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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Entdeckungen machen.«
    Carson lächelte ihr anerkennend zu.
    Drafts zuckte die Schultern. »In Ordnung«, sagte er.
    Hutch schob ihre Karten zusammen und sah zu, wie Janet alle anderen ausbluffte. Carson nahm die Karten und begann zu mischen. »Die Monument-Erbauer als Todesmanifestation«, sagte er. »Kann es sein, daß sie etwas gebaut haben, das außer Kontrolle geraten ist?«
    Hutch versuchte, diesen Spekulationen ein Ende zu bereiten. »Warum warten wir nicht einfach, bis wir dort sind? Vorher können wir sowieso nichts anderes tun als raten.«
    Angela saß mit untergeschlagenen Beinen auf ihrem Sitz. Sie las Matama, die hundert Jahre alte japanische Tragödie. »Wenn es wirklich eine Welle gibt«, sagte sie ohne aufzublicken, »dann muß sie ziemlich tief sein. In der Größenordnung von ein paar Lichtjahren, damit wir eine halbwegs vernünftige Chance haben, sie zu entdecken. Welcher Mechanismus könnte so gewaltig sein?«
    »Wenn sie existiert«, warf Janet ein, »dann erstreckt sie sich zumindest von Quraqua bis Nok. Das sind hundert Lichtjahre. Mindestens.« Sie blickte Carson an. »Das ist ein Effekt jenseits der Vorstellungskraft von uns allen. Niemand könnte so etwas errichten.«
    »Ich kann nicht sehen, wohin uns diese Erkenntnis führen soll«, sagte Drafts. »Sehen Sie: Diese Wesen, wer auch immer sie sein mögen, hatten die Angewohnheit, ihre Zeichen überall zu hinterlassen, wo sie gewesen sind. Sie liebten Monumente. Die Oz-Strukturen und die kubischen Monde waren frühe Übungen. Ihre Kunstfertigkeit nahm einfach mit der Zeit zu. Keine versteckten Bedeutungen, nur Übungen. Sonst nichts.«
    »Hören Sie schon auf, Terry«, sagte Carson.
    »Warum? Warum muß denn eine tiefere Bedeutung dahinter verborgen sein? Vielleicht steckt wirklich nicht mehr dahinter als bei anderen Denkmälern auch: irgend jemandes Vorstellung von Kunst. Und der Achttausendjahreszyklus ist ja wohl kaum als Tatsache anzusehen. Die Hälfte ist reine Spekulation, und ich möchte wetten, daß sich der Rest als Wunschdenken herausstellt.«
    Carson und Janet blickten zu Hutch. Zur Hölle, dachte sie, ich habe ihnen nichts versprochen. Aber sie fühlte sich trotzdem genötigt, ihre Spekulationen zu verteidigen. »Die Datierungen stammen nicht von mir«, sagte sie. »Sie stammen von Henry Jacobi und David Emory und den Datierungsspezialisten an Bord der Perth. Ich habe nur eins und eins zusammengezählt. Wenn die Zahlen in einem Zusammenhang stehen, dann gibt es diesen Zusammenhang. Aber es ist ganz bestimmt kein Wunschdenken. Ich habe überhaupt keine Lust, dort draußen auf einen Drachen zu treffen.«
    Die Spannung löste sich, und alle lachten.
     
    Stünde der rote Riese LCO4418 im irdischen Sonnensystem an der Stelle der Sonne, dann würden Merkur und Venus unter seine Oberfläche versinken und die Erde in seinen obersten Atmosphärenschichten kreisen. Seine Oberflächentemperatur betrug kaum 2.200 Kelvin. Der Stern war sehr alt, weit älter als die Sonne, und er verbreitete ein blutrotes Licht, in dem seine Familie von Planeten badete.
    Die innerste und die äußerste Umlaufbahn wurde von erdähnlichen Planeten besetzt, die voneinander durch vier Gasriesen getrennt waren. Das Überwachungsteam hatte bei seinem Erkundungsflug vor zehn Jahren die Schlußfolgerung gezogen, daß es früher noch weitere Planeten gegeben haben mußte, die aber während der Expansion der roten Sonne absorbiert worden waren. Man war zu der Auffassung gelangt, daß LCO4418 beinahe am Ende dieser Phase ihres Lebenszyklus angekommen war. Sie würde innerhalb der nächsten paar Millionen Jahre zu schrumpfen beginnen.
    Carson betrachtete Aufzeichnungen der Sonne auf seinen Schirmen. Sie sandte keine Protuberanzen aus dem Innern in den Raum, und keine Sonnenflecken verunzierten ihre makellos regelmäßige Oberfläche. Die Sonne war im letzten Stadium ihrer Existenz angekommen, und ihr Tod würde nun sehr schnell kommen, zumindest nach kosmischen Maßstäben.
    Aber sie würde natürlich trotzdem noch lange hier sein, nachdem die menschliche Rasse ihrem Schicksal, wie auch immer es aussehen mochte, begegnet wäre. Oder sich in etwas völlig Neues weiterentwickelt hätte.
     
    Die Atmosphäre während der Reise war düster. Die freudig aufgeregte Stimmung, die an Bord der Winckelmann geherrscht hatte, war verflogen. Sicher, die Mannschaft und die Passagiere verbrachten die meiste Zeit gemeinsam, und niemand schloß sich aus oder zog sich zurück, aber es gab

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