Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
»Sieh mal, wenn unsere Annahmen richtig sind, dann ist die Welle, die Nok um Vierhundert nach Christus getroffen hat, in der Zwischenzeit etwa fünfunddreißig Lichtjahre weit gekommen.« Sie zog eine weitere Linie, um den gegenwärtigen Standort der Welle zu markieren. »Und hier liegt ein Sternensystem im Weg. Ich denke, wir sollten hinfliegen und einmal einen Blick darauf werfen.«
     
    Früh am nächsten Morgen rief Carson bei Melanie Truscott an. »Sie müssen mir einen Gefallen tun«, sagte er. »Sie müssen mir einige Ihrer Ausrüstungsgegenstände leihen.«
    Sie befand sich in ihrem Quartier. »Was brauchen Sie, Frank?«
    »Einen schweren Partikelstrahlprojektor. Den größten, den Sie da haben. Sie haben doch einen an Bord, oder?«
    »Ja. Wir haben mehrere.« Sie schien verwirrt. »Sie werden doch nicht auf Beta Pac mit Ausgrabungen anfangen?«
    »Nein«, entgegnete Carson. »Nichts in dieser Art. Im Gegenteil, wir werden das System verlassen.«
    In Truscotts Gesicht spiegelte sich Überraschung wider. »Ich kann es einrichten. Was brauchen Sie sonst noch?«
    »Einen Container. Irgend etwas, das groß genug ist, um als Kommandoposten zu dienen.«
    »In Ordnung«, sagte Truscott. »Auch das läßt sich einrichten. Sie werden natürlich für die Ausrüstung unterschreiben.«
    »Danke. Ich schulde Ihnen etwas, Melanie.«
    »Das sehe ich auch so. Und nun – was halten Sie davon, mir zu erzählen, wozu Sie das alles benötigen?«
    Carson sah keinen Grund, ein Geheimnis aus ihren Vermutungen zu machen. »Sicher«, entgegnete er. »Was halten Sie davon, wenn wir gemeinsam frühstücken?«
     
    Die Ashley Tee bestand im Prinzip aus vier Zylindern, die um eine Zentralachse rotierten, und war gespickt mit Sensoren und Kommunikationseinrichtungen. Hutch hatte bereits vor dem Transfer mit der Besatzung gesprochen. »Wir haben eine Berühmtheit an Bord«, sagte sie lächelnd zu den anderen.
    Die Berühmtheit war die Pilotin der Ashley Tee, Angela Morgan. Sie war bereits zu Lebzeiten zu einer Art Legende geworden.
    Angela war eine große, schlanke Frau mit silbernem Haar und grauen Augen. Hutch war ihr noch nie persönlich begegnet, aber sie hatte eine Menge von ihr gehört. Angela hatte viele der Pionierflüge der frühen Tage durchgeführt, hatte die Grenzen der Mag-Technologie erweitert, und sie war die treibende Kraft hinter vielen Sicherheitseinrichtungen gewesen, die nun in den Überlichtantrieben eingebaut waren.
    Ihr Partner war Terry Drafts, ein junger, afrikanischer Physiker, der noch nicht einmal halb so alt war wie sie. Er sprach mit leiser Stimme, wirkte in sich gekehrt und ernst, und er machte kein Geheimnis aus seiner Ansicht, daß die Zeit mit Angela seiner Karriere einen kräftigen Schub nach oben, hin zu größeren Aufgaben, verleihen würde.
    »Wenn Sie wirklich etwas gefunden haben, Carson«, sagte Angela, »dann werden wir Ihnen selbstverständlich gerne helfen. Nicht wahr, Terry? Aber verschwenden Sie nicht unsere Zeit, verstanden?«
    Da alle Sternenschiffe ihre Bordzeit mit der Greenwicher Zeit abgestimmt hielten, mußten sich Passagiere, die von einem Schiff auf das andere wechselten, nicht erst an eine Zeitverschiebung anpassen. Auf allen Schiffen der Raumflotte war es später Morgen, als Angela den neuen Fahrgästen ihre Quartiere zeigte.
    Zum Mittagessen gesellte sie sich zu ihnen und lauschte, während sie von ihren Abenteuern im Beta-Pac-System erzählten. Schließlich fragte sie rundheraus, ob sie denn sicher wären, hier das Heimatsystem der Monument-Erbauer gefunden zu haben. (Sie waren es.) Wie die anderen Mitglieder der Mannschaft gestorben wären. (Niemand erging sich in Einzelheiten, aber sie erzählten genug, um Angela sowohl Mißbilligung als auch Respekt zu entlocken.)
    »Ich verstehe nun, warum man angeordnet hat, daß ich Ihnen mein Schiff zur Verfügung stellen soll«, sagte sie. »Wir können hierbleiben, oder wir können Sie zu Station Zebra bringen. Oder auch den ganzen Weg zur Erde zurückfliegen. Es hängt von Ihnen ab.«
    Zebra war die Station, von der aus die Überwachungsflüge dieses Raumsektors stattfanden.
    »Angela«, sagte Carson, »wir würden uns gerne einen der Monde dieses Systems ansehen. Und danach werden wir ein wenig durch das All fliegen.«
     
    Angela richtete die Schiffsteleskope auf die Hafenstadt. Nichts regte sich: Die Stadt lag zwischen geschwungenen grünen Hügeln und dichtem Wald, der sich bis zum Meer zog. Die eingestürzte Brücke führte

Weitere Kostenlose Bücher