Hush Hotel
sie nur den Kopf und lächelte.
Dann schlang sie die Arme um ihn und presste sich an ihn, während sich ihre Körper in perfekter Harmonie bewegten, als hätten sie endlich gefunden, wo sie hingehörten.
13. KAPITEL
O bwohl sie am Sonntagmorgen erst gegen vier Uhr morgens nach Hause gekommen war, war Shandi um neun schon wieder auf.
Schließlich hatte sie nur diesen einen Tag für ihr Fotoshooting. Evan hatte heute frei. Kit hatte heute frei. April hatte immer frei, und für Quentin war es der letzte Tag in der Stadt. Sie hatten verabredet, sich um zehn Uhr vor dem Exhibit A im Untergeschoss des Hotels zu treffen.
Morgen ginge es nicht. Arbeit und Hochschule und Reisepläne wären nicht unter einen Hut zu bringen, und darum mussten sie es heute auf jeden Fall schaffen.
Und wenn es nicht klappen sollte, musste sie mit Kit und April einen neuen Termin verabreden und sich von der Idee verabschieden, Quentin als Trumpf in ihrer Marketing-Kampagne zu präsentieren.
Es war schon schlimm genug, dass sie ihn als Lover ziehen lassen musste. Nach der letzten Nacht wusste sie erst recht nicht mehr, wie sie es ohne ihn aushalten sollte.
Sie sagte sich zwar immer wieder, dass sie das Beste aus den ihnen verbleibenden zwei oder drei Tagen machen würden, dabei wusste sie nicht einmal, ob sie ihn am Dienstag, dem Tag seiner Abreise, noch einmal sehen würde.
Wenigstens heute würde sie ihn den ganzen Tag sehen, das musste genügen. Sie wollte sich jetzt lieber nicht damit beschäftigen, was wäre, wenn er nicht mehr da war.
Die Dinge waren nun mal nicht zu ändern. Sie packte ihre Sachen zusammen und machte sich auf den Weg. Die U-Bahn hatte Verspätung, und als sie endlich im Hotel eintraf, waren April und Evan schon da. Sie warteten in der Bar, wo sie nebeneinander auf einer Bank saßen.
Shandi rollte die Augen und sah sich um. Es erstaunte sie jedes Mal, wie anders es hier aussah, wenn nicht Rauchschwaden die Luft schwängerten und nicht die blauen Lichter eine verführerische – und fast unheimliche – Atmosphäre verbreiteten.
Als sie näher kam, stellte sie fest, dass ihre Freunde Kaffee tranken und sich einen Dessertteller mit Marshmallows und Schokolade teilten.
Keine Frage: Das war Kits Handschrift – obwohl sie nirgends zu sehen war. Genau wie Quentin. Offensichtlich hatten April und Evan wieder eine lauschige Nacht bei April verbracht und brauchten jetzt viel Zucker und Koffein, um in die Gänge zu kommen.
Hm. Das klang eigentlich gar nicht schlecht.
Shandi musste sich zweimal räuspern, bevor die beiden sie bemerkten. “Wie sieht's aus? Darf ich was abhaben oder wollt ihr zwei das ganz alleine essen?”
April sah sie lächelnd an. “Hallo, Shan. Setz dich zu uns. Kit holt gerade mehr Kaffee und noch einen zweiten Teller davon. Meine Güte, so was Leckeres habe ich noch nie gegessen.”
“Was? Bei den Carters aus Connecticut kennt man S'mores nicht? Ihr röstet wohl keine Marshmallows überm Lagerfeuer?” Sie biss in ein Schokoladenstück. Es war wirklich himmlisch! “Mmmh! Ich glaube, unser Koch hat eine Marktnische entdeckt.”
“Aber echt”, sagte Evan. “Und ich bin nicht mal ein großer Schokoladen-Fan.”
Die Tür öffnete sich und Shandi sah, wie Kit Quentin hineindirigierte. Sie trug einen zweiten Teller mit Marshmallow-Schokoladen-Fondue, während er ein Tablett mit einer Thermoskanne, Tassen, Zucker und Milch balancierte.
Shandi sagte kein Wort. Sie sah ihn nur an, atemlos, und dachte an ihre letzten gemeinsamen Stunden. Ihr wurde ganz heiß, und ihr Herz schien überzuquellen vor Freude.
Er stellte das Tablett auf dem großen runden Tisch ab, dann beugte er sich rüber zu ihr und küsste ihr einen Tropfen Schokolade aus dem Mundwinkel, bevor er sich selbst ein Marshmallow nahm.
Ihre Freunde kicherten, und Shandi hätte ihnen gerne einen tadelnden Blick zugeworfen, aber sie war zu gebannt von Quentin.
Er war der schönste Mann, den sie je gesehen hatte, und mit jeder Faser ihres Körpers spürte sie, dass sie ihn liebte.
Kit schlüpfte neben April auf die Bank und begann, mit ihr und Evan zu plaudern. Sie goss allen Kaffee ein, während Shandi weiter Quentin dabei zusah, wie er von der Schokolade-Marshmallow-Mischung aß und dann seine Tasse nahm.
“Hast du überhaupt noch geschlafen?”, fragte er, während er über den frisch aufgebrühten, heiß dampfenden Kaffee blies. “Du siehst müde aus.”
“Ein paar Stunden”, sagte sie und bemerkte, dass
er
natürlich so
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