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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Janet verteidigten sich mit den Knüppeln. Carson schlug und stieß nach den Krabben, bis das Holz zersplitterte. Janet fegte sie in großen Mengen einfach zur Seite in den Abgrund. Aber es schien hoffnungslos, und sie hatten sich bereits gegenseitig einen letzten fragenden Blick zugeworfen – und einen Blick in den Abgrund hinunter. Sie wollten eben springen, als es über ihnen laut wurde und Scheinwerfer aufflammten.
    Die Fähre krachte durch das Loch im Blätterdach. Sie schien viel breiter als die zur Verfügung stehende Landefläche, aber sie kam mit ausgefahrenen Stützen und blitzenden Scheinwerfern hinab.
    »Ich sehe euch«, sagte Hutch. »Könnt ihr euch von ihnen lösen?«
    Eine der Krabben schoß vor, um Carsons gesundes Bein anzugreifen, aber er hatte es rechtzeitig bemerkt und wich zurück, bevor das Skalpell Schaden anrichten konnte.
    »Negativ«, sagte Janet.
    Die dunkle Hülle der Fähre senkte sich direkt vor ihnen herab. »Kopf hoch«, sagte Hutch.
    Die Mauerkrone schien lebendig geworden zu sein. Es wimmelte von Kreaturen. Was glauben sie eigentlich, dachte Carson, wie viele von uns sie hier oben finden?
    In diesem Augenblick voller Verzweiflung und Angst erschien ihm die Jagd der gewaltigen Krabbenarmee nach Janet und ihm – nur ihnen beiden – als völlig absurd. Und er brach in schallendes Gelächter aus.
    »Legt euch hin!« sagte Hutch. »Und paßt auf die Landestützen auf!«
    Sie warfen sich zu Boden, und einer Krabbe gelang es, mit ihrer Zange Carsons rechte Hüfte zu packen. Der Schmerz drohte ihm das Bewußtsein zu rauben. Janet erschlug das Biest mit dem Knüppel.
    Das Fahrgestell kam dicht über seinem Kopf herunter.
     
    Hutch bewegte den Steuerknüppel nach vorn. Die Mauerkrone schien von hier aus dünn wie ein Gummiband. Lebendig. Die tobende Schlacht verschwand unter ihr. Die Fähre besaß zwar Kameras, die das Gebiet unter ihr aufnehmen konnten, aber Hutch benutzte sie nicht. Nur eine weitere Ablenkung. Sie konzentrierte sich ganz auf die geplante Landestelle. Gerade bleiben. In der Mitte bleiben.
    Du mußt dich darauf verlassen, daß Frank und Janet den Kopf einziehen.
    »Bleibt unten«, sagte sie und öffnete das Kanzeldach. Schob es zurück.
    Fast unten.
    Carson schrie auf. Sie schaltete seinen Kanal ab. Keine Ablenkungen. Nicht jetzt.
    Sie blickte auf die Mauer. Bleib in der Mitte.
    »Ich bin da, Janet«, flüsterte sie.
    Die Fähre sackte durch, hüpfte, kam wieder hoch. Mit ein wenig Glück würden die Krabben fliehen, Deckung suchen. Mach es ordentlich. Es gibt keine zweite Chance.
    Die Stützen berührten den Boden.
    Kontakt.
    Sie entspannte sich. Die Kontrollen leuchteten grün. Sie packte den Pulser und schwang sich auf den Stummelflügel. »Laßt uns verschwinden!«
    Janet hatte bereits die Einstiegsleiter ergriffen. Sie war voller Blut und Dreck, und in ihren Augen stand Todesangst. Hutch hatte keine Zeit, vorsichtig zu sein. Sie packte Janets Schulter und wuchtete sie hinauf, schob sie in das Cockpit. Dann drehte sie sich nach Carson um.
    Er war verschwunden. Aber dort unten waren überall Krabben. Ein wogendes Meer. Dann hörte sie Carson. Und sie sah seine Hand. Er war auf der anderen Seite, versuchte, an Backbord einzusteigen. »Ich komme«, sagte sie.
    Sie nahm den kürzesten Weg, draußen über die Triebwerksverkleidung, statt ins Cockpit zu hechten und auf der anderen Seite wieder herauszuklettern. Als sie ankam, war seine Hand verschwunden. Carson kniete unten auf dem Boden an der Kante der Mauer und versuchte, die klickende, stechende Horde von sich fernzuhalten.
    Er rief ihren Namen.
    Der Stummelflügel hing frei über dem Abgrund. »Spring, Frank! Greif nach dem Flügel!« Hutch legte sich flach auf den Bauch und klemmte einen Fuß in die Luke, um sich abzustützen. »Los, komm …«
    Er warf einen Blick nach oben. Eines der Biester hatte sich in sein Bein verbissen. Ohne ein weiteres Wort sprang er hoch und warf seine Arme über den Flügel. Sie versuchte, seine Hose zu fassen und ihn hochzuziehen, aber ihre Arme waren nicht lang genug, bekamen nur sein Hemd zu greifen, zogen es aus der Hose. Seine Rippen kamen zum Vorschein, und ihre tastenden Finger rutschten noch weiter ab.
    Er versuchte verzweifelt, Halt auf dem glatten Metall zu finden. Hutch hing schon zur Hälfte über den Flügel hinaus. Janet!
    Und sie war da. Sie war größer als Hutch, stärker, länger, und sie legte sich neben Hutch, beugte sich hinab, bekam Frank zu fassen, zog ihn, zog

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