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Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
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halte es nicht mehr aus.«
    »Dann ist es gut«, sagte er zu ihr. »Ist dein Pass in Ordnung, Carmen?«
    »Ja«, antwortete sie. »Ich habe ihn erst im letzten Jahr erneuern lassen.«
    »Gut«, sagte er. »Dann werden wir die Einzelheiten besprechen.«
    Carmen Gonzales war glücklich. Nun war ihr die Gelegenheit geboten worden, ihr erbärmliches Leben von Grund auf zu ändern. Sie war fest entschlossen, mit allen Mitteln ihr Ziel zu erreichen, einmal eine reiche Frau zu sein. Sie wusste, es würde nicht leicht sein, doch sie ahnte nichts von dem Weg, auf den Jean Tuffot sie bringen würde. In ihr war vielmehr eine wilde Entschlossenheit, ihre Pläne durchzusetzen. Daran änderte auch ihre Liebe zu Ricardo nichts. Doch deren Flamme brannte nicht mehr so lichterloh, wie es einmal der Fall gewesen war.
     
     

     
     
       »Du willst fort?«,
    Tiefe Betroffenheit und Fassungslosigkeit sprachen aus Ricardos Frage. Er hatte Carmen an den Schultern ergriffen und sie zu sich umgedreht. Sie schloss die Augen, und beinah hätte man meinen können, über ihr Gesicht husche ein Ausdruck von Qual.
    »Ja, Ricardo, ich gehe fort«, sagte sie mit fester Stimme.
    »Du läufst mit diesem fremden Mann davon?«, fragte er, als könne er das Ganze noch nicht begreifen. »Du lässt mich einfach im Stich, obwohl du gesagt hast, dass du mich liebst und mich nie verlassen wirst, Carmen! Warum tust du das?«
    »Klage mich nicht an!«, warnte sie ihn. »Ich kann mich nicht gegen das wehren, was in mir ist, Ricardo. Die Gründe habe ich dir schon einige Male erklärt: Ich will raus aus diesem Nest und damit aus diesen erbärmlichen Verhältnissen. Ich werde viel Geld verdienen und irgendwann einmal nach Santa Margarita zurückkehren. Reich und geachtet werde ich dann sein.«
    »Carmen«, beschwor er sie, »Carmen, geh nicht fort. Deine Träume werden sich nicht erfüllen. Jedenfalls nicht in jener Welt da draußen.«
    »Ach?«, fragte sie nun ein wenig höhnisch. »Meinst du vielleicht, hier in Santa Margarita, könnten sich meine Träume erfüllen? Hier bleibe ich immer, was ich bin - die kleine, armselige Carmen Gonzales. Nein, Ricardo, versuche nicht, mich zu halten. Ein Leben wie dieses ist kein Leben für mich. Jean sagt auch, dass ich zu Höherem geboren bin.«
    »Jean!«, stieß Ricardo verächtlich hervor. »Er ist ein Ausländer! Er hat eine ganz andere Vorstellung vom Leben. Er setzt dir Flöhe ins Ohr, Carmen! Nichts von dem, was er dir verspricht, wird sich erfüllen, glaub mir! Du wirst genauso arm nach Santa Margarita zurückkehren, wie du gehst.«
    »Niemals!«, schleuderte sie in sein Gesicht. »Niemals werde ich das tun! Lieber töte ich mich! Du kennst ja meinen Stolz.«
    »Oh, ja«, versicherte Ricardo. Tiefe Traurigkeit lag in seiner Stimme. Er wusste, dass es ihm trotz allen Zuredens nicht gelingen würde, Carmen von dieser Reise abzuhalten. Sie würde ihren Kopf durchsetzen. Ricardo hatte Angst um das schöne Mädchen.
    »Ich werde dir schreiben, Ricardo«, versuchte sie ihn aufzumuntern. »Wir werden in Kontakt bleiben. Vielleicht werde ich dir sogar Geld schicken können. «
    »Dein Geld kannst du behalten«, bestimmte er. »Was ich will, das bist du, Carmen! Wir hatten es uns so schön ausgemalt, ein gemeinsames Leben aufzubauen. Soll das alles vorbei sein?«,
    »Das Schicksal eröffnet einem eben manchmal andere Wege«, erklärte Carmen. »Mein Weg ist mir bestimmt. Dieses Gefühl hatte ich bereits, als ich das erste Mal mit Jean Tuffot zusammentraf. «
    »Liebst du ihn?«, fragte er leise. Seine Stimme klang ängstlich. Da sah sie ihn offen an.
    »Das weiß ich nicht«, bekundete sie ehrlich. »Ich weiß nicht, ob ich ihn liebe. Im Augenblick ist er für mich der Schlüssel zur großen Welt. Ich benutze ihn. Das ist nichts Verbotenes, Ricardo.«
    »Du spielst mit den Menschen«, stellte er fest. Seine Stimme klang leise und warnend. »Carmen, man spielt nicht mit Menschen. Das kann nicht gutgehen.«
    »Ach, hör doch mit deinen Moralpredigten auf«, sagte sie. »Ich bin hierhergekommen, um von dir Abschied zu nehmen und nicht, um mir deine Vorwürfe anzuhören. Die hat Mama mir zu Hause schon reichlich serviert. In einer Stunde werde ich mit Jean zum Flughafen fahren. Und in ein paar Stunden bin ich in Paris - in Paris.«
    Sie wiederholte dieses Wort mit geschlossenen Augen und weit zurückgelegtem Kopf und drehte sich dabei im Kreis.
    »Carmen«, beschwor Ricardo sie nun noch einmal, »Carmen, bei allem, was du

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