Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
Interworld aktiv.
    Die Daten enthüllten, daß sie bei einem Überfall einer Bande von Straßenräubern auf einen älteren Mann eingegriffen hatte. Sie hatte einem der Gangster die Pistole entwendet und ihn erschossen, bevor sie selbst durch einen Messerstich verwundet worden war.
    Während des Erdbebens in Denver ’88 hatte sie den Zuschauern aus einem zusammenstürzenden Theater geholfen.
    Kein unbeschriebenes Blatt also, diese Truscott.
    Hutch brachte Truscotts Bild auf den Schirm. Eine große Frau mit hoher Stirn und stechenden Augen wie Lasern. Dunkles Haar, kräftiger Teint. Man hätte sie noch immer als attraktiv bezeichnen können, aber irgendwann hatte sich ein harter Gesichtsausdruck in sie eingegraben. Befehlsgewohnt. Trotzdem. Sie machte auf Hutch den Eindruck einer Frau, die auch hin und wieder zu feiern verstand. Was aber noch mehr hervorstach: Hutch konnte keinerlei Kompromißbereitschaft in ihrem Gesichtsausdruck erkennen.
    Hutch seufzte. Sie öffnete einen Kanal zur Kosmik Station. Der Schirm erhellte sich, und das Emblem von Kosmik erschien. Die Fackel der Weisheit innerhalb eines Ringes von Planeten. Ein dicker bärtiger Mann kam ins Bild und starrte sie an. »Kosmik Station«, sagte er. »Was wollen Sie, Winckelmann?«
    Er war bierbäuchig und schroff. Die Ärmel seines schreiend grünen Hemdes waren bis zu den Ellbogen hochgekrempelt. Seine Augen waren schmal und hart, und sie fixierten Hutch unwirsch. Er wirkte verärgert.
    »Ich dachte, ich gebe Ihnen Bescheid, daß ich angekommen bin.« Sie sprach betont gleichmütig. »Wenn Sie Schiffe in der Nähe haben, würde ich gerne die Flugpläne mit Ihnen koordinieren.«
    Er schätzte sie mit kühler Verachtung ab. »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    »Nach meinen Unterlagen beginnt die Sprengung am Freitag, zehn-null-null Uhr Tempelzeit.« Sie sagte das Wort ›Sprengung‹ zuckersüß. Sie hoffte, es würde den Dicken irritieren. Für die Leute von Kosmik war der korrekte Ausdruck ›Operation‹. »Bitte, bestätigen Sie.«
    »Bestätigung, Winckelmann. Es hat keine Änderung der Pläne gegeben.« Er blickte zur Seite und nickte. »Die Direktorin möchte mit Ihnen sprechen. Ich werde Sie durchstellen.«
    Hutch setzte ihr liebenswürdigstes Lächeln auf. »Es war nett, mit Ihnen zu plaudern.«
    Seine Züge verhärteten sich. Der Mann hatte offensichtlich keinen Sinn für Humor.
    Sein Gesicht wich dem einer Melanie Truscott, die um einiges älter wirkte als auf den Fotos in Hutchs Datenbank. Diese Truscott hier war nicht so druckvoll. Nicht annähernd so aristokratisch. »Schön, daß Sie hier sind, Winckelmann.« Sie lächelte freundlich, doch das Lächeln wurde Hutch aus einer beträchtlichen Höhe herab zugeworfen. »Wie war Ihr Name …?«
    »… Priscilla Hutchins. Pilotin der Winckelmann.«
    »Nett, Sie kennenzulernen, Priscilla.« Truscotts Ton war leger. »Haben Sie Einwände, wenn ich unsere Unterhaltung mitschneide?« Was bedeutete, daß ihre Unterhaltung zum Beweismittel wurde. Für den Fall, daß es später zu Gerichtsverhandlungen kommen sollte. »Nein«, sagte Hutch. »Das geht schon in Ordnung.«
    »Ich danke Ihnen. Wir haben Sie bereits erwartet. Brauchen Sie Hilfe bei der Evakuierung Ihrer Leute?«
    »Danke. Es sind nur eine Handvoll, und uns stehen zwei Fähren zur Verfügung.«
    »Sehr gut. Sie sollten wissen, daß die erste Phase von PROJEKT HOFFNUNG mit einem Atomschlag beginnt. Die Eiskappen werden gesprengt.« Sie bedachte Hutch mit einem vielsagenden Blick. »Die Akademiemannschaft hat anscheinend noch ihre gesamte Ausrüstung an der Grabungsstätte.«
    »Das ist durchaus möglich. Ich war bisher noch nicht unten.«
    »Ja.« Ihre Stimme nahm einen vertraulichen Ton an. Als herrschte ringsherum nur Dummheit, und sie beide müßten zusammenhalten und dagegen kämpfen. »Ich habe mit Doktor Jacobi gesprochen. Er ist darüber informiert, daß die Zerstörung des Tempels vollständig sein wird.« Sie machte eine Pause. »Der Yakata-See bildet eine freie Fläche bis zum Pol. Die Flutwelle wird verheerend sein. Verstehen Sie, was ich sagen will?«
    »Ich verstehe.« Hutch mußte nicht erst Besorgnis in ihrer Stimme vortäuschen. Doch sie ließ die andere Frau auch erkennen, daß sie ihre Zweifel hegte. »Ich muß Ihnen sagen, daß die Leute dort unten kurz vor einer wichtigen Entdeckung stehen. Es besteht die Möglichkeit, daß ich nicht in der Lage sein werde, alle rechtzeitig zu evakuieren.«
    Truscotts Augen wirkten für

Weitere Kostenlose Bücher