. Anschließend kletterte er schnell hinterher und hockte sich erschöpft und vor Kälte zitternd neben Chloe, die der Besitzer auf die gepolsterte Bank im hinteren Teil des Bootes gelegt hatte.
    Brown räusperte sich. »Ist das die Frau, die Sie gesucht haben?«
    »Ja.«
    »Dann sollte ich vielleicht der Suchmannschaft Bescheid geben, dass wir sie haben und dass sie einen Krankenwagen am Ufer bereitstellen sollen.«
    Kurz blickte Zach auf. »Ja, das wäre gut. Danke.«
    Vorsichtig schob Zach die nassen Haare zur Seite, die an Chloes Wangen klebten. Anschließend beugte er sich vor und überprüfte, ob sie atmete. Doch es war kein Hauch zu spüren. Zach legte eine Hand über ihr Herz, spürte aber auch keine Schläge. »Komm schon, Chloe, gib jetzt nicht auf!«
    Zach begann mit der Beatmung, während Brown in regelmäßigen Abständen ihr Herz massierte. Als Zach schon glaubte, dass es zu spät wäre und Chloe hier in seinen Armen sterben würde, bewegte sich ihr Brustkorb, und sie begann zu husten. Schnell drehte er sie auf die Seite, damit sie das verschluckte Wasser aushusten konnte, und strich ihr dabei beruhigend über den Rücken. Brown verschwand, um den Motor des kleinen Bootes zu starten. Die nächsten Minuten hielt Zach sie einfach nur fest und lauschte ihren rauen Atemzügen. Schließlich blickte er auf und stellte erleichtert fest, dass sie schon fast am Ufer angekommen waren. Er war so auf Chloe fixiert gewesen, dass er die Bewegung des Bootes überhaupt nicht bemerkt hatte.
    Brown blickte sich um und grinste ihn an.
    Zach lächelte dankbar zurück, bevor er sich wieder Chloe zuwandte. Ihre Augen waren ein Stück geöffnet, und sie blickte ihn verwirrt an. Sie versuchte, etwas zu sagen, begann aber gleich wieder zu husten.
    Rasch beugte Zach sich über sie und legte seine Finger auf ihre Lippen. »Bleib erst mal ruhig hier liegen, Chloe. Es ist alles in Ordnung, ich habe dich.«
    Tränen bildeten sich in ihren Augen, und sie drückte schwach seinen Arm, bevor ihre Hand wieder herunterfiel. Es musste sie unheimlich viel Kraft gekostet haben, sich so lange über Wasser zu halten. Wenn sie nur etwas früher aufgegeben hätte, wäre sie gestorben. Ein Zittern lief durch seinen Körper. Zach beugte sich über sie und vergrub sein Gesicht an ihrer Halsbeuge, während er versuchte, seine Gefühle wieder in den Griff zu bekommen.
    Ein Ruck lief durch das Boot, dann berührte ihn jemand an der Schulter. »Wir sind da.«
    Widerwillig richtete Zach sich auf und drehte sich zu Brown um. »Vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    Brown lächelte ihn an und schüttelte seine Hand. »Aber gerne. Ich bin froh, dass wir Ihre Freundin retten konnten.«
    Zach tastete seine nasse Kleidung ab. »Ich kann Ihnen leider keine Visitenkarte geben, aber wenn Sie sich beim NYPD melden und nach Detective Murdock fragen, kann ich mich bei Ihnen für Ihre geopferte Zeit erkenntlich zeigen.«
    Brown winkte bereits ab. »Nicht nötig. Die paar Minuten habe ich gerne investiert, um eine junge Frau zu retten.«
    Noch einmal nickte Zach ihm zu, dann hob er Chloe hoch und trug sie auf den Steg. Es waren bereits Sanitäter vor Ort, die Chloe sofort auf eine Trage luden, kurz untersuchten und sie zum Krankenwagen rollten. Zach wusste, dass sie so schnell wie möglich ins Krankenhaus musste, doch es fiel ihm schwer, sie jetzt gehen zu lassen. Am liebsten hätte er sie weiter festgehalten, bis er sich vergewissert hatte, dass es ihr gut ging und sie ihm nicht

Weitere Kostenlose Bücher