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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Sie haben das doch nicht alles einfach hinter sich gelassen, oder?«
    Auf Truscotts Gesicht spiegelte sich Überraschung, und sie blickte Hutch ein paar lange Sekunden in die Augen. »Nein, junge Dame. Habe ich nicht.« Sie erhob sich und ging zur Tür. Sie öffnete sie und wandte sich noch einmal um. »Wir werden sehen, was es mit dem Teleskop auf sich hat. Dann reden wir weiter.« Sie straffte sich. »Wir werden sehen. Bitte bedienen Sie sich mit dem kleinen Imbiß.« Die Tür schloß sich leise hinter ihr.
     
    Hutch stieg aus ihren Kleidern, duschte und fiel in das Bett, ohne sich erst noch etwas überzuziehen. Gravitation war etwas Schönes. Innerhalb weniger Augenblicke war sie eingeschlafen.
    Einige Stunden später schlief sie noch immer tief und fest, als es an ihre Tür klopfte. »Einen Augenblick«, sagte sie. Sie griff sich eine lange Hose, zog eine Bluse über und öffnete. Im Gang stand Melanie Truscott.
    »Hallo«, sagte Hutch.
    »Hallo, Miss Hutchins.« Truscotts Stimme klang flach. »Ich hoffe, Ihnen fehlt nichts?«
    »Nein, danke.« Hutch trat zur Seite. »Wollen Sie nicht hereinkommen?«
    Sie benutzte die Fernbedienung, um das Bett hochzuklappen, und schaltete eine Tischlampe ein. Das Apartment sah noch immer einigermaßen unaufgeräumt aus, aber der Direktorin schien es nicht aufzufallen.
    Sie lächelte und nahm Platz. »Ich habe mich mit Doktor Carson unterhalten. Sie sind noch einmal knapp mit dem Leben davongekommen.«
    »Ja«, entgegnete Hutch. »Wir hatten eine ganze Menge Glück, daß nicht mehr geschehen ist.«
    Truscotts Haar war nach hinten gekämmt, und ihre Augenbrauen waren sorgfältig nachgezogen. Sie sprach und bewegte sich mit knapper Eleganz. »Sie hatten Glück, keine Frage. Aber Sie haben die Sache recht gut gemeistert«, sagte sie.
    Hutch war anderer Ansicht. Ihrer Meinung nach hatte sie sich ziemlich dumm angestellt. Sicher, in die Fähre zu ziehen und den gefrorenen Schnee in die Sauerstofftanks zu füllen, das waren gute Ideen gewesen, aber sie hatte verdammt lange gebraucht, um darauf zu kommen. »Danke«, erwiderte sie einfach.
    Truscott zuckte die Schultern. »Ich würde jederzeit mit Ihnen fliegen.« Sie schien gelassen, friedfertig, eine Nachbarin, die auf einen Schwatz vorbeigekommen war. »Ich bin gekommen, weil ich dachte, daß Sie und ich reden müßten.«
    »Wirklich? Warum?«
    »Um uns auszusprechen.« Ihr Ton änderte sich. »Sie haben den Schaumball rübergeschickt.«
    Es war keine Frage, sondern eine Feststellung, und die Direktheit von Truscotts Worten traf Hutch unvorbereitet. »Schaumball?« Ihr Blick begegnete dem der älteren Frau. Eigenartig. Sie schien keinen Groll gegen Hutch zu hegen. Normalerweise hätte Hutch nicht gezögert, ihre Tat zu gestehen und sich mit der anderen Frau auf eine Auseinandersetzung einzulassen, aber da war auch noch die Frage einer eventuellen Haftung der Akademie. Andererseits schien Truscott ganz nett zu sein, und ihr Verhalten gegenüber Hutch war wie gegenüber einem Kind, daß sich flegelhaft benommen oder unhöflich und verantwortungslos gehandelt hatte. »Es stimmt«, gab sie nach einer Pause zu. »Aber ich werde alles abstreiten, wenn Sie mich verklagen. Wie sind Sie auf mich gekommen?«
    Truscott lächelte wieder. »Es war doch offensichtlich. Niemand sonst hatte die Gelegenheit. Und außerdem bin ich eine gute Menschenkennerin.«
    Hutch zuckte die Schultern. »Sie hatten es verdient. Sie selbst haben angefangen. Sie haben als erste mit harten Bandagen gekämpft.«
    »Ich weiß.« Sie schien geradezu erfreut. »Ich nehme an, es wird sie erleichtern, zu erfahren, daß niemand verletzt wurde. Aber Sie haben mir ein paar äußerst ungemütliche Augenblicke beschert und mich schlecht aussehen lassen. Zum Glück bemerkten meine Leute recht schnell, daß ich persönlich an Bord bleiben würde und so viele von ihnen aus der Gefahrenzone brachte, wie ich konnte. Ich denke, das hat sie überrascht. Sie haben mich wahrscheinlich mit einigen anderen Typen aus dem Management verglichen, die sie kannten. Ich scheine ziemlich gut weggekommen zu sein. Na ja, egal. Jedenfalls wollte ich Sie richtig begrüßen und Ihnen versichern, daß ich keinerlei Groll mehr gegen Sie hege.«
    Hutch mußte an Richard denken und wie er am Ende des Seils gehangen hatte, als die Welle ihn packte. Leise sagte sie: »Für Sie ist es einfach, zu verzeihen.«
    Truscott nickte. »Ich weiß. Es tut mir aufrichtig leid. Aber Sie wußten, daß die Bomben

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