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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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der Nacht kuschelte Hutch sich unter drei Decken zusammen, aber sie konnte nicht einschlafen und warf sich in ihrem Bett hin und her. Wo konnte sie zur Hölle Wärme herbekommen? Das Wichtigste war, den Konvektor in Betrieb zu halten, aber sie sah keinen Weg, um dieses Ziel zu erreichen.
    Als das Licht langsam heller wurde, lag sie noch immer wach, jetzt endgültig erschöpft. Es war an der Zeit, damit aufzuhören, sich den Kopf zu zerbrechen. Sie wickelte sich eine Decke um die Schultern, griff sich frische Kleidung (sie hatte angezogen im Bett gelegen) und stapfte durch ihre Kabine in die Dusche. Wenigstens besaßen sie noch heißes Wasser. Eine der ersten Aufgaben des heutigen Morgens würde darin bestehen, genügend Wasservorräte aus dem C-Ring herbeizuschaffen.
    Sie schloß die Tür und öffnete die Wasserhähne. Als sie der Meinung war, daß die Temperatur ausreichte, stieg sie aus ihren Kleidern und unter die Dusche. Die Wärme tat ihr gut, und sie seifte sich sorgfältig ein. Aber im Geist ging sie bereits Orte an Bord durch, wo sie Container für das Wasser finden konnten. Verdammt, was für ein Alptraum!
    Im Gemeinschaftsraum traf sie auf George, der Kaffee aufgesetzt hatte. Er hatte sich in einen dicken Umhang gewickelt. »Wie geht’s dir?« fragte er und hielt ihr eine Tasse Kaffee hin. Sein ständiger Optimismus war über Nacht verschwunden, und sie wußte, daß auch er die meiste Zeit wachgelegen hatte.
    Sie nahm die Tasse entgegen. Der Kaffee tat gut und vermittelte ein Gefühl von Routine. »Ganz gut, schätze ich.« Ihre Nase und ihre Ohren waren kalt .
    Er sah aus, als freute er sich über Gesellschaft. »Diese Geschichte macht mir Angst«, gab er zu.
    »Mir auch.«
    Zögernd fragte er: »Und? Hast du eine Idee?«
    Die Kritik, die sich hinter dieser Frage verbarg, versetzte ihr einen Stich. »Noch nicht.«
    Tief im Innern des Schiffes schloß sich ein Schott.
    Georges und Hutchs Blicke trafen sich. »Wer wandert um diese Zeit im Schiff umher?«
    Hutch überprüfte es. »Untere Ebene. Einer der Vorratsräume.«
    »Vielleicht kann noch jemand nicht schlafen?«
    Hutch schaltete den Commlink ein: »Hallo?«
    Keine Antwort.
    »Geister«, sagte George.
    »Ich glaube, wir haben einen Fehler im Rechner.«
    »Hutch, du kennst das Schiff am besten«, sagte er, ohne seine Gefühle für sie aus seiner Stimme heraushalten zu können. »Wie groß sind unsere Chancen?«
    Sie saugte Georges Anblick in sich auf. Trotz seine Größe war an ihm etwas von einem ewigen Kind. Er sah atemberaubend jugendlich aus, war begeisterungsfähig und nahm in einer Situation, von der er wußte, daß sie für Hutch besonders schmerzhaft war, sorgfältig auf ihre Gefühle Rücksicht. Und er kämpfte tapfer, um sich seine Angst nicht anmerken zu lassen. Irgendwie war es George, um den Hutch sich am meisten ängstigte. »Wir werden einen Weg finden«, versprach sie ihm.
    »Ich muß dir noch etwas anderes sagen.«
    Hutch wollte keine schlechten Nachrichten mehr hören. »Was denn noch?«
    »Ich war auf der Brücke. Ich hoffe, es macht dir nichts aus?«
    »Nein«, erwiderte sie. »Warum sollte es?«
    Er nickte. »Hier draußen gibt es keinerlei Radiosignale – mit Ausnahme dessen, dem wir gefolgt sind. Und dem Rauschen, das der Stern ausschickt.«
    »Überhaupt nichts?«
    »Nichts. Keine elektronische Streustrahlung irgendeiner Art.« Unter dem Druck der Ereignisse war der Grund, aus dem sie eigentlich nach Beta Pac gekommen waren – das künstliche Radiosignal –, ganz in Vergessenheit geraten.
    »Aber der Fußball sendet noch?«
    »Ja. Er sendet noch immer. Aber das ist alles, Hutch. Ich glaube nicht, daß außer uns irgend jemand hier lebt.«
    »Weiter.«
    »Wir würden alle gerne herausfinden, was es damit auf sich hat. Ich meine den Fußball. Wir können das Schiff nicht drehen, aber was ist, wenn wir mit der Fähre hinfliegen?«
    »Nein«, entgegnete sie ruhig. »Wir könnten es sicher, aber wir wären außerstande, zum Schiff zurückzukehren.« Sie trank ihre Kaffeetasse leer.
    Er blickte sie lange an. »Und macht das noch einen Unterschied? Ob wir zurückkehren können?«
    Die Frage versetzte Hutch einen Schock. »Ja«, sagte sie aufgebracht. »Es macht einen gewaltigen Unterschied.«
    Irgend jemand näherte sich auf dem Gang.
    Es machte einen Unterschied.
    Janet erschien in der Tür. Sie zitterte. »Mir ist kalt«, sagte sie. »Hutch, wir brauchen dringend ein paar gute Ideen.«
    Hutch dachte noch immer über die Fähre

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