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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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gefunden hatten. Wie sie den Drachen gefunden hatten. Er drückte sein Mitgefühl wegen des Verlustes von George und Maggie aus. Er hatte Maggie gekannt, mit ihr zusammengearbeitet und sie bewundert. »Ich habe George nie kennengelernt«, sagte er.
    Carson hatte bereits vorher den Platz mit Hutch getauscht. Im Cockpit fragte Angela, ob Hutch verstünde, warum Emory so wißbegierig sei.
    »Er glaubt nicht, daß wir überleben«, vermutete Hutch. »Und er will nicht, daß wir ihn vor ungelösten Rätseln stehenlassen. Also stellt er seine Fragen alle vorher. Jetzt, um genau zu sein.«
     
    1754 Uhr.
     
    Sie hatten den Drachen hinter sich zurückgelassen – ebenso wie die Sonne – und passierten nun den Terminator, die Tag-Nacht-Grenze. Der Horizont war in ein unheimliches rotes Leuchten getaucht. Unter ihnen zog die Landschaft vorüber, weich und glänzend im Schnee. »Wir werden noch ungefähr eine Stunde weiterfliegen«, sagte Angela. »Anschließend halten wir nach einer Ebene Ausschau, die so flach ist wie nur irgend möglich – damit uns auch ja nichts auf den Kopf fallen kann.«
    Die Bilder, die von der Cary Knapp hereinkamen, ließen erkennen, das die Anomalie so dünn geworden, so aufgebläht und aufgedunsen war, daß man nur schwer bestimmen konnte, wo sie sich eigentlich befand. Es schien, als habe sie sich bereits über das gesamte System aus Ringen und Monden verteilt.
    Im Zielgebiet, bei Oz, das noch immer von den Kameras überwacht wurde, begann die Luft zu kochen.
     
    1952 Uhr.
     
    Die Fähre überflog eine Gletscherkette und glitt hinab über eine Ebene, die sich flach und konturlos bis zu ein paar Hügeln am Horizont erstreckte. Sie waren nun etwa halb um den Planeten herum. »Ideal«, sagte Carson. »Laßt uns hier runtergehen.«
     
    An Bord der NCA Ashley Tee. 2006 Uhr.
     
    Die Ashley Tee war am äußersten Punkt ihrer Wendeschleife angelangt. Für eine Mikrosekunde, einen einzigen, winzigen Augenblick kam sie relativ zu Delta zu einem absoluten Halt, dann nahm sie wieder Fahrt auf und begann mit ihrem Rückflug. Aber eine grüne Kontrolleuchte begann zu blinken, ansonsten verging der Augenblick innerhalb des Schiffes unbemerkt (schließlich liefen die Triebwerke ununterbrochen mit konstanter Kraft, und somit blieben auch die auftretenden Gravitationskräfte im Innern des Schiffes unverändert).
    »Annäherungsphase beginnt«, sagte Drafts. Er wußte, daß Janet die blinkende Lampe ebenfalls bemerkt hatte – sie starrte bereits seit geraumer Zeit in Erwartung des Zeichens auf die Konsole. Aber er hatte das Gefühl, etwas sagen zu müssen, ein Signal zu geben. Endlich waren sie auf ihrem Weg.
     
    2116 Uhr.
     
    Angela gab den Versuch auf, die Schiffe zu orten. »Es wird schlimmer«, sagte sie. Ihre Instrumente zeigten nichts mehr an. »Dieses Ding erzeugt einen wahren Orkan niederfrequenter Strahlung. Infrarot, Mikrowellen und Radioband. Aber wir haben noch Glück: Es könnte ebensogut Röntgenstrahlung emittieren und uns alle rösten.«
    Der Himmel über ihnen war beinahe unberührt – mit Ausnahme des bösartigen roten Leuchtens am Horizont.
     
    2304 Uhr.
     
    Zwei Stunden bis zum Aufschlag. Mehr oder weniger. Wer konnte das bei einem sich derartig ununterbrochen verändernden Objekt schon genau sagen?
    Die Übertragungen der Kameras waren jetzt völlig verstümmelt, und Angela schaltete die Schirme ab, zusammen mit allen anderen, nicht lebenswichtigen Systemen. Und sie tat noch etwas Eigenartiges: Sie schaltete die Innenbeleuchtung ab. Als wollte sie verhindern, daß der Lichtschein den Aufenthaltsort der Fähre verriet.
    Eine Unterhaltung fand nur noch sporadisch statt. Sie redeten über Nebensächlichkeiten. Darüber, wie seltsam der Himmel aussah. Daß niemand von ihnen jemals wieder die Erde verlassen würde, wenn sie erst wieder zu Hause waren. Und sie versuchten sich gegenseitig zu beruhigen.
    Hatte Pinnacle, das schon seit einer Dreiviertel Million Jahren tote Pinnacle, diese Wolken ebenfalls erlebt? »Sie müssen Bestandteil der natürlichen Ordnung sein«, erklärte Carson. »Sie kommen alle achttausend Jahre und machen reinen Tisch. Warum?«
    »Es scheint fast«, sagte Angela, »als ob das Universum einem Zwang folgt, Städte anzugreifen. Ist so etwas möglich?«
    Hutch saß in der Dunkelheit und fühlte sich in die Enge getrieben. Wie hatte Richard gesagt? Irgend etwas ist dort draußen, das keine Mauern mag. »Es könnte sein«, sagte sie, »daß es Teil eines Programmes zum

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