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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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lange Phasen des Schweigens, unbehagliche Blicke und viele Dinge, die nicht ausgesprochen wurden. Und vielleicht war es nicht völlig zufällig, daß am letzten Abend vor ihrer Ankunft im System LCO4418 ein Gespräch aufkam, wie man Bestattungsvorschriften verändern könnte, um es künftigen Missionen einfacher zu machen.
    Am späten Nachmittag des 7. Mai fielen sie in den Normalraum zurück. Sie waren ein gutes Stück im galaktischen Süden der ekliptischen Ebene der Planeten herausgekommen.
    Anläßlich der Gelegenheiten, bei denen Carson ehrlich zu sich selbst war, wußte er, daß er nichts Besonderes zu finden erwartete. Er glaubte nicht wirklich an die Existenz einer Welle. Es war ein bestechendes Konzept, aber trotzdem keine Erscheinung, an die er glauben mochte. So kam es, daß er auf der Brücke der Ashley Tee stand, in den weiten, leeren Raum hinausstarrte und sich – nicht zum ersten Mal – fragte, warum er überhaupt hier war.
    Die drei überlebenden Mitglieder der ursprünglichen Mannschaft waren sich so nah gekommen, daß sie ihre Gefühle nicht voreinander verbergen konnten, und deshalb überraschte es ihn nicht, als Hutch, die von hinten herangetreten war, seine Gedanken zu erraten schien. »Manchmal muß man sich auf sein Glück verlassen und einfach weitermachen«, sagte sie.
    Sie begannen mit einer systemumfassenden Suche nach künstlichen Objekten. Sie blieb ohne Ergebnis, was jedoch nicht hieß, daß nicht doch irgend etwas da war, sondern nur, daß ein solches Objekt möglicherweise sehr klein, sehr weit entfernt oder hinter einem Planeten verborgen war.
    Trotz ihrer gegenseitigen Beteuerungen – wenn das Thema darauf zu sprechen kam, waren sie alle der Meinung, Gespenster zu jagen – machte sich langsam Enttäuschung breit.
    Angela studierte die Aufzeichnungen, die die erste Mission über LCO4418 angefertigt hatte. »Ein ziemlich typisches System«, sagte sie zu Hutch. »Was machen wir als nächstes?«
    Der rote Riese beherrschte die Schirme. »Senkrechte Linien und rechte Winkel«, erwiderte Hutch. »Wir werden einige rechte Winkel anfertigen.«
     
    Carson hatte nach einem guten Platz zur Errichtung ihrer Struktur Ausschau gehalten. Er erklärte den anderen seine Strategie, und Angela brachte Karten der topographischen Untersuchungen auf die Schirme. Sie entschieden sich für einen übergroßen Mond, der den zweiten Planeten umkreiste: LCO4418-IID. Delta.
    Drafts brachte den Mond auf den Hauptschirm. Im düsteren Schimmer der Sonne wirkte er wie ein exotisches, silbern und golden glänzendes Weltlein im Kerzenschimmer. Wolken schwebten über orangefarbenen Schneefeldern und Stickstoffseen, Methansümpfen und zerklüfteten Gebirgsketten. Delta lag im Schatten der dünnen Ringe des Gasriesen.
    Die Atmosphäre bestand aus Wasserstoff, Methan, Stickstoff und größeren Mengen an Ethanol, Cyanwasserstoff und Ethylen. Die Entfernung zum Planeten betrug 650.000 Kilometer. Rotation um die eigene Achse: 13 Tage. Durchmesser: 5.300 Kilometer. Oberflächentemperatur: -165°C (am Äquator). Umlaufdauer: 11,14 Tage. Alter: 4,7 Milliarden Jahre (geschätzt, mit einem mittleren Fehler von 10 Prozent). Die Entfernung des Gasriesen zur Sonne betrug zwölf Astronomische Einheiten.
    Sie beobachteten einen Eisvulkan, der in der südlichen Hemisphäre aktiv war. Schnee fiel über einen der Ozeane, und eine in der Nähe gelegene Küstenlinie wurde von schwerem Regen gepeitscht. »Der Regen besteht wahrscheinlich aus hundertprozentigem Alkohol«, sagte Angela. »Dort unten gibt es Mengen von Ethanol, und die Temperatur ist genau richtig.« Sie grinste. »Es würde mich nicht überraschen, wenn wir Benzinseen entdecken würden.«
    Carson fand schließlich, was er suchte. Im Süden, vielleicht zwanzig Grad unterhalb des Äquators, erstreckte sich eine weite Ebene, die mit Plateaus durchsetzt war. »Hier«, sagte er und tippte auf den Schirm. »Hier werden wir die Konstruktion errichten.«
     
    Mit Hutchs Hilfe baute Drafts drei der externen Kameras der Ashley Tee aus. Das Schiff hatte anschließend blinde Flecken, aber damit konnte man leben. Sie improvisierten eine Halterung für den Sendelaser und dreibeinige Stative für die Kameras.
    »Erzähl mir, wie du dir die Nachrichtenübermittlung gedacht hast«, sagte Carson, während das Schiff am frühen Nachmittag des dritten Tages nach ihrer Ankunft in einen Orbit um den Gasriesen einschwenkte. Sie würden am nächsten Morgen bei Delta ankommen.
    Hutch baute eine

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