Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
über die Details in Kenntnis zu setzen und ihnen Koordinaten, Höhe und Zeitpunkt des Rendezvous mitzuteilen. »Wir haben die Sache geringfügig verlegt«, sagte er. »Aber nicht viel.« Das Zusammentreffen sollte in exakt fünfundzwanzig Stunden und elf Minuten stattfinden. Übermorgen, drei Stunden nach Sonnenaufgang. »Auf 10.276 Metern.«
    »Zehn-tausend zwei-sieben- sechs?« , wiederholte Hutch. »Was passiert wenn wir nur bis sieben- fünf kommen?«
    Er lachte. »Das klappt schon, aber ich meine es ernst, wenn ich präzise Angaben mache. Wir nehmen an, dass der Lastenträger am niedrigsten Punkt auf sieben-sechs liegen wird. Die Öffnung wird dreiundfünfzig Meter im Durchmesser haben. Die Landefähre ist an der breitesten Stelle fünfzehn Meter breit. Das bedeutet, Ihnen bleibt ein Spielraum von neunzehn Metern zu beiden Seiten.«
    »In Ordnung. Damit sollten wir zurechtkommen. Wie viel Zeit haben wir dafür?«
    »Keine Karenzzeit. Das muss innerhalb von ein paar Sekunden passieren. Wir werden alles so abstimmen, dass der Lastenträger exakt zum richtigen Zeitpunkt an der vorgesehenen Stelle eintrifft. Aber er wird sie nur passieren. Sie haben genau einen Versuch. Er kommt runter und geht wieder hoch. Und dann ist er weg.«
    »Okay.«
    »Ich werde die ganze Zeit bei Ihnen sein. Aber selbst, wenn ich nicht da bin, sollte es funktionieren.«
    »Schön, das zu hören. Ich hatte gerade angefangen, mir Sorgen zu machen. Warum könnten Sie nicht da sein?«
    »Angesichts des Wetters besteht durchaus die Möglichkeit, dass wir den Kontakt verlieren. Aber Sie sind über die Details informiert, und was auch geschieht, sie werden auf jeden Fall imstande sein, das Netz kommen zu sehen. In Ordnung?«
    »Ja. Klingt gut.«
    Sie lauschten, während Beekman und sein Team die Methode festlegten, mit der sie das Metallnetz rund um den Asteroiden in einen Sack umarbeiten wollten, um damit die Landefähre einzufangen. Während des Fluges. Und sie hörten sich eine Aufzeichnung der Besprechung an, in der die Freiwilligen einstimmig beschlossen hatten, sich als die Outsider zu bezeichnen. Offenbar war Marcel der Ansicht, der Enthusiasmus ihrer Retter würde den Menschen auf der Oberfläche helfen, die Moral aufrechtzuerhalten.
    Marcel erklärte ihnen, dass die meisten Freiwilligen Passagiere des Kreuzers waren. Außerdem waren ein paar Kollegen von Kellie von der Wendy dabei, und auch Hutchs Passagier, Tom Scolari, war unter ihnen. (»Ist das ihr Ernst?«, hatte sie zurückgefragt.) Fast keiner der Freiwilligen war je zuvor draußen gewesen.
    Überrascht sah Hutch, wie Kellie verstohlen eine Träne fortwischte. »Sie geben sich wirklich Mühe«, kommentierte sie.
    Einige der Outsider, die an dem Konstrukt arbeiteten, hörten die Fähre auf dem öffentlichen Kanal. »Wir kommen«, sagten sie. »Halten Sie durch.« Und: »Keine Sorge. Wir holen Sie da raus.«
    »Was es auch kostet.«
    Draußen heulte der Wind, und der Schnee türmte sich immer höher auf. Selbst nach diesen aufmunternden Botschaften schien eine Rettung in unendlich weiter Ferne zu sein.
     
    Sie erwachten am späten Vormittag unter einem aufklarenden Himmel. Der Schneesturm hatte sich erschöpft, und eine dichte Schneedecke funkelte im hellen Sonnenschein. Sie machten sich über ihre letzten Obstvorräte her, die aus fast geschmacklosem Fruchtfleisch in einer harten Schale bestanden. Währenddessen sprachen sie darüber, wie gut endlich wieder ein richtiges Frühstück tun würde, und stellten einmütig fest, dass es an der Zeit war, zum Blauen Berg aufzubrechen. So oder so war dies ihr letzter Tag auf Deepsix.
    »Wie sieht es auf der Bergkuppe aus?«, erkundigte sich Hutch bei Marcel. »Was wissen wir über den Berg?«
    »Also gut. Sie sollten wissen, dass er abgetragen wurde. Der Gipfel existiert nicht mehr. Da oben ist es absolut plan. Sieht aus, als hätte jemand die Spitze mit der Sense abgemäht. Aber man kann sie nicht sehen, weil sie ständig von Wolken umhüllt ist.«
    »Das Gebäude befindet sich auf dem Gipfel?«
    »Korrekt. Es ist eine Ruine, mehrere Stockwerke hoch. Mit Platten verkleidet. Vermutlich Sonnenkollektoren, obwohl nur Gott weiß, wie die durch die Wolken genug Energie sammeln sollten.«
    »Vielleicht waren die Wolken nicht immer da«, bemerkte Nightingale.
    »Wahrscheinlich. Wie auch immer, das Ding ist groß, sechseckig bei einer Kantenlänge von ungefähr zweihundert Metern. Ich sollte noch erwähnen, dass jeder hier glaubt, es handele sich

Weitere Kostenlose Bücher