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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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weiteres Bild.
    Hutch sah vertikale und horizontale Linien auf der Oberfläche der Klippe. Eine Art Muster. Es zog sich vom Gipfel bis zum unteren Rand am Fuß des Berges.
    »Was ist das?«, fragte Kellie.
    »Wir wissen es nicht. Wenn Sie die Möglichkeit haben, dann sehen Sie es sich an.«
    Dann zeigte sie ihnen, was die Scanner auf dem Gipfel entdeckt hatten. Die Bergspitze war eine flache Hochebene. Und dort, genau in der Mitte, stand das Hexagon.
    Mira vergrößerte das Bild. Das Bauwerk war gewaltig und nahm beinahe sechzig Prozent des verfügbaren Platzes auf der Hochebene ein. Es war halb von Pflanzen überwuchert, dennoch konnten sie Fenster und Türen erkennen. Hutch fiel die beinahe klassische Symmetrie auf, die so ganz anders war als der schwülstige, übertrieben ausschmückende Stil, der derzeit in ihrer eigenen Zivilisation bevorzugt wurde. Die Ecken waren ausgestellt, darüber hinaus war das Gemäuer vollkommen schmucklos.
    Der obere Bereich sah zerklüftet aus, als wären die obersten Geschosse abgebrochen. Das Bauwerk war im Durchschnitt sechs Stockwerke hoch, an einigen Stellen mehr, an anderen weniger. Die Spitze – von einem Dach konnte man nicht sprechen, da das oberste verbliebene Stockwerk offenbar unter freiem Himmel lag – war mit Schnee bedeckt.
    »So sieht es unter dem Schnee aus«, sagte Mira und löschte den Schnee aus dem Bild, und sie sahen mehrere Räume, Gänge und Treppenhäuser vor sich. Alle waren mehr oder weniger zerfallen.
    Mira schickte ihnen eine Rekonstruktion des Gebäudes, wie es in seinen Anfangsjahren ausgesehen haben könnte. Der Computer ersetzte Gestrüpp und Unkraut durch von Skulpturen gesäumte Gehwege und mit Kies bedeckte Höfe, setzte erleuchtete Fenster und mit Schnitzereien verzierte Türen ein. Das Dach bildete er als ovales Gitterwerk aus, das sich in die Wolken erhob. Es war beeindruckend.
    »Übrigens glauben wir, das fehlende Stück gefunden zu haben.«
    »Sie meinen den Gipfel?«
    »Und die Nordseite der Klippe. Etwa zwanzig Kilometer östlich gibt es eine Hügelgruppe. Jetzt ist das nur noch ein großes Delta. Der größte Teil des Granits ist vom Wald überwuchert worden.«
    »Und das heißt …«
    »Das heißt, dass das Zeug schon seit langer Zeit dort ist. Mindestens seit tausend Jahren. Vermutlich sogar noch viel länger.« Sie unterbrach sich. Dann: »In Ordnung, wenn Sie bereit sind, weise ich Sie ein.«
    »Wir sind bereit.«
    »Es ist genug Platz zum Landen da.«
    »Verschwindet diese Wolkendecke denn nie?«, fragte MacAllister mit Blick auf die Wolken, die die Spitze des Berges umgaben.
    »Unsere Aufzeichnungen reichen nur wenige Wochen zurück«, sagte Mira. »Aber seit wir hier sind, waren sie ein permanenter Bestandteil der Atmosphäre. So ist es auch bei einigen anderen Bergen in dieser Gegend.«
    Sie wies sie an, den Kurs zu korrigieren. Hutch drosselte das Tempo und drang in die Wolken vor.
    »Läuft gut«, sagte Mira. »Keine Hindernisse voraus. Sie befinden sich zweihundert Meter oberhalb des Berges.«
    Der Dunst um die Fähre wurde dunkler.
    Hutch schaltete den Spike ein. Der Sitz drückte sacht gegen ihr Rückgrat. Sie drosselte die Fluggeschwindigkeit noch weiter, fuhr die Landestützen aus und schaltete die Jets auf Vertikalantrieb um.
    Schnee fiel auf die Scheibe des Cockpits, und sie gerieten in eine Interferenz.
    Miras Stimme verschwand in statischem Rauschen.
    Hutch schaltete auf einen anderen Kanal um, und die Übertragung wurde wieder verständlich.
    »Sie nähern sich jetzt dem Rand des Plateaus«, sagte Mira. »Sie haben jede Menge Platz, also machen Sie sich keine Sorgen. Gehen Sie mit fünf Metern pro Sekunde in Sinkflug.«
    Hutch gehorchte.
    Donner grollte unter ihnen. »Dreißig Sekunden bis zur Landung, Hutch.«
    Sie sah zu, wie die Sekunden auf der Uhr heruntergezählt wurden, startete die Jets, schaltete den Vortrieb ab und segelte weiter.
    »Priscilla«, sagte MacAllister. »Was passiert, wenn wir den Funkkontakt verlieren?«
    Sie war zu beschäftigt, ihm zu antworten.
    »Kein Problem«, sagte Kellie einen Augenblick später. »Dann ziehen wir die Fähre einfach wieder hoch. Über uns ist nur freier Himmel.«
    »Fünfzehn Sekunden. Schalten Sie Spike auf Dreiviertel.«
    Langsam sanken sie durch den Dunst. Und berührten den Boden.
    Hutch unterdrückte das Bedürfnis, tief durchzuatmen. Sie blickte aus dem Fenster, konnte aber in dem Nebel nur wenige Meter weit sehen. »Mira«, sagte sie. »Danke.«
    »War mir ein

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