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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Vernunft, verschließen ihren Geist gegenüber der Klarheit ihrer Sinne und bleiben noch im Angesicht der Katastrophe unfehlbar optimistisch. Unausweichlich erhalten sie, was sie verdient haben.«
    Gregory MacAllister, Auf zum Höllenritt, aus: Erinnerungen
     
    Stunden bis zum planetaren Ende (vermut.): 45.
    Janet Hazelhursts Leute hatten ihre Stationen eingenommen und waren einsatzbereit.
    John Drummond berichtete, sein Team hätte die Details des Vorgehens ausgearbeitet. »Alles fertig?«, fragte Marcel. »Schritt für Schritt?«
    »Schritt für Schritt.«
    »Was ist mit dem Rest?«
    Beekman erklärte ihm den vollständigen Plan. Die Shuttles waren aufgetankt und flugbereit. Phil Zossimov lag mit seiner Manschette und den Spreizern innerhalb des Zeitplans. Sie arbeiteten an diesem, setzten jenes in Gang. Es gab Probleme, aber das war bei einer improvisierten Operation dieser Größe unvermeidlich.
    »Nichts Unüberwindliches?«
    »Bis jetzt nicht.«
    Marcel hatte ein paar Stunden geschlafen und fühlte sich so gut wie seit einer ganzen Woche nicht mehr.
    Dennoch beäugte er Beekman mit einigem Misstrauen.
    »Was?«, fragte der. »Was ist los?«
    »Ich warte darauf, dass Sie mir das sagen.«
    »Es gibt keine Probleme, Marcel. Wir kommen gut zurecht. Sogar besser, als wir erwartet hatten.«
     
    Sie waren noch zwanzig Minuten vom Turm entfernt, als Marcel sie darüber informierte, dass die Suchmannschaft der Wendy den Versuch, die Kondensatoren zu orten, aufgegeben hatte.
    »Also hängt es an uns«, sagte Mac. »Gut, dass wir nicht zum Blauen Berg geflogen sind.«
    Während des Fluges mit vollen Tanks, den Boden weit unter sich, fühlte sich Hutch etwas besser. Ihr natürlicher Optimismus kehrte zurück, wenn sie Gas geben konnte. Selbst unter diesen Umständen konnte sie sich des Gefühls kaum erwehren, dass, solange die Jets nur liefen, alles im Bereich des Möglichen war. Die Besserung ihrer Stimmung versetzte sie in Erstaunen, und sie sprach mit Mac darüber, der meinte, sie wäre eben programmiert zu glauben, dass die Welt ewig existierte, eine Einstellung, die durch die jüngsten Ereignisse gewiss erschüttert worden sei. Dennoch konnten sie hier in luftiger Höhe endlos weit sehen, und das Leben schien tatsächlich unendlich zu sein.
    Es war bereits Tag gewesen, als sie vom Boden abgehoben hatten. Hutch war einer ausgedehnten Sturmfront ausgewichen, und nun flogen sie über einen grauen, bedeckten Himmel voller Staubwolken. »Vulkanasche, vermutlich«, sagte Nightingale.
    Kellie schüttelte den Kopf. »Ich nehme an, man hätte uns informiert, wenn in unserer Umgebung Vulkane ausgebrochen wären.«
    Hutch fragte sich, ob sie Recht hatte. Möglicherweise würde Marcel zögern, ihnen weitere schlechte Neuigkeiten zu übermitteln. Im Grunde musste das alles für die Menschen an Bord der Wendy ein reiner Alptraum sein. Vermutlich wünschten sie beinahe, es wäre endlich vorbei.
    Dann und wann wurden sie gerufen. Embry erkundigte sich, ob sie physisch in Ordnung waren oder ob sie in irgendeiner Form helfen könne. Schuldgefühle, vermutlich.
    Tom Scolari, der sich ebenfalls schuldgeplagt anhörte, erzählte ihr, dass er tat, was er konnte, um bei der Rettung behilflich zu sein. Scolari arbeitete mit den Outsiders zusammen. »Das wird schon hinhauen«, sagte er. Klar. Und wie gut kannte er sich mit der Technik von Landefähren aus?
    Kellie wurde von Freunden an Bord der Wendy gerufen. »Ich wünschte«, sagte sie, »sie würden mich einfach in Ruhe lassen. Ständig erzählen sie mir, ich solle durchhalten. Was zum Teufel sollte ich wohl sonst tun?«
    Mac erhielt einen Ruf von Nicholson, welcher ihm versicherte, sie würden jede Mühe auf sich nehmen, um ihn aus seiner misslichen Lage zu befreien. MacAllister bedankte sich höflich und schüttelte den Kopf. »Was halten Sie von der misslichen Lage, Hutch? Ich glaube, ich habe gerade zum ersten Mal gehört, dass eine lebende Person diesen Ausdruck gebraucht.«
    Die Fähre flog an diesem zwölften Tag seit der Ankunft auf Deepsix über den Vormittagshimmel, doch Hutch kam es beinahe so vor, als hätte sie die Wildside ineinem anderen Leben verlassen.
    Manchmal schlossen die Wolken sie von allen Seiten ein, und sie konnten nichts sehen. Aber natürlich herrschte am Himmel kein Verkehr, und sie war überzeugt, dass sie sich in einer größeren Höhe befanden als jede Bergkuppe der Umgebung, trotzdem flog sie nicht gerne blind, weder in Bezug auf die Sicht noch in Bezug

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