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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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hatte. Sorgen machte er sich schon genug. Das Herz hämmerte in seiner Brust, während er angestrengt auf das Wasser hinausblickte. »Haben Sie Licht?«
    Wortlos legte Brown einen Schalter um und schaltete damit einen starken Lichtstrahl ein, der über das bewegte Wasser tanzte. Zach wusste, wie aussichtslos ihre Suche war, aber er musste es einfach versuchen.
Gott, Chloe!
Das wäre alles nicht passiert, wenn er sie nicht angeschnauzt und dann allein gelassen hätte. Aber jetzt war nicht die Zeit, sich Vorwürfe zu machen; er musste alle Energie darauf verwenden, sie zu finden. Er konnte sich nicht vorstellen, ihr Lachen nie wieder zu hören, das Aufleuchten ihrer hellbraunen Augen zu sehen. Seine Hände klammerten sich fest um das Holz, doch er spürte nichts außer der Panik, Chloe nicht zu finden. Wie sollte er jemals den Hunters gegenübertreten, um ihnen mitzuteilen, dass ihre jüngste Tochter ertrunken war?
    Nein, so durfte er nicht denken! Chloe lebte, sie musste es einfach. Doch je länger sie über das Wasser kreuzten und von nichts außer schwarzer Tiefe umgeben waren, desto hoffnungsloser wurde es. Vielleicht hatte die Strömung sie schon viel zu weit in Richtung Ozean abgetrieben. Seine Brust fühlte sich an wie eingeschnürt, und er hatte Mühe, noch Luft zu bekommen. Tränen brannten in seinen Augen, die er nicht auf den scharfen Fahrtwind schieben konnte. Er wischte mit seinem Ärmel darüber, damit sie nicht seine Sicht trübten. In der Ferne konnte er die Schiffe der Küstenwache hören, die ebenfalls die Suche aufgenommen hatten, aber er nahm sie nur am Rande wahr.
    Ein lautes Knattern ließ ihn nach oben blicken, wo er erleichtert einen Verkehrshubschrauber entdeckte, der abgezogen worden war, um an der Suche teilzunehmen. Ein gleißender Lichtstrahl glitt über das unruhige Wasser und erleichterte Zach nun die Suche. Quälend lange Minuten starrte er mit brennenden Augen auf das Wasser, während Brown das Boot über den East River lenkte. Vielleicht kämpfte Chloe nur wenige Meter entfernt um ihr Leben und er bemerkte sie gar nicht. Allein die Vorstellung war so furchtbar, dass Zach sie rasch vertrieb. Er musste Chloe finden, unbedingt.
    Sein Blick glitt im Lichtstrahl des Hubschraubers über die Wellen und blieb an einem etwas helleren Fleck hängen. Dann war er verschwunden, bevor Zach erkennen konnte, was es war. Angestrengt starrte Zach hinaus und beugte sich über die Reling, als der Punkt ein paar Meter weiter wieder auftauchte. War das ein Gesicht? Er war sich nicht sicher, aber das war egal.
    »Stopp!« Zach schlüpfte aus seinen Schuhen und riss sich das Hemd von den Schultern. Brown rief etwas, doch Zach konnte es bei dem Lärm des Hubschraubers und dem Plätschern der Wellen nicht hören. Als Zach über die Reling kletterte, schloss sich eine Hand um seinen Oberarm.
    Brown schrie direkt in sein Ohr. »Warten Sie, bis wir näher dran sind und nehmen Sie eine Leine, sonst verlieren Sie sie.«
    Vermutlich hatte der Bootsführer damit recht, aber die wenigen Sekunden, bis sie sich der Stelle näherten und wirklich ein Gesicht erkennen konnten, waren die Hölle. Ohne darauf zu warten, dass Brown den Bootsmotor ausmachte, griff Zach nach einer Leine und sprang ins Wasser.

16
    Hart schlug Zach auf das Wasser und spürte, wie die Kälte an seine Haut drang. Wenn Chloe wirklich schon seit so langer Zeit im Wasser war, müsste sie völlig unterkühlt sein. Zach wischte sich das Wasser aus den Augen und blickte sich hektisch um. Zuletzt hatte er den hellen Fleck etwa zwei Meter vom Boot entfernt gesehen. Vom Wasser aus konnte er allerdings nichts mehr erkennen. War Chloe schon untergegangen?
    Ein schriller Pfiff ertönte und ließ Zach zum Boot blicken. Brown stand an der Reling und deutete auf etwas. Zach drehte sich in die angegebene Richtung – und tatsächlich, da war es wieder, nur wenige Meter entfernt. Ein Gesicht, das sofort wieder verschwand. Mit einigen kräftigen Kraulzügen schwamm Zach darauf zu. Bevor er die Person erreichen konnte, tauchte sie wieder unter. Zach war ein guter Schwimmer, aber selbst für ihn war es extrem anstrengend, gegen die Strömung zu kämpfen. Als der Kopf nicht wieder auftauchte, holte er tief Luft und tauchte unter. Er öffnete die Augen und ignorierte das Brennen, welches das schmutzige Wasser verursachte. Verzweifelt blickte er sich um, konnte aber kaum etwas erkennen.
    Dann tauchte neben ihm ein Schatten auf, nach dem er instinktiv griff. Seine Hände

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