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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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im Cockpit um und sagte: »Ich bin bald wieder da.«
    »Wo gehst du hin?« fragte Carson.
    »Zur Brücke. Wir müssen eine Verbindung zum Kommunikationssystem der Winckelmann schaffen. Sonst wissen wir nicht, was draußen vorgeht, während wir hier drin sitzen.«
    »Vergiß die Flickingergeschirre nicht«, sagte er.
    »Stimmt. Wir haben sechs Stück an Bord. Ich werde sie auf dem Rückweg mitbringen. Und ihr solltet euch ein paar Minuten zusammensetzen und eine Liste der Sachen anfertigen, die wir noch brauchen. Versucht, an alles zu denken.« Sie öffnete die Luke und kletterte hinaus. Die Luft schien plötzlich gar nicht mehr so kalt zu sein.
    Hutch war erst ein paar Schritte weit gekommen, als ihr Rauch in die Nase stieg. »Irgendwo brennt es!« sagte sie in den Commlink. Plötzlich stürzten alle aus der Fähre.
    Der Rauch kam aus einem der Klimaschächte. Sie verfolgten den Brand zurück zu den Nahrungsautomaten, und einige Minuten später sahen sie, was geschehen war. Eine der Einheiten hatte sich überhitzt und war schließlich durchgebrannt. Sie versuchten, das Gerät abzustellen, aber der Schalter funktionierte nicht mehr, und am Schluß klemmten sie einfach die Energieversorgung ab.
    Die Temperaturen waren mittlerweile dicht über dem Gefrierpunkt angekommen, und keiner war in etwas Dickeres als eine leichte Bordjacke gekleidet. Wieder zurück bei Alpha, waren alle kräftig durchgefroren.
    »Ich gehe mit dir zur Brücke«, sagte Carson. »Ich glaube, es ist besser, wenn wir von jetzt an nirgendwohin mehr alleine gehen.«
    Hutch erschien der Vorschlag vernünftig, aber bevor sie Carson eine Antwort geben konnte, hielt Janet ihre Uhr hoch und zeigte auf den Hangar hinter dem Bullauge Alphas. »Es ist immer noch dunkel!«
    Die Uhr zeigte beinahe 07:00 Schiffszeit. Die Lichter hätten normalerweise langsam heller werden müssen, um den beginnenden Tag zu simulieren.
     
    Hutch erledigte zunächst ihre technischen Routineaufgaben und stellte anschließend sicher, daß sie noch die volle Kontrolle über die Kommunikationseinrichtungen der Winckelmann hatte. Sie schloß außerdem noch ein paar der allgemeinen Bordinstrumente an und fragte sich dabei, wie lange ihre Schaltkreise aushalten würden, wenn das Schiff erst im Kälteschlaf lag. Ihr kam in den Sinn, daß die Winckelmann vielleicht einen vollständigen Zusammenbruch ihrer Kommunikationsanlagen erleiden würde. Aber wenn das geschah, konnte sie Alpha noch immer am 4. April starten, in der Annahme, daß die Walküre mittlerweile im System Beta Pac umherkreuzte. Ein Risiko bestand dabei schon: Wenn die Retter nicht erschienen, gab es keine Garantie, daß sie die Fähre wieder an den Luftkreislauf der Winckelmann würde anschließen können. Außerdem fragte Hutch sich, ob die Hangartüren noch funktionieren würden, wenn es erst soweit war.
    Sie befragte den Schiffsrechner.
     
    Q: UNTER DER ANNAHME KONSTANTEN WAERMEVERLUSTES:
    1. WANN WERDEN DIE HANGARTUEREN INOPERATIV?
    2. BEI WELCHER TEMPERATUR GESCHIEHT DAS?
    A: 190303Z. 254 K.
     
    »Oh!« sagte Janet. »Am Neunzehnten? War das nicht bereits letzte Woche?«
    »Ich denke, wir können den Computer abschreiben«, erwiderte Hutch.
    Um zehn nach zehn schaltete sich schlagartig die Tagesbeleuchtung ein. Sie brannte von einem Augenblick zum andern so hell wie mittags am Meer. Alle waren über das Schiff verteilt und damit beschäftigt, heranzuschaffen, was sie konnten, und sie begrüßten das Licht mit zynischen Ahs und Ohs.
    Sie machten es sich so bequem, wie die Umstände es erlaubten. Sie schraubten Tische und Stühle sowie drei Liegen aus der Gemeinschaftskabine, schafften sie in Alphas Laderaum und verankerten sie in ihrem provisorischen Wohnzimmer. Sie befestigten sogar ein paar Drucke an den Wänden. Maggie stellte einen Kristalldelphin auf einen der Tische, und Janet versuchte, die wenigen Pflanzen zu retten, die im Schiff verstreut herumstanden – aber für diese war es schon lange zu spät.
    Als Vorsichtsmaßnahme schaltete Hutch alle nicht unbedingt notwendigen Systeme ab. Die Ringe hörten auf zu rotieren, und ihre simulierte Schwerkraft verschwand. Ab jetzt mußte alles am Boden befestigt werden, und Getränke gab es nur noch in Beuteln. Die Dusche wurde zu einem Abenteuer für sich.
    Am Montag dem achtundzwanzigsten – dem vierten Tag nach ihrer Kollision – erhielten sie Antwort von Nok. Hutch las sie zuerst und reichte sie dann weiter:
     
    HABEN IHRE 2403/1541Z UND 2403/1611Z

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