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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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zusammen erlebt hatte, blieb ruhig und meinte nur, daß ihnen bestimmt nichts geschehen werde.
    Nach einer Weile erhoben sie sich und marschierten hinüber zu der wartenden Fähre. Sie bauten den 1600 aus und schafften ihn zurück in die Kuppel – nicht, daß es etwas nutzen würde, wenn das Feuer erst vom Himmel fiel.
    Dann packten sie zusammen.
    »Ich glaube nicht, daß wir bis morgen warten sollten«, sagte Angela. »Ich würde mich wohler fühlen, wenn wir bereits heute nacht von hier verschwinden würden.«
    »Hier ist es bequemer«, erwiderte Carson. »Es macht keinen Sinn, einen ganzen Tag länger in der Fähre zusammengepfercht zu verbringen.« Er ging nach drinnen und kam mit einer weiteren Flasche Chablis zurück, wie um seinen Standpunkt zu bekräftigen.
    Also warteten sie unter dem Hammer der Götter und diskutierten darüber, ob sie im Augenblick des Aufpralls in der Luft oder am Boden sicherer wären. Und ob es nicht völlig paranoide wäre, sich einzubilden, das Ding würde sie jagen. (»Es jagt nicht uns«, sagten sie mehr oder weniger übereinstimmend. »Es hat unser Oz gesehen. Es kommt wegen Oz hierher.«) Und was geschehen würde, wenn sie davonliefen – ob das Ding erneut seinen Kurs ändern und sowohl Oz als auch sie jagen würde. Sie und die verdammten Tafelberge. Trotz der auf allen lastenden Spannung konnte Hutch nach einer Weile ihre Augen nicht mehr offenhalten. Niemand schlief in dieser Nacht in seinem Bett; sie blieben alle im Gemeinschaftsraum und streckten sich auf ihren Sitzen aus.
    Hutch kam es vor, als erwachte sie alle paar Minuten. In dieser Nacht entschied sie, daß sie, falls sie jemals wieder etwas Derartiges erleben sollte, beim ersten Anzeichen einer krummen Tour ihre Sachen packen und verschwinden würde. Bei Gott, das würde sie!
    Irgendwann gegen fünf Uhr morgens stieg ihr der Duft von frischem Kaffee in die Nase. Angela hielt ihr eine Tasse entgegen.
    »Hallo«, sagte Hutch.
    Der Drache war ein schmutziger Fleck am Himmel.
    »Ich wäre froh«, sagte Angela, »wenn wir schon hier weg wären.«
     
    Ein breiter Hof umgab die Sonne, und über der Ebene hatte sich dichter Nebel gebildet. Im Südwesten stand ein Halbmond am Himmel.
    Der Boden war von frischem Schnee bedeckt, als Angela und Hutch aus der Kuppel traten. Sie trugen ihre Säcke auf dem Rücken. In der Luft schwebten noch einige Flocken. »Es ist schon frustrierend, wenn man es genau bedenkt«, sagte Angela. »Ein kosmisches Ereignis wie dieses, und wir müssen uns auf der Rückseite des Planeten verstecken.«
    Hutch kletterte in die Fähre. »Ich vermute, wenn Sie darauf bestehen, könnten wir auch bleiben.«
    »Nein, nein, das meine ich nicht«, entgegnete Angela schnell. Sie reichte Hutch ihr Gepäck und setzte sich an die Kontrollen. Dann ging sie die Checkliste durch. »Aber ich wünschte, wir hätten ein Schiff, damit wir uns in einiger Entfernung auf die Lauer legen und das Feuerwerk von dort aus beobachten könnten.«
    Hutch aktivierte den Commlink und brachte die neuen Daten der Ashley Tee auf den Schirm. Der Drache hing drohend im All. Die Sicht war nicht besonders gut, weil das Schiff mittlerweile weit vom Geschehen entfernt war. Und noch immer nicht gewendet hatte.
    Hutch überlegte, daß der Hauptkörper des Drachen sich mehr als eine Million Kilometer hinter den vordersten Ausläufern befand, aber für den Verstand sah es noch immer wie eine zusammenhängende Gewitterwolke aus. Eine geheimnisvolle Gewitterwolke. Qualmend, speiend, flackernd. Aber trotzdem: nur eine Gewitterwolke. Hutch versuchte, sich vorzustellen, welchen Eindruck die Wolke über dem Tempel der Winde hervorgerufen haben mochte. Was hätte eine technologisch zurückgebliebene Rasse wie die Quraquat aus dieser Harpyie gemacht? Und sie dachte über die Monument-Erbauer nach. Warum hatten sie dieses Unheil auf die unglücklichen Rassen herabbeschworen? Und eine letzte, ironische Beleidigung zurückgelassen? Lebt wohl und viel Glück. Sucht uns im Licht von Horgons Auge.
    Und in diesem Augenblick verstand sie.
    Das Commpaneel blinkte. »Eingehende Nachricht«, sagte Angela.
    David Emorys Gesicht erschien auf dem Schirm. »Hallo Bodenstation«, sagte er. »Was geht da vor? Benötigen Sie unsere Hilfe?«
    Erleichterung und Freude durchfluteten Hutch. »Hallo David. Wo stecken Sie?«
    Aber er reagierte nicht. Sie wartete und zählte die Sekunden, während ihre Antwort zu ihm reiste, und ihre neu erwachte Hoffnung erstarb. Er war viel zu

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