Hutch 01 - Gottes Maschinen
nach. »Vielleicht hast du recht«, sagte sie. Sie konnten nirgendwo hin fliehen. Aber das hieß nicht, daß sie Alpha nicht benutzen konnten.
Hutch weckte Maggie: »Laß uns gehen!«
Maggie zog ihre Decken enger um die Schultern und blickte nicht auf. »Gehen? Wohin?« murmelte sie.
»Die Fähre. Sie besitzt eine eigene Heizung. Nimm alles mit, was du brauchst.«
Hutch eilte in ihre eigene Kabine und packte Kleidung ein, Handtücher, Zahnbürste, Kamm, alles, was sie tragen konnte. Sie würde später noch einmal vorbeikommen und den Rest abholen. Jetzt, mit der Aussicht auf baldige Wärme, schien die Temperatur noch stärker zu fallen. Ihre Zähne klapperten, als sie endlich im Hangar ankam. Carson traf gleichzeitig ein. Hutch öffnete die Schleuse mit ihrer Fernbedienung, und sie kletterten hinein. Der Pilotensitz war kalt und klamm. Sie schaltete die Heizung ein und wartete. George erschien und schleppte seine schwere Tasche. »Gute Idee«, sagte er.
Er warf die Tasche nach hinten. Das Gebläse schaltete sich ein, und warme Luft strömte ins Cockpit. »Halleluja!« rief George. Die anderen erschienen und beeilten sich, in die Fähre zu kommen.
»Macht die Tür zu!« sagte Janet und versuchte, es sich zwischen den anderen ein wenig bequem zu machen. »Es ist kalt draußen.«
»Warum haben wir das nicht bereits gestern nacht gemacht?« brummte Maggie vom Rücksitz. »Oder hat wirklich niemand daran gedacht?«
Janet blies in ihre Hände. »Es fühlt sich jedenfalls gut an. Ich werde erst wieder aussteigen, wenn Hilfe angekommen ist.«
»Der Frachtraum wird in ein paar Minuten ebenfalls warm sein«, sagte Hutch. »Wir können es uns einigermaßen gemütlich machen.«
Sie brachten ihre Habseligkeiten nach hinten und drängten sich dann wieder im Cockpit zusammen, schlossen alle Türen. Hutch reichte Kaffee herum.
Sie fühlte sich besser als je zuvor, seit sie aus dem Hyperraum gekommen waren. Sie wußte nicht genau, ob sie nun in Sicherheit waren oder ob sie etwas übersehen hatten, aber zumindest für den Augenblick schien das Leben wieder erträglich zu sein. Der Frachtraum war trist und grau und zweckmäßig, und er würde nur wenig Privatsphäre zulassen, aber in ihren Augen sah er bereits nach der besten Unterkunft aus, die sie je gehabt hatte.
»Wie ist unsere Situation?« fragte Carson. »Wir beziehen unsere Energie aus der Winckelmann, oder? Ich würde sagen, keine besonders zuverlässige Quelle.«
Hutch nickte. »Wir sollten alle Energie haben, die nötig ist. Wir können auf die interne Versorgung umschalten, wenn es sein muß, aber alles, was wir brauchen, ist Licht und Wärme. Die Batterien der Fähre sind für weit größere Belastungen ausgelegt. Vermutlich reicht der Saft für sechs Monate oder noch mehr … nicht, daß wir so lange hierbleiben würden«, fügte sie schnell hinzu.
»Und was ist mit der Luft?« fragte Janet. »Wieviel Luftvorrat besitzen wir?«
»Für fünf Leute?« Luft war genau das Problem. »Wenn wir nur die Tanks der Fähre zur Verfügung hätten … vielleicht eine Woche. Aber wir erhalten unsere Luft aus der Winckelmann. Und wir werden sie so lange von dort nehmen, wie es uns möglich ist. Wenn draußen alles einfriert, schalten wir auf die internen Tanks um, aber es sollte reichen. Trotzdem, wir haben noch eine ganze Menge Dinge zu erledigen, und wir sollten sie in Angriff nehmen, bevor es draußen unerträglich wird.«
»Essen«, sagte Janet.
Hutch nickte. »Übernimmst du das? Geh bei den Rationen davon aus, daß unsere Retter sich verspäten.«
»Und wo lagern wir das Essen?« fragte George. »Wir haben nicht soviel Platz hier drin. Aber warum lassen wir es nicht einfach draußen? Es wird wohl nicht verderben.«
»Ich bin mir nicht so sicher«, sagte Hutch. »Da draußen wird es verdammt kalt. Besser, wir nehmen es mit hinein, wo wir die Temperatur kontrollieren können. Ich will mich nicht auf unser Glück verlassen.«
»Also gut«, sagte Carson. »Was noch?«
»Wasser. Frank, erledigst du das?« Sie schilderte ihm, wo er die Container finden konnte, und wandte sich dann an Maggie. »Unser Frachtraum ist in drei Sektionen unterteilt. Ganz hinten befindet sich der Waschraum. Wir werden ihn ein wenig vergrößern und die beiden anderen Sektionen als Wohnquartiere einrichten. Sieh zu, was du an Mobiliar auftreiben kannst, ja? Oh, und wenn du einen Vorrat an Handtüchern, Seife und Geschirr mitbringen könntest, würde das nicht schaden.« Sie blickte sich
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