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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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als sie im ersten Moment geschätzt hatte. Seine Stirn zeigte noch keine Falten, und in seiner Art war etwas Unschuldiges, Harmloses. Er war auf eine Art, wie es nur junge Männer sein können, ein ansehnlicher Bursche, und seine Augen und sein Lächeln verstärkten den Eindruck noch. Er wäre es wert, sich näher mit ihm zu beschäftigen, dachte Hutch.
    »Ist es denn hier wirklich so unsicher?«
    George versuchte, eine bequemere Haltung einzunehmen. Der Tunnel war zu niedrig für den jungen Riesen. »Normalerweise hätten wir uns die Zeit genommen, alles abzustützen. Aber wir haben keine Zeit, und deshalb verletzen wir alle Regeln der Kunst, indem wir ungesichert hier arbeiten. Wenn der Tunnel einstürzt, wird vielleicht sogar jemand getötet.« Er runzelte die Stirn. »Und ich bin verantwortlich.«
    »Sie?«
    »Ja.«
    »Dann sperren Sie doch die Grabungsstelle.«
    »Das ist nicht so einfach, Hutch. Wahrscheinlich sollte ich das tun, aber Henry ist verzweifelt.«
    Eddie Juliana verschwendete keine Zeit. »Die roten Container zuerst«, sagte er. Hutch blickte sich um. Stapel von Kisten, die meisten noch leer, und Reihen von Artefakten: Tongefäße, Werkzeuge, Maschinen, Stücke von beschriftetem Gestein. Einige Behälter waren versiegelt und mit roten, gelben und blauen Markierungen versehen.
    »In Ordnung«, antwortete Hutch. Sie hatte keine Ahnung, was sie mit den roten Behältern anstellen sollte.
    Eddie flitzte mit der Energie einer rolligen Katze durch den Lagerraum, bückte sich hinter Kisten, gab über Commlink ungeduldige Anweisungen an Dritte, wieselte hierhin und dorthin und kontrollierte den Bestand des Lagers.
    Dann hielt er einen Moment inne und starrte Hutch an. »Sie wollten doch helfen, oder nicht?«
    Hutch seufzte. »Erzählen Sie mir einfach, was ich tun soll.«
    Er war klein und schmächtig, besaß rotes Haar und redete mit einer hohen Stimme. Eddie schien mehr als jeder andere wegen des Countdowns in Hektik zu sein. Hutch sah ihn nicht eine Sekunde lächeln oder sich entspannen. Er wirkte auf sie wie einer jener unglücklichen Menschen, die von allen Dingen immer nur die Kehrseite sehen. Eddie war noch jung, aber Hutch konnte sich nicht vorstellen, daß er auch nur einen Augenblick daran dachte, an einer Sache Spaß zu finden.
    Er sagte: »Das Boot wartet. An der Tür steht ein Wagen bereit, voll beladen. Schaffen Sie ihn rüber zum Boot. Carson ist dort, um ihn zu entladen. Sie kommen zurück. Ich brauche Sie hier.«
    »In Ordnung.«
    »Sie sind wirklich mit der Winckelmann gekommen?«
    »Ja.«
    »Das ist sehr gut. Ich habe denen da oben bis zuletzt nicht getraut. Fürchtete, sie würden ihre Meinung ändern und nur ein kleines Postschiff schicken, um ein paar Dollars zu sparen.«
    Sie blickte sich um und überflog die Reihen von Artefakten. »Ist das alles?«
    »Wir haben noch drei weitere Lagerräume, und alle sind voll.«
    »Na fein. An Bord gibt es zwar genug Platz, aber ich glaube, daß die Zeit ziemlich knapp wird.«
    »Meinen Sie vielleicht, das wüßte ich nicht selbst?« Er starrte verdrießlich auf einen zylindrischen Klumpen von Rost. »Wissen Sie, was das ist?«
    »Nein.«
    »Ein zehntausend Jahre alter Radioempfänger.« Seine Finger glitten über den Schrotthaufen, ohne ihn zu berühren. »Das hier ist das Gehäuse. Hier war der Lautsprecher und hier hinten der Röhrenverstärker.« Er wandte sich zu Hutch, und seine klaren braunen Augen wurden hart. »Er ist unbezahlbar.« Sein Brustkorb schwoll an, und seine Stimme bekam den Klang eines Mannes, der mit einem Schwachsinnigen spricht: »In den Behältern befinden sich lauter Artefakte wie dieser hier. Sie sind sorgfältig verpackt. Bitte seien Sie vorsichtig damit.«
    Hutch kam nicht in den Sinn, sich angegriffen oder beleidigt zu fühlen. Sie fuhr den Karren zum Hangar und übergab ihn Carson und einem muskulösen Doktoranden namens Tommy Loughery. Carson erzählte ihr, daß Eddie seiner Meinung nach ein hoffnungsloser Fall war, und sie marschierte zurück. »Auf dem Boot ist Platz genug für zwei weitere Ladungen.«
    »Wieviel kann Ihre Fähre transportieren?«
    »Etwa zweieinhalbmal soviel wie das Boot.«
    »Und unsere Fähre halb soviel.« Bestürzt blickte er sich um. »Wir werden ziemlich oft zwischen hier und Ihrem Schiff hin- und herpendeln müssen. Ich hatte gehofft, Ihre Fähre hätte eine höhere Frachtkapazität.«
    »Tut mir leid.«
    Stapel kleiner Tafeln zogen ihre Aufmerksamkeit auf sich. Die Tafeln waren mit

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