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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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einen diagonal verlaufenden grünen Streifen, bei dem es sich um einen Sensor handeln mochte. Ein weiterer grüner Streifen mit verblassten Schriftzeichen könnte darauf hingedeutet haben, wer in diesem Büro gearbeitet oder welcher Funktion es gedient hatte.
    Entgegen seiner wortreichen Versicherungen mischte sich Canyon erneut in das Gespräch. »Hutch, das war ein wirklich fesselnder Augenblick. Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie das Geräusch wahrgenommen haben?«
    Ihre nächsten Worte würden irgendwann um die ganze Welt gehen, und Hutch bedauerte, Augie und seinen zwei Milliarden Zuschauern gestattet zu haben, sie zu belauschen. Gern hätte sie sich einen gelangweilten Anstrich gegeben, sich verhalten, wie es von einem wahren Helden erwartet wurde, aber sie konnte sich nicht erinnern, ob sie womöglich bereits einen verräterischen Angstlaut von sich gegeben hatte. »Erschrocken«, sagte sie.
    Wieder öffnete sich die Tür.
    Der Boden erzitterte. Ein weiteres Beben.
    Sie gingen weiter. Die Tür öffnete und schloss sich wieder und wieder, die einzige Störung in der allumfassenden Stille.
    Erneut erklommen sie eine Rampe und trafen auf eine Sektion mit Aufenthaltsräumen. Acht oder neun Räume mit niedrigen Decken. Auf Taillenhöhe waren einige Schilder zu sehen, und es gab winzige Bänke und kniehohe Geländer an den Schutzwänden. Eine Treppe, deren Größe den Heimchen angepasst war, führte weiter nach oben.
    Einige Räume waren mit Stühlen ausgestattet, die an das Innere des Luftkissenfahrzeugs erinnerten. In einem anderen Raum dagegen hätten die Größenverhältnisse ihren eigenen Ansprüchen durchaus genügt.
    Es gab keinen Zugang zu dem Komplex mit Ausnahme dessen, den sie benutzt hatten. Die Rampe hinunter und zurück in die Halle.
    »Ich schätze, wir befinden uns tatsächlich in der Bodenstation des Weltraumfahrstuhls«, sagte Hutch.
    Sollte das der Fall sein, so war die Technik, die den Fahrstuhl einst gesteuert hatte, jedoch gut versteckt. »Sie könnten Recht haben«, sagte Nightingale mit einem Blick auf die Geländer.
    »Das war keine besonders fortgeschrittene Kultur«, stellte Hutch fest. »Was meinen Sie, wie sind die Falken wohl empfangen worden, als sie hergekommen sind und den Bewohnern erzählt haben, sie müssten von hier verschwinden?«

 
Kapitel XXXI
     
     
    »Die Argumentation, Intelligenz böte einen evolutionären Vorteil, ist Usus. Aber wo sind die Beweise? Wir sind umgeben von Menschen, die an Seelenheil, Astrologie, Träume und Drogen glauben. Müssen wir davon ausgehen, dass diese Unglücklichen die Nachfahren intelligenter Ahnen sind?
    Ich bin bereit einzuräumen, dass Dummheit dem Überleben nicht dienlich ist. Schließlich muss man den Verstand besitzen, einen Tiger nicht mit einem kurzen Stock anzugreifen. Aber Intelligenz führt zu Neugier, und Neugier war noch nie geeignet dazu beizutragen, dass Mann oder Frau seine oder ihre Gene in den Pool einfließen lässt. Die Wahrheit muss irgendwo zwischen den Extremen verborgen sein. Was immer der Grund sein mag, feststeht, dass im günstigsten Fall das Mittelmaß für unser Überleben und unseren Fortbestand verantwortlich zeichnet.«
    Gregory MacAllister, Betrachtungen eines barfüßigen Journalisten
     
    Stunden bis zum planetaren Ende (vermut.): 29.
    Mehrere Hundert Personen hatten sich im Theatersaal der Star versammelt, in dem die Möglichkeit bestand, die Rettungsmission auf Dutzenden von Monitoren zu verfolgen und sich gleichzeitig ein paar Drinks mit Freunden und Bekannten zu genehmigen. Marcel war durch das gewaltige Schiff gewandert und hatte sich bemüht, sein Gehirn anderweitig zu beschäftigen, während die Dinge ihren Lauf nahmen. Als Beekman ihn gerufen und sich nach seinem Verbleib erkundigt hatte, war er schließlich in das Theater gegangen. Dort trafen sie sich Augenblicke später in einer Nische abseits des Beobachtungsdecks. Der Projektleiter sah arg blass aus.
    »Was ist los, Gunther?«, fragte Marcel.
    Sie standen in der Nähe einer Schautafel, auf der die Geschichte der Entstehung der Evening Star dargestellt war. Hier war der Anfang, der Augenblick, in dem Ordway Conover den Ingenieuren erklärt hatte, dass er das spektakulärste interstellare Raumschiff aller Zeiten konstruieren wolle. Dort war die Star in der Erdumlaufbahn zu einem Zeitpunkt, als sie nicht mehr als eine leere Hülle war. Im nächsten Abschnitt wurden die elektrischen Anlagen erklärt, und ein Stück weiter war der Swimmingpool auf

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