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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Lust, mit zwei Männern zu diskutieren, die vermutlich dachten, dass sie sich nur unzulänglich bemüht hätte, als noch genug Zeit gewesen war.
    Im Grunde glaubte sie, Nightingale und Mac würden rasch aufgeben, angesichts der Mühsal, die die Suche mit sich brachte. Und angesichts der Größe des Suchgebiets. Aber während die Stunden vergingen, nahm ihre Entschlossenheit oder ihre Verzweiflung – was von beidem war schwer zu sagen – nur weiter zu, und sie entfernten sich in südlicher Richtung immer weiter von dem Turm.
    Kellie, die ein Team mit Nightingale bildete, schien resigniert zu haben. Sie blieb dicht bei ihrem Partner, arbeitete hart und stieß ständig die Hände ins Wasser, um den einen oder anderen Felsbrocken zu untersuchen. Aber Hutch konnte ihr ansehen, dass sie keine Hoffnung hatte. Sie sah es an der Art, wie sie dann und wann innehielt und über die weite Wasserfläche hinausblickte, manchmal in Richtung Norden, zweifellos in Gedanken mit der Frage beschäftigt, ob die Kondensatoren irgendwie auf der falschen Seite des Turms gelandet sein könnten. Oder waren sie vielleicht fünfzig Kilometer entfernt? Und Hutch konnte die Hoffnungslosigkeit im teilnahmslosen Ton ihrer Stimme hören. Aber wer wollte ihr das zum Vorwurf machen?
    Einmal dachten sie, sie hätten einen der Kondensatoren gefunden, doch dann war es nur etwas, das aussah wie ein Schildkrötenpanzer.
     
    Als es dunkel wurde, gaben sie auf. Sie waren erschöpft, zornig und frustriert. Ihre Muskeln schmerzten vom Kampf gegen die Strömung und der ständigen Bückerei. Das Wissen, dass sich die Kondensatoren zu jeder Zeit innerhalb weniger Meter Entfernung befinden konnten, hatte es ihnen unmöglich gemacht aufzuhören. Aber schließlich waren sie doch zurück in die Landefähre gekrabbelt, hatten sich in die Kabine geschleppt, sich abwechselnd in den Waschraum zurückgezogen und sich schließlich kraftlos auf ihre Sitzplätze fallen lassen.
    Außerdem fing das Wasser wieder an zu steigen. Hutch startete die Fähre.
    »Darf ich einen Vorschlag machen?«, fragte Marcel.
    »Nur zu.«
    »Zunächst würde ich gern wissen, ob ich richtig vermute, dass Sie die Suche nach den Kondensatoren aufgegeben haben?«
    Hutch sah sich um. Alle nickten.
    »In Ordnung. Ich möchte, dass Sie sich einen hoch gelegenen Ort für die Nacht suchen.«
    »Gut.«
    »Im Augenblick können Sie nichts weiter tun. Darum würde ich Sie gern überreden, morgen einen noch höher gelegenen Ort aufzusuchen.«
    »Den Blauen Berg«, sagte sie.

 
Kapitel XXIX
     
     
    »Wir sind alle von dem Lone-Ranger-Syndrom befallen, dem Glauben an einen maskierten Fremden, der gut bewaffnet in der Dämmerung auftaucht und sämtliche Probleme auf seine ehrbare, einfache Art löst. Der Charakter, dessen Ursprünge bis ins zwanzigste Jahrhundert zurückreichen, verdankt seine Langlebigkeit der Tatsache, dass er unsere ursprünglichen Triebe anspricht und das repräsentiert, was wir wahrhaftig wären, wenn wir denn nur könnten. Dass wir das nicht können, liegt nicht allein an einem Mangel an Courage und Befähigung, sondern auch daran, dass die Welt schlicht nicht so funktioniert. Wenn die Nacht besonders dunkel ist, wenn sich Stürme zusammenbrauen, sollte man besser darauf vorbereitet sein, sich selbst zu helfen. Denn so sicher wie die Sterne über uns dahinziehen, wird niemand anderes da sein, um das zu tun, maskiert oder nicht.«
    Gregory MacAllister, Vorwort zu: Die letzte aller Heldensagen von Eve Shiu-Chao
     
    Stunden bis zum planetaren Ende (vermut.): 42.
    Auf einem Bergkamm inmitten eines heulenden Schneesturms, unweit der Bucht der Schlechten Neuigkeiten, schlossen sie sich während der Nacht in ihrer Fähre ein. Der Boden bebte beständig. Hutch wachte immer wieder auf. Sie und Kellie verbrachten viel Zeit damit, voller Hoffnung den Arbeitsberichten der kleinen Armada am Himmel zu lauschen.
    Sie hörten, wie Janet Hazelhurst den Outsidern knappe Anweisungen erteilte, wie sie sich darauf vorbereiteten, den Alphaschaft aus dem Konstrukt zu entfernen; sie hörten, wie John Drummonds Team die Einzelheiten der Ausrichtung besprach und Abel Kinder den Ort, an dem sie aufgesammelt werden sollten, mit Drammond diskutierte. »Es ist einfacher, dorthin zu gelangen, aber das Wetter sieht bedrohlich aus, daher sollten wir weiter nach Norden ausweichen. «
    Sie hörten, wie Miles Chastain und die Shuttlepiloten ihren Einsatz planten. In den frühen Morgenstunden meldete sich Marcel, um sie

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