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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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einen der Höhepunkte der Blauen Tour dar.
    MacAllister hätte jedoch gern das Museum links liegen lassen und wäre gleich weiter nach Capella geflogen, wo sie eine Nacht im Galactic verbringen sollten. Ihm war langweilig, und er konnte es kaum erwarten, nach Hause zu kommen.
    Aber Amy wollte unbedingt die Surveyor sehen. Also würden sie ihr, natürlich, den Gefallen tun. Das Schiff war ein solides Stück Geschichte, und Mac fiel keine Rechtfertigung ein, großes Aufhebens zu machen.
    Eric machte allmählich auch einen ruhelosen Eindruck. Vielleicht vermisste er sein Büro. Oder sein mitreißendes Privatleben. »Ich weiß nicht, woran es liegt«, gestand er Mac. »Als ich an Bord gegangen bin, dachte ich, ich könnte irgendetwas tun. Vielleicht beim Aussetzen der Monitore helfen. Wache halten. Einfach irgendetwas.« Er versuchte, es mit einem Lachen abzutun. »Aber alles funktioniert vollautomatisch. Das Schiff hält Ausschau nach Moonridern. Das Schiff serviert die Mahlzeiten. Das Schiff schaltet abends das Licht aus. Sollte jemand durch eine Luftschleuse rausgeblasen werden, nehme ich an, das Schiff wird die Rettung übernehmen. Für uns gibt es wirklich nicht viel mehr zu tun, als mitzufliegen.
    Sie haben es gut, Mac. Sie haben etwas zu schreiben. Dabei können die KIs nicht helfen. Sie müssen das tun. Sogar Amy: Sie wollte immer schon eines dieser Dinger fliegen, und jetzt bekommt sie ein Gefühl dafür. Aber ich hänge nur rum.«
    Wie wir alle, dachte Mac. Er fragte sich, was Eric sich für sein Leben erhofft hatte. Wie hatten seine frühen Träume ausgesehen? Er bezweifelte, dass die viel mit der Hausiererei im Namen der Akademie gemein hatten.
    Aber der Mann hatte schon Recht. MacAllister hatte es gut getroffen, und er wusste es. Er hatte Einfluss auf die Literatur und die Politik nehmen wollen. Er hatte eine Triebkraft des gesunden Menschenverstands in einer Gesellschaft sein wollen, die während des überwiegenden Teils der Zeit arg verloren schien. Irgendwann hatte er auch ein großer Footballprofi werden wollen. Aber er hatte sich bei einem Highschoolspiel die Nase gebrochen und so herausgefunden, wie sehr Football wehtun konnte. Danach hatte er sich auf den Journalismus konzentriert. Er fragte sich, wie es sein musste, wenn man Jahre seines Lebens hatte dahinziehen lassen, ehe einem auffiel, dass sich das Leben keineswegs wunschgemäß entwickelt hatte. Dass all die Träume verschwunden waren. Dass, und das war vielleicht das Schlimmste, das Leben, das man sich einst gewünscht hatte, nie hatte stattfinden können, weil man sich gar nicht erst darum bemüht hatte.
    Zu Hause vergingen nur wenige Tage, ohne dass jemand mit einer neuen Idee zu einem Buch an MacAllister herantrat. Meist ging es um Memoiren oder vielleicht einen Roman oder um einen Gedichtband, und er wusste angesichts der Mienen seines jeweiligen Gegenübers, dass dies den Schlussstein ihrer Existenz darstellen sollte. Meist waren die Bücher noch nicht fertiggestellt. Es gab vielleicht acht oder neun Kapitel, aber es handelte sich stets um ein Projekt, das schon seit Jahren andauerte.
    Unvermeidlich wollten sie Ermutigung von MacAllister erfahren, vorzugsweise aber seine Begeisterung wecken. Oft dachten sie, da er Herausgeber sei, würde er sich für ihre Idee erwärmen können, als wäre noch nie zuvor jemand auf den Gedanken gekommen, ein Buch über eine Jugend in Mississippi zu verfassen oder über friedenssichernde Maßnahmen in Afrika.
    Eric saß da und betrachtete die stets gleichen Sterne auf den zwei Monitoren. Auf der Brücke konnte er Valya mit Bill reden hören. Dann war da plötzlich eine andere Stimme. Vermutlich eine Transmission von Union. Als sie in den Gemeinschaftsraum zurückkam, sah sie sehr zufrieden aus. »Wir werden den Terranova-Felsen von seinem Kurs abbringen«, verkündete sie.
    Amy riss eine Faust hoch. »Ich wusste, wir würden nicht einfach herumsitzen und zulassen, dass so etwas passiert!«
    »Das ist ein ziemlich großer Felsen«, gab Eric zu bedenken. »Wie wollen sie das anstellen?«
    »Sie werden ein paar Frachter vor das Ding setzen. Ihre Gravitation wird ihn beschleunigen, und er wird Terranova verfehlen.«
    »Schiffe haben eine eigene Gravitation?«, fragte Eric.
    »Sicher«, sagte sie. »Sogar Sie haben Gravitation, Eric.«
    »Mehr oder weniger«, murmelte MacAllister leise vor sich hin.
    »Es wird viel Zeit erfordern, aber es funktioniert.«
     
    Die Surveyor war ein großes Schiff, gemessen an

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