Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
inoffiziell die Schuld, wenn es denn überhaupt eine gibt, Doktor Carson zuweisen wird.«
    Morris war froh, das zu hören, aber er war zu schlau, um seine Befriedigung zu zeigen. Statt dessen blieb er noch einige Augenblicke sitzen und starrte traurig in eine Ecke, als würde er über das Schicksal nachdenken, das selbst die fähigsten aller Männer treffen konnte.
    Truscott vermutete, daß er, wenn sie gegangen wäre, sich Kaffee und Zimtröllchen kommen lassen würde. Gefühlsaufrührende Zwischenfälle machten ihn immer hungrig.
     
    »Sie werden eine ganze Menge prothetischer und plastischer Chirurgie benötigen, wenn Sie erst wieder zu Hause sind. In der Zwischenzeit lassen Sie die Finger von den Wunden.« Carson ärgerte sich über die Schiffsärztin. Sie war ein großmütterlicher Typ, der scheinbar dauernd Optimismus und Gelassenheit verbreiten mußte. Er hatte derart gutgelaunte Menschen nie gemocht. Sie waren ihm verdächtig. »Keiner von Ihnen beiden wird vor Ablauf von zwölf Stunden aufstehen können«, erzählte sie Janet und ihm. »Aber ich möchte, daß Sie sich auch danach noch für ein paar Tage schonen und im Bett bleiben. Ich sage Ihnen Bescheid, wenn sie wieder gesund sind.«
    Janet setzte sich auf und untersuchte ihr betäubtes linkes Bein. »Wann können wir raus?« fragte sie.
    »Es gibt bisher keine Anzeichen einer Infektion oder anderer Komplikationen, aber wir haben natürlich nicht viel Erfahrung mit derartigen Verletzungen. Die Krustentiere injizierten Ihnen beiden eine Proteinverbindung, die aber scheinbar keinem Zweck dient. Es kann sein, daß Sie davon ein wenig krank werden, aber das wird auch schon alles sein.«
    »Gift?« fragte Carson.
    »Sehr wahrscheinlich. Aber Sie beide gehören keiner lokalen Lebensform an, deshalb haben Sie Glück gehabt. Trotzdem, ich möchte Sie bis morgen im Auge behalten. Wenn sich bis dahin nichts weiteres ergeben hat, können Sie in ihre Quartiere zurückkehren.« Sie blickte auf ihren Schreibschirm. »Sie haben einen Besucher. Sollen wir ihn hereinlassen?«
    »Wer ist es?« fragte Carson.
    »Ich.« Harvey Sill erschien in der Tür. »Ich habe einige Informationen für Sie.«
    Die Ärztin entschuldigte sich und zog sich zurück, während Sill fragte, wie sie sich fühlten. »Ganz gut«, entgegnete Carson. In Wahrheit hatte er noch kein Auge zugemacht, seit er wieder an Bord war. »Was haben Sie gefunden?«
    »Eine Berechnung der Syzygie.«
    »Der was?«
    »Syzygie. Die Aufreihung der Monde hintereinander. Erinnern Sie sich? Sie wollten wissen, wie lange es her ist, daß die Monde so standen.«
    »Oh, ja.« Eine Menge war seither geschehen, und Carson hatte es völlig vergessen. Und es schien auch nicht mehr wichtig zu sein.
    »Es ist bereits eine ganze Weile her. Wir haben es zurückgerechnet. 4.743 vor Christus.«
    Carson versuchte, die Zahlen irgendwie einzuordnen, aber es gelang ihm nicht. »Das kann nicht die Aufreihung sein, die wir suchen.«
    »Warum nicht?«
    »Zu neu. Wir wissen, daß sie bereits im einundzwanzigsten Jahrtausend vor Christus interstellare Raumfahrt kannten. Die Raumstation ist primitiv, also sollte sie älter sein. Gibt es eine Syzygie, die weiter zurückliegt als dreiundzwanzigtausend Jahre?«
    Sill zog sein elektronisches Notizbuch zu Rate. »Die Umlaufbahn eines der Monde steht in einem steilen Winkel zu den drei anderen, was bedeutet, daß sie kaum jemals in einer Reihe stehen. Die letzte Syzygie vor der von 4.743 vor Christus liegt mehr als hunderttausend Jahre zurück.«
    »Das kann nicht stimmen.«
    Sill zuckte die Schultern. »Lassen Sie mich wissen, ob wir sonst noch etwas für Sie tun können.« Er lächelte Janet zu und verließ das Krankenzimmer.
    »Es war einen Versuch wert, schätze ich«, sagte Carson schließlich. »Der Orbiter kann schon eine geraume Zeit dort oben sein, aber auf keinen Fall hunderttausend Jahre.«
    »Vielleicht sind die Fotos nicht echt?«
    »Wird wohl so sein.« Er schloß die Augen. Genau in diesem Augenblick fiel Sonnenlicht in das Zimmer. Es war warm und machte ihn müde. Er hatte eine vage Idee wegen der Station gehabt, kurz bevor die Krabbengeschichte begann. Er mußte in Ruhe nachdenken, versuchen, sich zu erinnern. »Janet«, sagte er. »Denk mal eine Minute über die Ruinen nach.«
    »In Ordnung.«
    »Wir haben nicht sehr viel von der Hafenstadt zu sehen bekommen, aber hattest du den Eindruck, sie sah danach aus, als hätte eine hochtechnisierte, raumfahrende Rasse sie

Weitere Kostenlose Bücher