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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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einen Augenblick irritiert. »Priscilla, diese Leute stehen immer kurz vor einer wichtigen Entdeckung. Immer. Wissen Sie eigentlich, wie viele Jahre die Akademie schon dort unten forscht?«
    »Fast dreißig«, sagte Hutch.
    »Sie hatten reichlich Zeit.«
    »Nicht wirklich.« Hutch versuchte, gelassen zu klingen. Nur nicht streitsüchtig erscheinen. »Nicht, wenn man eine ganze Welt ausgraben will. Die Quraquat haben eine Geschichte von mehr als dreißig Jahrtausenden hinter sich. Da gibt es eine ganze Menge zu graben.«
    »Wie auch immer.« Truscott beendete die Diskussion mit einer Handbewegung. »Es spielt keine Rolle. Was wichtig ist: Ich habe nicht die Befugnis, den Start des Projekts hinauszuzögern . Die Akademie hat sich damit einverstanden erklärt, ihre Leute zu evakuieren, und wir haben ihnen früh genug über den Fortschritt unserer Operationen Bescheid gegeben. Ich biete Ihnen Hilfe an, wenn Sie möchten. Und ich erwarte von Ihnen, daß Sie Ihre Leute rechtzeitig in Sicherheit bringen.«
    »Doktor Truscott, sie haben vielleicht einen Schlüssel zu den Monument-Erbauern gefunden.«
    Die Direktorin schien nun wirklich verärgert zu sein. »Bitte verstehen Sie mich«, sagte sie. »Ich habe keinen Entscheidungsspielraum.« Sie suchte Hutchs Augen und hielt ihren Blick fest. »Tun Sie, was Sie tun müssen. Aber schaffen Sie die Leute weg.«
     
    Montag, 7. Juni
    Logbuch der NCA Johann Winckelmann
     
    Melanie Truscott ist eine herrische Person. Sie nimmt sich selbst sehr wichtig. Sie zeigt keine Kompromißbereitschaft bezüglich des Zeitpunktes der Evakuierung. Trotzdem, ich habe die Hoffnung, daß sie eine Notfallverzögerung in die Sprengung einbaut – wenn sie das nicht bereits getan hat. Ich habe unsere Unterhaltung Dr. Wald geschildert und ihn gewarnt, daß nach meiner Überzeugung der Zeitpunkt der Sprengung mit größtem Ernst zu behandeln ist.
    PH
     
    Kosmik Station. Montag, 7. Juni; 1050 Uhr.
     
    Melanie Truscott wäre zu gerne auf echtem Land unter einer richtigen Sonne herumspaziert. Sie hätte viel darum gegeben, die beengten Räume und glänzenden Wände und das synthetische Essen hinter sich zu lassen und von der Station hinaus in die Nacht spazieren zu können.
    Gott wußte, daß sie Verständnis für manches aufbrachte. Aber wo zur Hölle nahm die Akademie bloß immer diese Leute her, die dachten, die ganze Welt würde zur Seite treten und zuschauen, während sie nach alten Töpfen und Figuren buddelten?
    Sie starrte den leeren Schirm an. Als Harvey hereingeplatzt war, um sie über den hereinkommenden Funkspruch vom Schiff der Akademie zu informieren, hatte sie gerade die neuesten Kataloge über Anfragen und Forderungen nach Zugang zur Neuen Erde durchgeblättert: Islamische Militaristen, weiße Herrenmenschen, chinesische Nationalisten, schwarze Separatisten, Neue Hellenen, Eine-Welt-Anhänger, eine riesige Ansammlung ethnischer Gruppen, Stämme und unterdrückter Minderheiten. Konzerne. Leute mit Ideen von sozialen Experimenten.
    Norman Caseway hatte ihr das Material zukommen lassen. Er hatte seine eigenen Pläne. Sie war nicht so optimistisch wie er. Die endgültige Besiedlung lag in weiter Ferne. Sie wäre lange tot, bis es soweit war, genauso wie Norman und die meisten anderen, die für dieses Projekt eingetreten waren. Wer konnte schon sagen, was am Ende dabei herauskommen würde?
    Sie hatte ernste Zweifel, daß die Probleme der ganzen Welt sich auflösen würden, nur weil der erste Schritt zu den Sternen getan war. Wahrscheinlich würden sie nur exportiert.
    »Woran denken Sie, Melanie?«
    Harvey Sill stand im Eingang. Er war ihr Stationsingenieur. Der dicke Mann, mit dem Hutch gesprochen hatte. Truscott arbeitete schon seit Jahren mit Harvey zusammen, und sie mochte ihn. Er war ein fähiger Verwalter und ein guter Menschenkenner. Und er hatte eine Eigenschaft, die ihn zum Wertvollsten aller ihrer Untergebenen machte: ein kompetenter Mann, der sich nicht fürchtete, seine Meinung laut zu äußern.
    Melanie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. »Mir ist nicht wohl in meiner Haut.«
    Harvey setzte sich auf eine Tischkante. »Die Akademieleute werden bis zum Schluß ein Problem bleiben.«
    »Da gibt es etwas, das Sie sehen sollten, Harvey.« Sie brachte eine zwei Wochen alte Sendung auf den Schirm.
    Norman Caseways angenehme Gesichtszüge erschienen. Er saß an seinem Schreibtisch, hinter ihm das Emblem der Organisation. »Melanie«, sagte er. »Ich hatte kürzlich einen Besuch von Doktor

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