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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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wieder entrissen wurde. Kopfschüttelnd ging er hinter der Trage her und merkte kaum, wie ihm ein Sanitäter eine Isolierdecke über die Schultern warf. Ein Angehöriger der Küstenwache lief neben ihm her und stellte ihm Fragen, doch er hörte sie kaum.
    Beim Krankenwagen angekommen drehte er sich zu dem Mann um. »Entschuldigen Sie, ich kann derzeit nicht mit Ihnen reden. Und Sie können Chloe jetzt nicht befragen, sie steht noch unter Schock.«
    »Sie sind Detective Zachary Murdock, richtig? Wie heißt das Opfer?«
    »Chloe Hunter. Sie ist Anwältin beim Büro der Pflichtverteidigung. Reicht es auch, wenn wir morgen Ihre Fragen beantworten? Ich bin sehr dankbar für Ihre Hilfe, aber ich will mit zum Krankenhaus fahren.«
    »Alles klar, aber spätestens morgen brauche ich Ihre Aussage für den Bericht.«
    »Natürlich, ich melde mich gleich morgen früh bei Ihnen. Haben Sie eine Visitenkarte?«
    Der Mann reichte ihm eine und verabschiedete sich dann mit einem knappen Nicken.
    Gerade als Zach sich wieder zu Chloe umdrehen wollte, tauchte Brown hinter ihm auf. »Sie haben Ihr Hemd und Ihre Schuhe auf dem Boot vergessen.«
    Zach sah an sich herunter und erkannte, dass er tatsächlich auf Socken über den Steg gegangen war und es nicht einmal bemerkt hatte. »Danke.« Rasch streifte er seine Schuhe über und zog dann das nasse T-Shirt aus und dafür das trockene Hemd an. Seine Hose tropfte zwar immer noch, aber dagegen konnte er jetzt nichts machen. Ein Schauer durchfuhr ihn, und er zog die Decke enger um sich.
    Nachdem er sich von Brown verabschiedet hatte, trat er näher an den Krankenwagen, in dem Chloe gerade untersucht wurde. Schließlich hielt er es nicht mehr aus und sprach einen der Sanitäter an. »Wie geht es ihr?«
    »Sind Sie derjenige, der sie aus dem Wasser gefischt hat?«
    »Ja.«
    »Ich kann Ihnen nichts dazu sagen, wenn Sie kein Verwandter sind. Wir bringen Sie jetzt ins Krankenhaus, dort wird ein Arzt sie ordentlich durchchecken.«
    »Ich bin ihr Freund, sie hat keine Verwandten in der Nähe. Kann ich bei Ihnen mitfahren?« Als er sah, dass der Sanitäter ablehnen wollte, sprach er rasch weiter. »Ich möchte sie nach dem schrecklichen Erlebnis nicht allein lassen.«
    Der Mann sah immer noch so aus, als wollte er ihn fortschicken, aber schließlich nickte er zögernd. »Sie hat nach jemandem namens Zach gefragt. Sind Sie das?«
    Zachs Kehle zog sich zusammen. »Ja.«
    »Okay, dann kommen Sie. Es besteht keine Lebensgefahr, aber wir werden ihre Werte weiterhin überwachen müssen.« Sein Blick fiel auf Zachs nasse Haare. »Sind Sie verletzt?«
    »Nein, nur nass und kalt.«
    Wortlos reichte der Sanitäter ihm ein Handtuch, das er dankend entgegennahm. Er setzte sich auf den ihm zugewiesenen Platz am hinteren Ende des Wagens und rubbelte rasch seine Haare trocken. Seine Hose musste warten, bis er irgendwo einen Ersatz bekam. Angespannt beugte er sich vor und beobachtete Chloes immer noch zu bleiches Gesicht und wünschte, er könnte mit ihr sprechen und ihr versichern, dass sie in Sicherheit war. Doch es war zu laut im Wagen, und er wollte den Sanitätern bei ihrer Arbeit auch nicht im Weg sein. So beschränkte er sich darauf, seine Hand beruhigend auf Chloes Bein zu legen. Ihre Augen öffneten sich, und einen Moment lang blickte sie ihn an, bevor sich die Lider wieder schlossen.
    Bei der Ankunft im Krankenhaus wurde er von Chloe getrennt und nach einer kurzen Untersuchung, bei der festgestellt wurde, dass ihm nichts fehlte, in einen Warteraum verbannt. Aber immerhin bekam er eine OP -Hose von einer mitfühlenden Schwester geliehen, die ihm auch noch den Tipp gab, zu duschen, weil das Wasser im East River gesundheitsschädlich sei. Als er sich gewaschen hatte, konnte er endlich die trockene OP -Hose anziehen. Nervös ging er im Wartezimmer auf und ab, während er darauf wartete, Neuigkeiten über Chloes Zustand zu erfahren. Natürlich stellten sich die Ärzte wieder an, weil er kein Verwandter war, aber nachdem er sich als Detective des NYPD zu erkennen gegeben hatte, erfuhr er schließlich, dass es ihr den Umständen entsprechend gut ging und sie bis auf eine Gehirnerschütterung und eine leichte Unterkühlung keine ernsteren Verletzungen hatte.
    Anschließend wurde ihm sogar erlaubt, in ihrem Zimmer zu warten, bis sie wieder aufwachte. Zach schob sich einen Stuhl dicht an ihr Bett und nahm ihre Finger in seine Hände. Noch immer fühlte sie sich viel zu kalt an, aber das war sicher nur Einbildung.

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