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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Können Sie es sehen?«
    »Negativ. Sieht aus wie die andere auch. Klein. Man würde sie glatt übersehen, wenn man nicht wüßte, wonach man sucht.«
    »Gut.« Sie beobachtete, wie eine Mauer die Wasseroberfläche durchbrach. »Der Wasserstand sinkt noch immer.«
     
    George zog mehrere Meter lockeres Seil herbei und band die Platte fest, während die anderen sie hielten. Zweimal herum. Über Kreuz. Wieder mit dem Seil verknoten. Jetzt nur ja nicht mehr verlorengehen! Als er schließlich fertig war, deutete Henry zur Oberfläche. »Los geht’s!«
    »Sie können sie hochziehen, Hutch.« George ließ die Leine los und schwamm nach oben.
    Die Strömung zog Richard über den Meeresboden. Über ihm war die Fähre im Sonnenlicht als dunkler Fleck an der Wasseroberfläche zu erkennen. Dunkel und viel zu nah.
    Auch Henry trieb ab. »Kopf hoch«, rief er. »Die Ebbe ist verdammt heimtückisch.« Seine Stimme klang schrill.
    »Halten Sie durch, Henry«, sagte George. »Ich hole Sie.«
    Hutch meldete sich hektisch. »Laßt uns verschwinden!«
    Richard bekam die Leine zu fassen. Er war noch immer auf dem Grund, und seine Arme waren müde.
    »George!« schrie Hutch. »Kommen Sie zurück! Wir holen ihn mit der Fähre. Richard, wo stecken Sie?«
    »Bei der Platte.«
    »Am Seil?«
    »Ja.«
    »Gut. Wir haben keine Zeit mehr. Halten Sie sich fest, haben Sie verstanden? Lassen Sie auf keinen Fall los, egal was passiert!«
    Ein Stück Seil an einer Seite der Platte war überschüssig. Er legte es um seine Hüfte und machte einen Knoten. Dann, völlig erschöpft, hörte er auf, gegen die Strömung anzukämpfen.
    »Da ist er!« Hutchs Stimme. Richard war sich nicht sicher, wen sie meinte. Er dachte: Sie war immer da, wenn ich sie gebraucht habe. Er fühlte sich eigenartig. Beinahe losgelöst.
    »Entspannen Sie sich, Henry«, sagte George. »Wir haben Sie.«
    »Gottverdammt!« sagte Hutch. »Dieser Hurensohn ist über uns!« Durch das Stimmengewirr hörte Richard ein Rauschen, als käme starker Wind auf.
    »Sind Sie noch da, Richard?«
    »Ich bin noch da.«
    »Können Sie sich am Seil festbinden?«
    »Hab’ ich schon.«
    »In Ordnung. In dreißig Sekunden wird es ungemütlich.«
    »Verlieren Sie die Druckplatte nicht, Hutch!«
    George meldete sich: »Hier, halten Sie ihn.« Sie schienen über Henry zu sprechen.
    Carson schrie auf: »Hutch! Verschwinden Sie! Schnell!«
    »Gut, ich habe ihn. Halten Sie durch, Richard!«
    Seine Leine ruckte, und das Wasser um ihn herum wurde hell. Er wurde einen Meter hinaufgezogen, bewegte sich horizontal und wollte sich bereits zufrieden entspannen. Dann kam ein zweiter Ruck, stärker diesmal.
    Wasser schlug über ihm zusammen.
     
    Die Welle war anders als die vorhergehenden. Das hier war keine richtige Welle mehr, es war ein Berg aus Wasser. Ein flüssiger Behemoth raste über die offene See auf sie zu, atmend, weißfleckig, grün, lebendig ! Fünf Kilometer voraus brach sich die Welle, stürzte herab und bildete sich erneut. Hutch hatte gewartet, bis es beinahe zu spät war.
    Nach dieser hier würde kein einsamer Turm mehr stehen.
    George hatte Henry endlich an Bord. »Los!« sagte er, und Carson wurde fast wahnsinnig. »Elfhundert Meter hoch, Hutch! Das schaffen Sie nicht mehr …!«
    Der letzte der Knothischen Türme erwartete den Ansturm. Das Wasser hatte sich vollständig zurückgezogen und sein Fundament freigelegt. Es steckte im Schlamm. Das Engelswesen auf dem First kniete ruhig und gelassen.
    Der zerstörte Tempel lag frei und glitzerte im Sonnenlicht. Kein Zeichen von den Strandaffen war zu sehen.
    Henrys Stimme kam aus dem Laderaum. Er wollte wissen, was für Richard getan wurde. Ein bißchen zu spät, um sich jetzt deswegen zu sorgen … Hutch war nun zehn Meter über der Wasseroberfläche und beobachtete die Leine, suchte nach einem Anzeichen, daß Richard noch da war.
    Die Druckplatte kam zuerst aus dem Wasser. Darunter baumelte Richard. Erleichtert begann sie, die Fähre steigen zu lassen. »Das kann jetzt ziemlich weh tun«, warnte sie ihn, dann leitete sie Energie in die Magnete.
    Richard schrie auf und war dann still, aber Hutch konnte seinen Atem noch hören.
    Die Fähre stieg, floh landeinwärts, floh in Richtung des Hohlweges, floh vor der heranrasenden Wand aus Wasser. Das war hier keine Welle von der Art, wie der erste Tsunami eine gewesen war.
    Das hier war das Meer.
    Das gesamte Meer hatte sich erhoben und raste landeinwärts, stürzte übereinander, türmte sich zu einem

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