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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Gebirge, versperrte der Sonne den Weg zum Boden. Das helle Tageslicht wurde erst feucht und dann dunkel, und das Ding wuchs noch immer! Auf seinem Kamm kochte das Wasser.
    Wirbelsturmartige Winde begannen, an der Fähre zu zerren, hämmerten auf sie ein, drückten sie wieder zurück nach unten.
    Zu langsam. Sie bewegte sich zu zögernd voran, versuchte zu sehr, Richard zu schützen – aber unten, im Schatten des Monstrums, übernahmen ihre Instinkte die Kontrolle. Sie schaltete die Antriebsdüsen hinzu, ein Viertel Kraft voraus – mehr wagte sie nicht. Alpha machte einen Satz nach vorn, kletterte hoch, erreichte das ehemalige Flußtal des Hohlweges, das sich vor ihr öffnete und sie empfing. Gischt sprühte über Flügel und Hülle, und das Brüllen übertönte alles andere. George versuchte, stoisch ruhig zu bleiben, aber er wimmerte durch zusammengebissene Zähne vor sich hin.
    Plötzlich wurde das Heck von einem gewaltigen Schlag getroffen, und fast hätte Hutch die Kontrolle verloren. Alpha drehte sich und rollte, und die Stabilisatoren heulten auf.
    Dann waren sie durch, zitternd, erledigt, und blickten hinunter auf den Wellenkamm. Hutch ignorierte das halbe Dutzend Signallampen und Warnlichter auf ihrer Konsole. »Richard!« schrie sie in den Commlink. »Ist alles in Ordnung?«
    Keine Antwort.
    »Richard?«
    Das leere Rauschen der Trägerfrequenz klang in ihren Ohren.
     
    Holografiesendung
     
    »Hallo Richard. Viele Grüße von Nok!« David Emory strafft seine Schultern. Er ist ein lebhafter Mann mit lebhaften Augen. Er gestikuliert schnell und abgehackt wie ein Vogel. Seine Hautfarbe ist sehr dunkel, und sein Haar hat begonnen, erste graue Strähnen zu zeigen. Er trägt ein kurzärmeliges braunes Hemd mit offenstehendem Kragen und großen, mit Klappen versehenen Taschen, ganz nach der Mode, die der schneidige Simm-Abenteurer Jack Hancock populär gemacht hat.
    Er sitzt auf einem kleinen Felsblock über einem Flußtal. Hinter ihm auf dem Fluß sind weiße und rote Segel zu sehen. Eine gewundene Straße schlängelt sich am Fluß entlang, dessen Ufer zwei gegenüberliegende Fährstationen verbinden. Daneben liegen Werften und Docks. Die umgebende Landschaft ist in rechteckige Anbauflächen unterteilt. Die gesamte Szenerie wirkt sehr irdisch.
    Mit Ausnahme des gewaltigen, beringten Planeten, der wie ein chinesischer Lampion am Himmel hängt – und ohne den man meinen könnte, auf Wisconsin zu blicken.
    Dies ist Inakademeri. Nok. Die einzige bekannte Welt außer der Erde, auf der eine lebendige Zivilisation beheimatet ist.
    Die Farben besitzen alle einen leichten Stich ins Rote, ein helles, aber irgendwie trotzdem düsteres Zwielicht.
    Er wartet und gibt seinem Gesprächspartner Gelegenheit, die Atmosphäre in sich aufzunehmen. Dann beginnt er zu sprechen. »Ich habe von Ihren Problemen auf Quraqua gehört, und ich kann Ihnen sagen, daß es mich nicht sonderlich überrascht. Vernünftige Deutungen für das alles sind Mangelware. Die Eingeborenen hier befinden sich in einem weltumspannenden Krieg, und wir können von Glück sagen, wenn wir nicht alle einfach in die Luft gesprengt werden. Tag und Nacht fallen Bomben. Der Erste Weltkrieg ohne Benzin …
    Um auf Ihre Frage zu kommen: Wir haben in der Tat eindeutige Hinweise auf ein Ereignis, das Sie als Niedergang oder Zusammenbruch beschreiben. Etwa um das Jahr vierhundert nach Christus. Religiöser Hintergrund, Welt voller Sünde; rachsüchtiger, gerechter Gott. Ein globales Sodom und Gomorrha. Nach den heiligen Texten zu urteilen, geschah es während einer einzigen Nacht. Wir nehmen das nicht zu ernst, aber wir können die allgemeine Zerstörung nicht erklären. Bill Reed ist der Auffassung, daß sich eine Art Virus selbständig gemacht hat und für die Verheerungen verantwortlich ist, aber die Wahrheit ist sehr wahrscheinlich wesentlich profaner: große Kriege, zusammen mit daraus resultierenden Seuchen und Hungersnöten.
    Sie fragten nach dem Alter der Zivilisation auf diesem Planeten. Die allgemeine Ansicht geht von etwa sechstausend Jahren aus, also etwa genauso alt wie die menschliche Zivilisation auf der Erde. Und genau wie bei uns auf der Erde gibt es eine Art Atlantis-Legende. Der Ort heißt Orikon. Nur – hier hat er wirklich existiert, Richard! Wir wissen nicht, wie alt die Legende ist, aber sie führt sehr weit zurück.«
    David Emory deutet auf das Flußtal. »Nebenbei bemerkt, es wird Sie interessieren, zu erfahren, daß Orikon der Legende nach in

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