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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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wahrscheinlich nicht wichtig. Hutch erwartete jeden Augenblick das knisternde Geräusch eines Pulsers.
    Statt dessen krachte das Boot gegen den Pier. Die Stielaugen ruckten in Richtung des Geräuschs. »So weit, so gut.« Janets Tonfall änderte sich, nahm Befehlsform an. »Sehen Sie zu, daß Sie da wegkommen. In die Fähre. Bewegung!«
    Hutch sprang hoch und sprintete los. Im gleichen Augenblick sah sie, wie Janet, einen schweren Schraubenschlüssel schwingend, aus dem Boot sprang. Der Läufer drehte sich angriffslustig zu ihr um. Seine Fühler zuckten nervös. Die Augen waren zurückgezogen, und die bedrohlichen Kieferzangen schnappten laut klickend. Janet, die nette kleine Janet, blond und zierlich, machte einen Satz in Richtung der Kreatur und nahm den Kampf auf. Sie schmetterte den Schlüssel mit voller Kraft auf den gepanzerten Schädel. Grünes, sirupartiges Blut sprudelte aus der Wunde, und der Läufer schwankte.
    Sie gingen gemeinsam zu Boden und fielen ins Wasser, doch der Kampf war noch nicht zu Ende. Hutch schnappte nach Luft und rannte los, um Janet zu helfen. Das Wasser brodelte. Janet und der Läufer tauchten unter und kamen wieder hoch. Janet griff nach dem Pier und hielt sich mit einer Hand fest, während sie mit der anderen erneut einen schweren Treffer mit dem Schraubenschlüssel landete. Der Läufer zuckte ein letztes Mal und rührte sich nicht mehr. Langsam trieb der Kadaver vom Pier weg, während Hutch sich auf die Knie niederließ und Janet festhielt.
    Janet Allegri rang nach Luft und wollte wissen, ob Hutch verletzt war. Hutch fühlte sich gedemütigt. »Warum haben Sie keine Waffe mitgebracht?«
    »Hab’ ich doch. Die Erstbeste, die ich fand.«
    Jetzt war Hutch an der Reihe, sich zu ärgern. »Haben Sie da unten etwa keine Pulser?«
    Janet grinste. Sie war ziemlich mitgenommen und noch immer außer Atem. Das Haar hing ihr ins Gesicht, und sie blutete aus zahlreichen Wunden, aber für Hutch sah sie verdammt hübsch aus. »Doch, sicher. Aber ich dachte, Sie wollten, daß ich so schnell wie möglich komme.«
    Hutch fragte, ob Janet sich ernsthaft verletzt hätte, aber ihr fehlte nichts. Die Schnitte waren harmlos.
    »Danke«, sagte Hutch schließlich.
    Janet legte ihr den Arm um die Schultern, und die Flickingerfelder blitzten auf. »Das hier ging aufs Haus. Aber machen Sie so etwas nicht wieder, ja?«
    »War es wirklich gefährlich?« fragte Hutch. »Ich meine, der Läufer hat schließlich nur dagestanden und nichts gemacht.«
    Der Kampf am Strand war ebenfalls zu Ende. Einige der pelzigen Zweibeiner saßen in sicherer Entfernung auf einem Felsen und beobachteten das Wasser.
    »Die Läufer ernähren sich von Strandaffen«, erwiderte Janet und deutete auf die Pelzwesen. »Ich schätze, dieser hier wußte nur nicht genau, ob Sie für ihn genießbar waren.«
     
    Kosmik Bodenkontrolle Süd.
    Donnerstag, 0900 Uhr, Tempelzeit.
     
    Welten, auf denen sich Leben entwickelt hatte, waren extrem selten. Der Grund lag wahrscheinlich darin, daß jupiterähnliche Planeten ebenso selten waren. Im irdischen Sonnensystem hatte Jupiters gewaltiges Schwerefeld als Meteoritenfänger gewirkt. Auf der Erde war nur ein Viertelprozent dessen an Meteoriten eingeschlagen, was man eigentlich erwarten sollte. Und nur deshalb hatte sich auf der Erde Leben entwickeln können.
    Quraqua erschien der bedrängten Menschheit wie ein Geschenk Gottes. Der Planet besaß eine erdähnliche Gravitation und befand sich im richtigen Abstand zur Sonne. Das einzige, was noch fehlte, war Wasser. Es war fast zwangsläufig, daß hier das erste Terraform-Projekt stattfinden würde. Dies war die lang ersehnte zweite Chance. Die Gelegenheit, Lehren aus den Erfahrungen zu ziehen, die man auf der Erde so schmerzlich gemacht hatte. Quraqua würde die Heimat einer neuen Rasse von Menschen werden.
    Eine große Schar von Idealisten hatte unzählige Pläne entwickelt, um sicherzugehen, daß die Kinder von Quraqua ihre Welt mit mehr Respekt behandeln würden, als man es mit der Erde getan hatte. Und auch jede weitere Welt.
    Man würde nicht zulassen, daß Nationalismus zu den Sternen exportiert wurde. Es würde keine Umweltverschmutzung geben, und man würde auch nicht zulassen, daß Armut und Unwissenheit Fuß fassen konnten. Die verschiedensten Rassen und Religionen würden miteinander in Harmonie leben. Ideologien, die Streit und Zwietracht in die schlechten alten Tage gebracht hatten, würden hier auf unfruchtbaren Boden fallen.
    Ian Helm würde

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