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Hush Hotel

Hush Hotel

Titel: Hush Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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sie anzufassen und noch mal mit ihr zu schlafen, aber da sie endlich über ihre Familie redete, wollte er sie nicht unterbrechen. “Wieso?”
    “Wenn die Liebe so ist, dann, glaube ich, werde ich die Liebe nie erfahren.” Sie sah weg und fing an, seine Brusthaare zu streicheln. “Was die beiden gefunden haben, ist so selten. Und ich will mich nicht auf so was einlassen.”
    Einlassen. Aha.
Sah nicht gerade danach aus, als ob seinen Plänen Erfolg beschieden wäre. “Und könntest du dich auf eine Fernbeziehung einlassen?”
    Sie hörte auf zu streicheln. “Fernbeziehungen überhaupt oder eine bestimmte?”
    “Eine bestimmte”, sagte er und nahm ihre Hand.
    Sie sah ihn nicht an. “Haben wir jetzt doch eine Beziehung?”
    Er musste vorsichtig sein, schließlich wollte er sie nicht verjagen. “Könnte sein. Es sieht ganz danach aus.”
    “Wäre es nicht besser, sich damit abzufinden, dass es bald zu Ende ist?” Sie schloss die Augen und schnaubte verächtlich. “Wir schaffen es nicht mal vom Dach runter in den sechsten Stock, ohne uns die Kleider vom Leib zu reißen. Wie sollen wir es da aushalten, wenn einer von uns in Texas und der andere in New York ist?”
    Er ließ sich auf den Rücken fallen und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. “Das war's dann also. Oder was? Wir hatten diese Woche, und das war's?”
    Sie gab ihm nicht sofort eine Antwort. Plötzlich lag eine ungeheure Spannung in der Luft.
    Er starrte an die Decke, weil der Mae-West-Raumteiler, die Popcornmaschine und die Theaterhaken ihn zu sehr an die Art von Leben erinnerten, das sie führen wollte.
    An das Leben, in dem er nicht vorkam.
    Als sie schließlich antwortete, klang sie resigniert und ein bisschen traurig. “Wie dringend ist denn dein Wunsch nach diesem eigenen Studio in Austin?”
    “Dringend?” Was war denn das für eine Frage?
    “Würdest du es aufgeben, um hier mit mir zu leben?”
    Er konnte ihr darauf keine Antwort geben.
    “Genau”, sagte sie, als könne sie Gedanken lesen. “Und ich möchte hierbleiben. Zumindest fürs Erste. Vielleicht gehe ich später mal nach L. A.”
    “Austin ist ja nicht gerade aus der Welt.” Er hasste es, dass er so klang, als müsse er sich verteidigen. “Ich kann dir zwanzig Produktionsfirmen in Austin nennen. Robert Rodriguez' Troublemaker Studios zum Beispiel.”
    “Du willst also, dass ich mit dir gehe?”
    “Das hab ich nicht gesagt.” Wenn er nur einen Moment lang geglaubt hätte, sie wäre einverstanden, hätte er es zugegeben. Aber er wollte nicht zurückgewiesen werden. “Pass auf, Shandi. Ich will nur nicht, dass das, was zwischen uns ist, an der Entfernung scheitert.”
    Diesmal schaute sie wenigstens zu ihm rüber. Er spürte ihren Blick auf sich, bevor sie fragte: “Du meinst also, du musst in Zukunft nicht mehr durch die Gegend reisen?”
    Er zuckte die Achseln. Ihm gefiel diese Wendung ganz und gar nicht. “Ich hoffe, ich kann es auf ein- bis zweimal im Jahr beschränken.”
    “Dann können wir uns ja sehen, wenn du hier bist.”
    Er rollte sich auf die Seite und sah sie herausfordernd an. “Du hast doch gesagt, du willst nicht dein Leben damit zubringen, darauf zu warten, bis ich mal wieder in der Stadt bin.”
    “Ich werde ja auch nicht warten”, sagte sie, ohne zu lächeln. “Ich werde arbeiten.”
    Er hatte recht gehabt. “Vielleicht bin ich aber erst in einem halben Jahr wieder hier.”
    “Ich bleibe hier. Ich werde da sein.”
    “Ja, du wirst da sein und vergeben.”
    “Machst du Witze? Ich habe kaum Zeit zu schlafen. Wo soll ich da die Zeit für eine Beziehung hernehmen?”
    Am liebsten hätte er gelacht. Wie konnte er so verletzt sein und trotzdem lachen wollen? “Selbst wenn es eine Beziehung mit mir wäre?”
    “Mit dir … Wie soll ich das beantworten? Ich kann das nicht mal theoretisch sagen, denn ich weiß, dass es dazu nicht kommen wird. Weil es nicht dazu kommen kann.”
    “Weil wir an zwei verschiedenen Orten leben.”
    “Es ist nicht nur das, und das weißt du.” Sie drehte den Kopf und sah ihn an. Ihre Augen schimmerten feucht und sie sah so elend aus, wie er sich fühlte. “Wir haben beide unsere Pläne und Träume und Vorstellungen von unserem Leben.”
    Das war ihm auch klar.
    Sie atmete seufzend aus und verschränkte ihre Finger in seinen. “Ich würde nie von dir verlangen, dass du dein Studio aufgibst, um hier bei mir zu bleiben. Umgekehrt fände ich es nicht gut von dir, wenn du von mir verlangen würdest, dass ich meine

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