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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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war nur der erste, der ausbrach. Die anderen Vulkane eruptierten ebenfalls – alle nach Plan.
    Heißer Regen setzte ein.
    Schockwellen breiteten sich mit fünf bis sieben Kilometern pro Stunde aus und verursachten überall auf ihrem Weg Erdbeben.
     
    Hutch stand im Frachtraum, während sich das Seil langsam aufwickelte. Alpha schwamm neben der Tempelfähre auf dem Wasser. Carson war in seinem Cockpit geblieben – eine reine Vorsichtsmaßnahme gegen unerwartete Zwischenfälle. Die Schockwelle, die Richard ein paar Sekunden zuvor gespürt hatte, war an der Oberfläche nicht mehr als ein kaum erkennbares Kräuseln der Wasseroberfläche und eine schwache Bö gewesen, die niemand wahrgenommen hatte. Aber jetzt traf eine zweite, schwerere Schockwelle ein. Hutch wurde nach vorn geschleudert.
    Alpha füllte sich plötzlich mit Stimmen aus dem Tempel.
    Das war eine mächtig große.
    Ist jemand verletzt?
    Verdammt, ich glaube, wir haben ein paar Lettern verloren.
    Lassen Sie sie zurück, Richard.
    Dauert nur eine Minute.
    »Hutch, Sie haben ein Paket am Haken.« Das war Henry. »Ziehen Sie es hoch.«
    Sie setzte die Winde in Gang, und die erste Druckplatte tauchte an der Wasseroberfläche auf. Ein unglaublich korrodiertes Artefakt. Aber Hutch wußte aus eigener Erfahrung, welche Wunder die Restaurateure vollbringen konnten. Ich hoffe, es ist den Einsatz eurer Leben wert.
    Sie zog es an Bord. Wasser lief heraus. Sie löste die Leine und ließ sie wieder zurück ins Wasser.
    »In Ordnung, Richard.« Das war George. »Lassen Sie los. Ich hab’s.«
    Das Meer war unruhig geworden. Die Wasseroberfläche war aufgewühlt und kochte.
    Sandy tauchte an Backbord auf. Sie schwamm hastig um die Fähre herum, und Hutch half ihr beim Einsteigen. »Mein Gott«, sagte sie atemlos, »wir haben es geschafft.«
    »Noch nicht. Wo bleiben die anderen alle?«
    »Sind unterwegs. Nur noch ein paar Minuten.«
    »In Ordnung. Hören Sie zu, es könnte ein wenig eng werden. Es wird schneller gehen, wenn Sie zu Carson in die andere Fähre wechseln.«
    »Wie Sie meinen«, erwiderte Sandy.
    Carson warf eine Leine, und sie sprang zurück ins Wasser.
    »Frank«, sagte Hutch. »Ich werde den Rest von ihnen aufnehmen.« Sie zögerte einen Augenblick. »Es wäre vielleicht eine gute Idee, wenn Sie aufsteigen.« Sie warf einen Blick nach Süden, auf den dampfenden Horizont. »Achten Sie auf Flutwellen.«
     
    Die meisten der Unterwasser-Markierungslampen brannten nicht mehr, mit Ausnahme der roten, die noch immer tapfer den Weg durch den Schlamm zum zerstörten Tempel wiesen. Sie trugen die zweite Platte in das freie Wasser bis zu einer Stelle, die einmal das Mittelschiff des Tempels der Winde gewesen war, und wo das Seil der Fähre wartete. Richard hingen die Haare in die Augen, und er war völlig erschöpft. Er spürte, wie die See an ihm zerrte.
    Eine Unterströmung.
    Seltsam, daß sie hier am Grund so stark war.
     
    »Negativ, Hutch«, meldete Frank. »Bisher noch nichts zu entdecken.«
    »Gut. Aber es macht mir Sorgen, daß ich die Spitze des Tempels der Winde sehen kann!«
    »WAS? Aber … er liegt fünf Meter unter der Wasseroberfläche. Bei Ebbe!«
    »Tatsächlich? Nun, ich sehe sie jedenfalls.« Sie wechselte die Kanäle. »Heh, Leute! Bewegt euch! Ein neuer Tsunami kommt!«
    »Wie nah?« Henrys Stimme.
    »Wahrscheinlich nur noch ein paar Minuten.«
    Richard meldete sich: »Wir kommen, so schnell wir können.« Er klang verzweifelt. Und vielleicht resigniert?
    »Hutch?« Das war Truscott. »Was geschieht dort unten bei Ihnen?«
    »Ich bin im Augenblick zu beschäftigt, um mit Ihnen zu plaudern.« Ein visuelles Signal, aber sie legte es nicht auf den Schirm.
    »Ich habe zwei unserer CATs abgestellt, die Ihnen helfen sollen, aber sie können erst in vier Stunden da sein.«
    In einer weniger angespannten Situation hätte Hutch die Sorge in Truscotts Stimme bemerkt. Aber nicht heute. »Das wird vielleicht ein wenig zu spät sein. Trotzdem, danke.« Sie unterbrach die Verbindung und blickte wieder auf die Abtaster. Das Meer war schaumig, aber ruhig. Noch.
    »Hutch?« Carson. »Ich kann es sehen.«
    Ein kalter Schauer lief Hutch über den Rücken. »Wo?«
    »Fünfundzwanzig Kilometer. Kommt mit … fünfhundertfünfzig. Sie haben noch drei Minuten.«
    »Ihr Leute da unten habt das gehört?«
    »Ja …« Georges Stimme.
    »Vergeßt die Platte. Kommt hoch!«
    Sie richtete die Kameras auf den Horizont. Noch immer nichts. »Frank, wie groß ist die Welle?

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