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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Art?«
    »Ja«, sagte sie. »Das kommt der Sache recht nahe.«
    Als er sich wenige Minuten später verabschiedet hatte, grinste Kellie sie an. »Das Pflänzchen scheint vor allem auf Frauen zu stehen.«
    Sie hatten gerade die nächsten Schritte hinter sich gebracht, als MacAllister gerufen wurde. Visuelle Verbindung.
    »Da möchte jemand reden«, sagte er.
    Das Bild, das von MacAllisters Commlink projiziert wurde, gewann an Schärfe. Bald sahen sie einen jungen Mann vor sich. Aufrecht, attraktiv, schlank, kantiges Kinn, nettes Lächeln, das dunkelbraune Haar ordentlich geschnitten. Er trug ein weißes Hemd und graue Hosen, und seine Miene sagte, er wisse, dass er sich aufdränge, hoffe aber, nicht zu stören.
    »August Canyon«, sagte MacAllister.
    Der Besucher schien erfreut. »Guten Morgen, Mr. MacAllister. Es ist mir eine Ehre, Sir.« Er saß auf einem mit Leintuch bespannten Sessel, der etwa einen Meter über dem Boden schwebte, während sie ihren Weg fortsetzten. »Ich weiß, dass dies eine schwere Zeit für Sie ist, aber ich bin überzeugt, Ihnen ist bewusst, dass die ganze Welt das Geschehen verfolgt. Ich hatte mich gefragt, ob Sie vielleicht bereit wären, einen Kommentar für das globale Publikum abzugeben?«
    »Über Deepsix?«
    »Ja.«
    »Gern. Dieser Ort ist eine Höllengrube. Und ich muss zugeben, ich bin halb von Sinnen vor Angst.«
    »Nun, davon bin ich überzeugt.« Er lächelte freundlich. »Aber natürlich ist Hilfe schon auf dem Weg.«
    »Nein. Soweit ich verstanden habe, gibt es keine Hilfe von außen.« MacAllister war zurückgefallen, also beschleunigte er seine Schritte ein wenig. Canyon blieb derweil stets auf seiner Höhe. »Sagen Sie, Sie haben nicht zufällig eine Landefähre an Bord?«
    »Ich fürchte nein. Ich wünschte, wir hätten eine. Wir dachten, wir kämen lediglich hier heraus, um über ein astronomisches Ereignis zu berichten. Uns ist nie in den Sinn gekommen, dass sich auch eine Story auf der Oberfläche bieten könnte.«
    »Ja.« MacAllister sah sich zu Hutch um. Auch Hutch hatte für einen Moment gehofft, sie könnten doch noch Glück haben. Aber das Presseschiff war zweifellos in Marcels Datenbank verzeichnet, also hätte er gewusst, wenn es über eine Landefähre verfügt hätte. Aber irren ist menschlich und keineswegs so selten, und die Hoffnung stirbt zuletzt.
    »Sind wir jetzt auf Sendung?«, fragte MacAllister. »Wird das irgendwo ausgestrahlt?«
    »Nein«, sagte Canyon. »Wir nehmen es auf, aber wir werden es nicht senden. Nicht ohne Ihre Erlaubnis. Aber die Öffentlichkeit weiß, was hier geschieht. Und sie ist besorgt. Wussten Sie, dass überall auf der Welt in den Kirchen dafür gebetet wurde, dass Sie heil aus dieser Sache herauskommen? Es gab sogar eine Versammlung zu einem gemeinsamen Gebet auf dem Rasen des New White House.«
    »Sie beten für mich?« MacAllister sah regelrecht schockiert aus. »Die meisten von diesen Leuten haben mich als Atheisten verdammt.«
    Canyon krümmte sich. »Jeder möchte, dass Sie diese Sache überleben, Mr. MacAllister. Sie alle, um genau zu sein.«
    »Nun, August, ich muss Ihnen sagen, dass ich das für blanken Unsinn halte, falls Sie mir folgen können.«
    Canyon lächelte. »Ich glaube nicht, dass Ihnen klar ist, wie groß das Interesse ist. Wussten Sie, dass Parabola bereits an einer Simm arbeitet?«
    »Tatsächlich? Wie geht sie aus?«
    Canyon verzog angewidert die wohlgeformten Züge. »Ich schätze, sie warten ab, was passiert.«
    Kellie tat ihren Unmut durch einen Laut aus tiefster Kehle kund.
    »August«, sagte MacAllister, »wenn Sie herausfinden wollen, wie wir zurechtkommen, dann sprechen Sie mit der falschen Person. Priscilla Hutchins ist die Leiterin unseres Teams. Sie weiß mehr über unsere Situation als ich.«
    Das Bild drehte sich in ihre Richtung, und Hutch trat in die Reichweite des Scanners, damit Canyon sie ebenfalls sehen konnte. Canyon behielt sie im Blickfeld, fing aber plötzlich mit einer leisen, gespannten Stimme zu sprechen an: »Das ist Priscilla Hutchins, die in der vergangenen Nacht von einer Killerpflanze angegriffen wurde. Priscilla, wären Sie wohl so freundlich, uns zu erzählen, was genau geschehen ist?«
    »Sie hat mich von hinten gepackt«, sagte sie.
    »Was für eine Art Pflanze war es?«
    »Eine große.« Hutch sah sich zu Kellie um. »August, ich möchte wirklich nicht unfreundlich erscheinen, aber die Zeit drängt.«
    »Das verstehe ich, Priscilla. Und wenn Sie es wünschen, werde ich mich

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