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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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auf jede erdenkliche Weise zu helfen. Halten Sie uns auf dem laufenden.«
     
    1000 Uhr.
     
    Der südliche Himmel wurde plötzlich hell, als wäre eine zweite Sonne direkt unterhalb des Horizonts entstanden. Hutch blickte weg. »Richard?«
    »Hier.«
    »Es hat angefangen. Ich kann es von hier aus sehen.«
    »In Ordnung. Bleiben Sie ruhig. Wir sind unterwegs. Es ist noch Zeit genug.«
    Das Meer lag still.
     
    »Ich bin so weit«, meldete sich George. Er stand oben am Rand des Schachts.
    »Wie sieht’s aus?« wandte Henry sich an Richard.
    »Gut. Lassen Sie uns anfangen.«
    George straffte das Seil, und sie hoben die erste Platte in den Schacht. Dann begann er zu ziehen. Henry schwamm nebenher und paßte auf, daß sie nirgendwo anstieß.
    Richard blieb unten bei der anderen Platte. Er wischte den Schlamm ab und spürte die Lettern unter seinen Fingern. Welch ein Schatz das war!
    Er befand sich ganz allein im Tunnel, und er spürte das Gewicht des Meeres, das auf ihm lastete. Die Wände waren bleich und beklemmend. Winzige Fische schwammen vor seinen Augen.
    Das Seil kam wieder herab. Schnell band er es um die zweite Platte. Oben zog George die erste aus dem Schacht und wandte sich wieder an Richard. »Alles bereit«, sagte er.
    »Los!« erwiderte Richard. »Ziehen Sie es hoch!«
    In diesem Augenblick geriet das Wasser in Bewegung. Nur ein ganz schwaches Beben, doch ein Schwarm von Fischen, die ihm zugesehen hatten, schoß in Panik davon.
    »Hoch damit!« sagte George.
    Richard drückte die Platte von unten in den Schacht, und sie sackte noch einmal einen halben Meter zurück, bevor sie am Seil hinaufschwebte. Richard stellte eine Verbindung zu Hutch her: »Sie liegen mit der Fähre nicht auf dem Wasser, oder?«
    »Natürlich schwimmt das Boot auf dem Wasser. Wie wollen Sie denn sonst an Bord gelangen?«
    »Ich glaube, daß das keine besonders gute Idee war«, entgegnete Richard. Er schwebte hinter dem Artefakt durch den Schacht nach oben. »Hier unten kommen Schockwellen an. Halten Sie die Augen offen!«
    »Mach’ ich.«
    Richard gab noch ein paar Floskeln von sich, die Hutch aber nicht beruhigen konnten.
     
    Auf der Winckelmann schlenderte Janet Allegri quer über die Brücke zu Maggie Tufu. Und dann, ohne ein Wort zu sagen, schlug sie Maggie bewußtlos.
     
    Melanie Truscott hatte voll ohnmächtiger Wut zugesehen, wie eine weiße Kontrollampe nach der anderen aufleuchtete. Einige Sekunden vor der Detonation bemerkte sie, daß eine Einheit noch immer nicht bereit war. Theta. Der Verriegelungsmechanismus hatte versagt. Ein billiges Zehn-Dollar-Teil.
    »Was wollen Sie tun?« fragte Sill.
    Dieser verfluchte Helm. Wahrscheinlich würden jetzt einige Angehörige der Akademie sterben. Schlimmer noch – wenn nur die eine Kappe gesprengt würde und die andere nicht, gäbe es mit Sicherheit eine Unwucht, die vielleicht eine völlige Neuorientierung der planetaren Rotationsachse zur Folge hätte. Quraqua konnte für Jahrhunderte instabil werden. »Sagen Sie Harden, daß er weitermachen soll. Sprengung nach Plan.«
    Sill nickte.
    »Wenn Sie Helm an die Leitung kriegen – ich will mit ihm sprechen.«
     
    Die Planung hatte nicht die simultane Explosion aller Bomben vorgesehen. Eine ganze Menge Faktoren beeinflußte das Muster der Sprengungen: Risse im Eis, die Geometrie des Landes unter den Kappen (sofern es welches gab), die Anwesenheit von Vulkanen – all das und noch einige weitere Details bestimmten die Reihenfolge und die zeitlichen Abstände der individuellen Detonationen. Aber alle achtundfünfzig Bomben der Südhälfte (mit einer einzigen Ausnahme) gingen innerhalb vier Minuten und elf Sekunden hoch. Die Stärke der Bomben variierte zwischen zwei und fünfunddreißig Megatonnen TNT.
    Etwa acht Prozent der Eismasse verdampften innerhalb dieser Zeit. Formationen, die seit Jahrtausenden an Ort und Stelle gestanden hatten, wurden hinweggefegt. Gewaltige Schollen, wie zum Beispiel die von Kalaga, zerbrachen und rutschten ins Meer. Millionen Tonnen von Wasser, die von den Explosionen hochgewirbelt worden waren, stürzten zurück oder verwandelten sich in Dampf. Wellen, die so groß waren wie Berge, wälzten sich aus dem weißen Inferno hervor und begannen ihre lange Reise über den Ringozean.
    Innerhalb drei Minuten nach der ersten Detonation brach ein Vulkan aus, der tief unter der Eiskappe begraben gewesen war. Ironischerweise keiner von denen, deren Schlund Helm mit Hilfe einer Bombe aufsprengen wollte – aber es

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