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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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errichtet?«
    »Du meinst wegen all dem Beton und Stahl?«
    »Ja. Und wegen den Beweisen für Wassertransportwege. Als ich die zusammengebrochene Brücke sah, dachte ich im ersten Augenblick, daß wir sie gebaut haben könnten.«
    »Aber wir sind eine raumfahrende Rasse.«
    »Wir fangen eben erst damit an. Diese Wesen betrieben sie bereits seit Jahrtausenden. Macht es irgendeinen Sinn, daß sie noch immer Ziegelsteine benutzten?«
    »Vielleicht«, sagte sie. »Aber worauf willst du hinaus?«
    »Ich weiß es nicht.« Die Luft war warm. Das Denken fiel ihm immer schwerer. »Ist es vielleicht möglich, daß die Raumfahrer-Zivilisation zuerst da war? Vor den Städten und dem Orbiter?«
    Janet nickte. »Es deutet alles darauf hin. Wir neigen dazu, kontinuierliche Entwicklungen vorauszusetzen, aber vielleicht sind sie in ein dunkles Zeitalter gefallen? Oder waren einfach am Ende, dekadent, auf dem absteigenden Ast?« Sie schlug mit der Faust in ein Kissen und fuhr mit emotionsgeladener Stimme fort: »So sieht es jedenfalls aus, Frank. Ich bin gespannt, was die Ausgrabungen ergeben werden.«
    »Ja«, erwiderte Carson. Aber das wird irgend jemand anderes tun müssen. Ich bin mir todsicher, daß ich nie wieder einen Fuß auf diesen Planeten setzen werde.
     
    Seine Beine waren betäubt, und er spürte nur eine dumpfe, angenehme Wärme in ihnen. Während Janet schlief, versank Carson in brütende Gedanken. Das allgemeine Wohlbefinden, das die Medikamente hätten auslösen sollen, wollte sich einfach nicht einstellen. Er fühlte sich nur ein wenig betäubt und losgelöst – als beobachtete er sich selbst aus der Ferne.
    Er ging seine Entscheidungen immer und immer wieder durch. Er hatte versagt. Er hatte nie die Möglichkeit eines Angriffs ernsthaft in Betracht gezogen. Er hatte nie eine andere Gefahr gesehen als die Attacke eines großen Raubtiers. Hatte versäumt, für ausreichende Sicherheit zu sorgen.
    Das Zimmer wurde allmählich dunkel. Er beobachtete durch das Fenster, wie die Monde nacheinander aufgingen, kalt, weiß und auf unheimliche Art lebendig. Vielleicht war in diesem System alles lebendig. Die Sonne, die Planeten, alle Dinge im solaren Orbit. Selbst die Kontinente. Die Monde reihten sich auf, bildeten eine militärische Einheit – wie die Krabben.
    Syzygie.
    Er erwachte schweißgebadet.
    Neben ihm schlief Janet noch immer. Friedlich.
    Syzygie.
    Es war im Jahr 4.743 vor Christus gewesen. Und die Epoche der Monument-Erbauer hatte, jedenfalls soweit es ihnen bekannt war, um 21.000 vor Christus geendet.
    Er nahm einen Schreibschirm zur Hand und begann, alles aufzuschreiben.
    Angenommen, die Wesen, die in der Hafenstadt gelebt haben, errichteten die Raumstation. Weiter angenommen, die Station hat kurz darauf ausgedient, weil sie zu primitiv und bald technisch überholt ist. Aber – warum gibt es dann keine weiteren Stationen? Keine fortschrittlicheren? Die einzige Möglichkeit ist, daß die Hafenstadt – und mit ihr die gesamte planetare Zivilisation – ihre Aktivitäten eingestellt hat.
    Ist es möglich, daß sie die Zeit ihrer Raumstation nicht überlebt haben?
    Die Zeitspanne zwischen der letzten Syzygie und dem (vermutlichen) Ende des Zeitalters der Monumente betrug etwa sechzehntausend Jahre.
     

     
    Wieder diese eigenartigen Abstände von achttausend Jahren oder Mehrfachen davon.
    Er starrte lange auf die Zahlen.
    Und er dachte über die Raumstation nach. Warum hatte sich ihre Besatzung angeschnallt und anschließend die Schleusen geöffnet?
    Carson erinnerte sich an die Geschichte von dem Kosmonauten, der im zwanzigsten Jahrhundert, als sich die Sowjetunion auflöste, im Orbit gestrandet war. Er hatte die Erde umkreist, und eines Tages existierte das Land einfach nicht mehr, das ihn hinaufgebracht hatte. Vielleicht waren diese Leute ebenfalls gestrandet? Irgend etwas war unten auf dem Planeten geschehen, das alle ihre Hoffnungen zunichte gemacht hatte, jemals zurückkehren zu können. Und aus Trauer oder Verzweiflung hatten sie die Nacht hineingelassen.
    Aber – vielleicht hatte es auch etwas mit den Zusammenbrüchen zu tun. Vielleicht waren es keine Ereignisse, die nach und nach eingetreten waren, sondern plötzliche, unerwartete Katastrophen, die über Nacht hereinbrachen? Gut, das schien vielleicht lächerlich, aber wohin führte es? Welche anderen Hinweise besitzen wir? Können wir das Ganze mit Oz in Verbindung bringen?
    Oz war und blieb das letzte und größte Rätsel. Entdecke das Geheimnis von

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