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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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aus Lichtern. Seine Radiowellen flimmerten in einem Diagramm über den Monitor, den Maggie aufgetrieben und angeschlossen hatte. Ein zweiter Schirm zeigte die Telemetriedaten an. Carson saß davor und sah angestrengt zu. Geistesabwesend fischte er Frühstücksflocken aus einer Schüssel in seinem Schoß. Maggie saß neben ihm und schlummerte.
    Hutch und George spielten Schach. Das Brett stand auf einem Wassercontainer. Janet teilte ihre Aufmerksamkeit zwischen einem Buch und dem Spiel der beiden. (Sie würde gegen den Sieger antreten.) George naschte Schokoladenplätzchen. Sie hatten sich unter den gegebenen Umständen halbwegs bequem eingerichtet, und die Fähre vermittelte ihnen mittlerweile sogar so etwas wie ein heimeliges Gefühl.
    Bewegung war natürlich nicht möglich – nur draußen im Hangar. Sie konnten noch immer durch das Schiff spazieren, geschützt von den Flickingerfeldern, aber das wäre zu Ende, sobald die externe Luftversorgung zusammenbrach. Von diesem Augenblick an war es nicht mehr möglich, die Atmer zu füllen, ohne die Vorräte der Fähre anzugreifen.
    Niemand verlor viele Worte über die Gefahr, in der sie schwebten, aber nach und nach bemerkte Hutch, wie sich ihre Stimmen während der belanglosen Unterhaltungen, die nun an der Tagesordnung waren, zu einem Flüstern senkten – als befänden sie sich in einer Kirche.
    Sie hielten sorgfältig die Fiktion aufrecht, daß bald Hilfe eintreffen mußte. Und sie fuhren damit fort, über den Fußball zu spekulieren. Sie hatten herausgefunden, daß das Signal genau aus seiner Mitte entsprang.
    »Es muß eine Art Antenne sein«, meinte George und deutete mit einer Schachfigur auf den Schirm. »Und die Standard-Radiosendung ist wahrscheinlich für irgend jemanden innerhalb dieses Systems bestimmt.« Er setzte die Figur auf das Brett, um seinen Läufer zu schützen, der unter starkem Druck stand. Es war noch früh, aber das Spiel wandte sich bereits zu seinen Ungunsten. Wie üblich. »Ich frage mich, ob jemand zuhört?«
    »Irgend jemand muß zuhören«, entgegnete Janet. »Irgend jemand wird hin und wieder herkommen und das Ding warten.«
    »Vielleicht ist es wartungsfrei«, sagte Hutch und brach mit ihrem schwarzen Läufer in eine Reihe von Bauern ein. Opfer. George konnte nicht sehen, was sie plante. »Man sollte unbekannte Techniken nicht unterschätzen«, fuhr sie zweideutig fort.
    Carson nahm die Schüssel von seinem Schoß und hielt sie schräg, so daß sie im gleichen Winkel wie der Fußball im Raum hing. »Hutch«, sagte er, »war da eigentlich ein Signal, irgend etwas, als wir durch das Objekt hindurchgeflogen sind? Hat es von unserem Erscheinen Notiz genommen?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe nichts aufgezeichnet. Ich sah keine Veranlassung dafür – jedenfalls nicht zu diesem Zeitpunkt.«
    Janet grinste George freundlich an und schüttelte den Kopf. Dann sagte sie: »Gib auf.«
    »Warum ist es so riesig?« fragte Hutch.
    »Vielleicht ist es mehr als nur eine Relaisstation?« schlug George vor.
    »Was sollte es denn sonst sein?«
    »Ein Teleskop zum Beispiel. Irgendwas wie das Tindle Array. Nur größer.«
    »Ein gutes Stück größer«, meldete sich Carson wieder zu Wort. »Mit einem Teleskop von dieser Größe könnte man beobachten, wie jemand auf der anderen Seite des Abgrunds ein Streichholz anzündet.«
    »Du bist dran«, sagte Hutch lächelnd.
    George lehnte sich zurück, zuckte die Schultern und stieß seinen König um.
    »Wenn es wirklich ein Teleskop wäre«, sagte Janet, »dann müßte es doch massiv sein. Wie schnell waren wir? Fünfzigtausend Klicks? Wir müßten uns in Staub aufgelöst haben.«
    »Kommt darauf an«, entgegnete Carson, »wie es konstruiert ist.«
    Janet stellte die Figuren auf und drehte das Brett so, daß Hutch mit den schwarzen Steinen spielte. »Was anderes«, sagte sie. »Wenn wir eine so riesige Schüssel hätten – wie würden wir sie drehen?«
    »Was?«
    »Wenn es wirklich ein Teleskop ist, wie würdet ihr es drehen? Meiner Meinung nach müßte der bloße Versuch, es auf ein Ziel zu richten, es zerstören.«
    »Vielleicht dreht man es nicht«, warf George ein. »Vielleicht diente es von Anfang an dazu, etwas zu beobachten, das sich nur sehr wenig bewegt. Sehr geringe sichtbare Bewegung.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wie das Ding zusammengehalten wird.« Maggie hatte sich in die Unterhaltung eingeschaltet.
    »Ich dachte, du schläfst?« Carsons Lächeln war fast väterlich. »Wenn es ein Teleskop

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