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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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ist, daß niemand mehr durch das All streift und neue Monumente errichtet. Seit Jahrtausenden nicht mehr. Die Existenz der Monumente bedeutet nur, daß früher einmal eine langlebige, stabile Zivilisation existiert hat. Gibt es hier irgend jemanden, der darüber spekulieren will, was mit einer hochentwickelten Rassein einem Zeitraum von zwanzig Jahrtausenden geschieht? Entwickelt sie sich noch weiter? Oder geht sie unter? Gibt es irgendeinen Hinweis, welche Richtung sie einschlägt?«
    »Betrachten Sie China, oder Ägypten«, sagte Janet. »Oder Indien. Unsere Erfahrung besagt, daß Dauerhaftigkeit nicht unbedingt positiv sein muß.«
    Später nahm Hutch Carson zur Seite. »Lassen Sie uns einen Augenblick lang über den schlimmstmöglichen Fall nachdenken. Was geschieht, wenn wir ankommen und im gleichen Augenblick angegriffen werden?«
    »Warum fragen Sie?«
    »Geben Sie mir zuerst eine Antwort!«
    »Wir verschwinden wieder.«
    »In Ordnung. Aber dann mache ich Sie darauf aufmerksam – nur um Ihre Planung zu erleichtern –, daß wir nach unserer Ankunft im Beta Pac-System mindestens vierzehn Stunden benötigen, bis unsere Hyperraummaschinen wieder aufgeladen sind. Wir werden nicht imstande sein, von einem Augenblick auf den anderen zu verschwinden. Unter keinen Umständen.«
    Carson nickte nachdenklich. »Danke. Wollen wir hoffen, daß sich dieses Problem nicht stellt.«
     
    Hutch hatte noch nicht vergessen, daß Maggie ohne nachzudenken bereit gewesen war, das Leben ihrer Kollegen aufs Spiel zu setzen. Das Gefühl verborgenen Grolls nagte in ihr, doch ihre berufliche Verantwortung erlaubte andererseits nicht, Gefühle offen zu zeigen. Sie beschloß, Maggie Tufus Anwesenheit an Bord hinzunehmen, aber sich in einer Krisensituation nicht auf die Frau zu verlassen.
    Von ihren vier Mitreisenden war nur Maggie eine Fremde. Hutch hatte damals im Tempel der Winde oder auf der Heimreise von Quraqua keine Gelegenheit gehabt, sich mit ihr zu unterhalten. Sie schien eigentlich ganz in Ordnung, aber sie hatte einen Hang, alles, was nicht unmittelbar mit ihrer Arbeit oder ihrem Beruf zu tun hatte, als unwichtig abzutun und eine ironische Distanz dazu einzunehmen.
    Aber trotz ihrer Anwesenheit an Bord zeigte die Gruppe – im Gegensatz zu vielen anderen, die Hutch schon geflogen hatte – keine Anzeichen, sich zu zersplittern. Niemand sonderte sich ab, niemand verbrachte den größten Teil seiner Zeit allein in seiner Kabine, und niemand loggte sich im Cybernet ein und schloß die anderen aus. Selbst Maggie wurde nach ein paar Tagen lockerer und streifte viel von ihrer Arroganz ab. Sie nahm sogar hin und wieder an oberflächlichen Unterhaltungen teil, obwohl sie ihr offensichtlich kein besonderes Vergnügen bereiteten. Und sie offenbarte ein äußerst ungewöhnliches Talent beim Pokern. Nach und nach erfuhr Hutch, daß sie sich für Militärgeschichte interessierte. George bemerkte, daß Maggie hier viel geselliger sei als damals auf Quraqua, und Hutch überlegte, ob das Unbekannte, auf das sie zusteuerten, die Menschen zusammenbrachte.
    Jeden Abend nach dem Essen versammelten sie sich und redeten über Gott und die Welt. Hier draußen schienen die Probleme der Erde eher klinischer Natur zu sein, leichter zu lösen, und sie entwickelten Pläne, um den Hunger zu bekämpfen und die Bevölkerung zu reduzieren, um Kriege zu beenden und vielleicht die internationalen Rivalitäten ein für alle Mal zu überwinden. Und Pläne, die sich mit der Sexualität der Jugendlichen und der Verbesserung der Schulsysteme befaßten. Am Schluß kamen sie übereinstimmend zu der Meinung, daß ihre Ideen alle einen gewissen faschistischen Ansatz hatten. Scheinbar existierte hier draußen, zwischen den Sternen, eine Tendenz, weniger geduldig mit der Unordnung und dem Chaos zu Hause auf der Erde umzugehen.
    Sie diskutierten darüber, ob es möglich war, daß eine soziale Struktur Jahrzehntausende überleben konnte. Janet argumentierte, daß diese Art von Stabilität notwendigerweise »verdammt nah an vollkommene Erstarrung« grenzen mußte. »Dieser Ort würde eine buchstäbliche Hölle sein!«
    Sie unterhielten sich über die Monument-Erbauer und über die Zusammenbrüche auf Nok und Quraqua, und irgendwann begannen sie, über die Dinge zu sprechen, die ihnen wirklich wichtig waren.
    Hutch erfuhr, daß die Frau auf Carsons Foto mit einem Wertpapierhändler durchgebrannt war, daß Maggie eine fürchterliche Angst vor dem Tod und Janet Probleme hatte,

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