Hutch 05 - Odyssee
ihr so schonend wie möglich erklärte, was los war. Hutch hatte sich gezwungen gesehen, den Empfang zu kontaktieren, um Hilfe für sie anzufordern.
Drei der vier Passagiere waren noch nie zuvor auf einem Schiff der Akademie gereist. Ein fast erwachsenes Kind sagte ihr, es habe gewusst, dass irgendetwas in dieser Art passieren würde, habe den Vater angefleht, zu Hause zu bleiben.
Als es endlich vorbei war, war Hutch völlig ausgebrannt.
Die Sonne stand schon weit über dem Horizont, als sie Asquith in seinem Büro stellte. »Gibt es inzwischen etwas Neues, Priscilla?«, fragte er.
»Kein Wort.«
Er atmete einmal tief durch. »Nicht gut.« Asquith war ein Mann in mittleren Jahren, der stets mit seinem Körpergewicht zu kämpfen hatte und dessen Primärziel bei der Leitung der Akademie darin bestand, sich aus Schwierigkeiten herauszuhalten. Halte die Politiker bei Laune und streich auch weiterhin deinen Gehaltsscheck ein! Er hatte einen Doktortitel in Politikwissenschaft, verzichtete aber stets großzügig darauf, die falsche Vorstellung der Leute, die ihn für einen Physiker oder Mathematiker hielten, zu entkräften.
Das Erste, was Abdul nach dem Sprung hätte tun müssen, wäre gewesen, eine Botschaft abzusenden. Alle wissen zu lassen, dass sie es geschafft hätten. Und wo sie wären. Das Schweigen war, wie das geflügelte Wort so schön sagte, ohrenbetäubend.
Asquith saß hinter seinem Schreibtisch, dessen vornehmster Zweck darin zu bestehen schien, sein jeweiliges Gegenüber auf Distanz zu halten. »Die Schiffe der Colby-Klasse«, setzte Hutch an, »sind nicht mehr sicher. Wir müssen sie ausrangieren.«
Er reagierte, als hätte sie ihm vorgeschlagen, einen Spaziergang über die Zimmerdecke zu unternehmen. »Priscilla«, sagte er, »diese Unterhaltung haben wir schon einmal geführt. Wir können das nicht machen. Sie sprechen von der Hälfte unserer Einsatzflotte.«
»Tun Sie es, oder kürzen Sie die Anzahl der Missionen! Entweder - oder.«
»Hören Sie, wir stehen momentan ziemlich unter Druck. Können wir nicht später darüber reden?«
»Ein Aufschub könnte jemanden das Leben kosten. Schauen Sie, Michael, wir haben keine echte Alternative! Entweder wir führen weniger Missionen durch, oder wir ersetzen die Schiffe.«
»Beides kommt nicht in Frage.«
»Natürlich kommt es in Frage.« Sie stierte ihn über die ausgedehnte Fläche der Schreibtischplatte hinweg an. »Michael, ich werde nicht noch jemanden mit einem der Colbys losschicken.«
»Priscilla, ich erwarte von Ihnen, dass Sie tun, was die Missionen erfordern.«
»Dann werden Sie jemanden anderen dafür finden müssen.«
Seine Züge verhärteten sich. »Zwingen Sie mich nicht, etwas zu tun, das wir beide bedauern würden!«
»Hören Sie, Michael.« Normalerweise war Huch nicht leicht aus der Ruhe zu bringen, aber derzeit dachte sie ständig an Abdul und seine Passagiere und daran, wie sie sich gefühlt haben mussten, als der Alarm losgegangen war. »Ich wusste schon vor dem Start der Heffernan, dass die Schiffe nicht sicher sind.«
Asquith wirkte schockiert. »Das haben Sie mir nie erzählt.«
»Natürlich habe ich das! Sie hören mir nur nicht zu, solange ich nicht auf den Tisch haue. Die ganze Colby-Reihe ist nicht sicher. Wir halten das Leben anderer Menschen in unseren Händen! Sie und ich. Es ist Zeit, dass Sie mit Ihren Freunden auf dem Capitol Hill sprechen.«
»Also schön«, gab er nach. »In Ordnung. Beruhigen Sie sich! Überlegen Sie, was wir tun müssen. Liefern Sie mir einen Plan, dann haben wir eine Grundlage und können weitersehen! Ich werde schauen, was ich tun kann.«
Der größte Teil der Reporter war über die ganze Welt verstreut, irgendwo, auch in den entlegensten Orten auf der guten, alten Mutter Erde, aber etwa zwanzig waren persönlich zur Konferenz erschienen, die im Erdgeschoss des Konferenzzentrums abgehalten wurde. Hutch verfolgte das Geschehen von ihrem Büro aus.
Eric, der tat, als hielte er Michael Asquith für eine außergewöhnlich befähigte Führungspersönlichkeit, gab zunächst eine kurze Erklärung ab und wiederholte dabei, was die Journalisten längst erfahren hatten, nämlich dass es auf der Heffernan, während sie sich im Hyperraum befunden habe, offenbar zu Problemen mit den Maschinen gekommen und der Verbleib des Schiffs derzeit ungeklärt sei. »Die Wildside ist unterwegs und wird binnen vierundzwanzig Stunden vor Ort sein. Die Al-Jahani befindet sich ebenfalls in unmittelbarer
Weitere Kostenlose Bücher