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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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lange mochte es dauern?
    Sie war nicht in der Lage, den momentanen Wärmeverlust zu messen, aber die Temperatur schien ein Grad pro Stunde zu sinken. Wenn sie weiter mit dieser Geschwindigkeit sank, würde sie irgendwann morgen den Nullpunkt erreichen. Wenn es kälter wurde, gäbe es noch weitere Ausfälle: Die Luftumwälzpumpen würden versagen, die Nahrungsautomaten würden nicht mehr arbeiten, und die Energieversorgung könnte endgültig zusammenbrechen und sie in einer eisigen, dunklen Todesfalle einsperren.
    Hutch hatte noch sechs Flickingergeschirre, auf die sie zurückgreifen konnten, aber in jedem war nur für vierundzwanzig Stunden Luft gespeichert. Und wenn die Energieversorgung nicht mehr arbeitete, gab es keine Möglichkeit, die Luftvorräte zu erneuern.
    Mein Gott! Sie saß wie versteinert da und starrte ihre Instrumente an.
    Sie brauchte eine Idee. Dringend!
    Aber ihr fiel nichts ein, keine vernünftige Möglichkeit, nichts. Das unangenehme Gefühl, diese Situation verschuldet zu haben, machte sich in ihr breit. Nicht, daß irgendeine Untersuchung irgendeines Gerichts ihr ein Versagen oder einen Fehler hätte vorwerfen können, aber sie fühlte sich in letzter Instanz als alleine verantwortlich für die Sicherheit ihrer Passagiere. Was es auch kosten mochte. Aber in diesem Augenblick wußte sie nicht, was es noch kosten würde.
    Als sie das Gefühl hatte, daß sie den anderen die Wahrheit nicht länger vorenthalten durfte, schob sie sich aus ihrem Sitz, atmete ein paarmal tief durch und ging zurück in die Kabine.
    Carson war in seine Notizen vertieft, als Hutch eintrat.
    Die anderen unterhielten sich, aber als sie Hutch bemerkten, breitete sich plötzlich Schweigen aus.
    »Also gut«, begann sie. »Es sieht folgendermaßen aus.« Sie schilderte die Situation, versuchte, nicht beunruhigt zu wirken, und tat so, als handle es sich lediglich um zusätzliche Komplikationen und triviale Unbequemlichkeiten. Aber der unausweichliche Schluß blieb der, daß sie alle erfrieren würden, bevor Hilfe eintreffen konnte. Carson beobachtete sie, ohne seinen Stift aus der Hand zu legen, als wollte er während ihrer Ausführungen Notizen machen. Janet rührte sich nicht, und der Blick ihrer blauen Augen blieb fest an die Decke geheftet. George und Maggie schwiegen und tauschten bedeutungsschwere Blicke aus.
    Als Hutch fertig war, blieb alles still. Maggie legte nachdenklich ihren Zeigefinger an die Lippen. Hutch spürte, daß sie ihr keinen Glauben schenken wollten. »Was machen wir jetzt?« brach George das Schweigen.
    Janet blickte auf. »Können wir ein Feuer machen? Können wir hier ein Feuer schüren?«
    »Es gibt nichts an Bord, das brennt«, entgegnete Hutch. Selbst ihre Kleidung war feuerfest.
    George blickte sich suchend um, als erwartete er, einen Stapel Brennholz in einer Ecke zu entdecken. »Irgendwo muß doch etwas Brennbares sein!«
    »Wenn es etwas geben sollte, dann weiß ich nicht, was.«
    »Und wir können nicht vor elf Tagen mit Hilfe rechnen?«
    »Frühestens.« Alle blickten zu Carsons Missionskalender an der Wand. Hilfe würde nicht vor dem 4. April eintreffen.
    »Bis dahin wird es ziemlich kalt werden«, sagte Maggie.
    Carson hatte wieder angefangen, Notizen zu machen. Er blickte nicht auf, als er sagte: »Was ist, wenn wir das Schiff aufgeben? In die Fähre wechseln? Gibt es einen Ort, den wir von hier aus erreichen können?«
    »Nein«, antwortete Hutch. »Wir haben in Alpha nur für eine Woche Luft. In der Biozone gibt es eine Sauerstoffwelt, aber wir würden es nicht bis dorthin schaffen. Wir kämen nicht einmal bis in die Nähe.«
    »Hast du keine Idee?« fragte Maggie.
    Der Dreh- und Angelpunkt. »Ich kann morgens besser denken. Aber ja: Vielleicht schaffen wir es, einige der Mikrowellenherde umzubauen, die unser Essen kochen. Möglicherweise können wir mit ihrer Hilfe zusätzliche Wärme erzeugen. Wahrscheinlich ist es nicht einmal besonders schwierig. Es wäre nicht viel, aber besser als nichts. Das Problem ist nur, daß der Rest des Schiffes trotzdem einfriert.«
    »Was bedeutet?«
    »Daß zumindest die Lufterneuerer nicht mehr arbeiten und wir keine Luft mehr bekommen.« Hutch blickte sie der Reihe nach an. »Hört zu, wir sind alle erschöpft. Ich bin sicher, daß uns etwas einfällt. Aber wir sollten erst mal schlafen.«
    »Gut«, meldete sich Carson von seinen Notizen. »Laßt uns eine Runde darüber schlafen. Morgen haben wir sicher ein paar Ideen, die uns weiterhelfen.«
     
    In

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