Hutch 05 - Odyssee
Vorbereitungen zur Aussendung zweier Frachtschiffe zum Zweck der Ablenkung des Terranova-Felsens. Mehrere Kommentatoren erklärten, die Mission dürfe nicht gestartet werden, solange nicht auch eine bewaffnete Eskorte bereitgestellt werden könne.
Asquith kam am Nachmittag zurück und machte einen nervösen Eindruck. »Keine Zeit zum Reden«, beschied er Hutch.
»Was ist los, Michael?«
»Noch eine Anhörung.«
»Wieder der Bewilligungsausschuss?«
»Nein.«
»Wer dann?«
Er zog frische Kleidung aus seinem Schrank. »Verteidigung. Sie versuchen, herauszufinden, ob die Moonrider eine Bedrohung darstellen. Die Wahrheit ist, dass es vermutlich doch nur um Politik geht. Die Leute sind aufgebracht, also müssen sie etwas tun, und folglich haben sie überraschend eine Sitzung des Komitees einberufen.« Er verschwand in seinem Allerheiligsten und kam gleich wieder herausgestürzt. »Die Leute haben Angst vor dem, was sie zu hören bekommen.«
»Die Medien spielen verrückt.«
»Die Medien spielen immer verrückt. Ein Kind fällt in Montana vom Fahrrad, und sie machen eine große Story daraus. Bis irgendwas anderes passiert. Dieses Mal könnten die Befürchtungen allerdings berechtigt sein!«
»Michael«, versuchte sie zu beschwichtigen, »meinen Sie nicht, dass das alles ein bisschen übertrieben ist?«
»Wer weiß?« Seine Miene schien wie erstarrt. »Was immer die Moonrider sind, sie sind uns offensichtlich nicht freundlich gesinnt. Sollten wir angegriffen werden, womit wollen wir uns dann zur Wehr setzen? Wir wären hilflos.«
»Wenn sie die Fähigkeit haben, etwas so Großes wie diesen Asteroiden beim Galactic von seinem Kurs abzubringen und gezielt auf das Hotel umzuleiten, dann werden wir auf jeden Fall hilflos sein!«
Asquith lächelte. »Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie der Kongress sich seinen Wählern gegenüber in ähnlicher Weise äußert.«
»Wähler interessieren mich nicht. Ich bin kein Politiker.«
»Sie sollten sie aber interessieren, Hutch! Die Wähler bezahlen Ihr Gehalt.«
»Das ist im Moment nicht wichtig. Ich habe versucht, etwas klarzumachen.«
»Genau wie ich. Wenn bekannt wird, dass wir mit diesen Irren nicht mithalten können, trotz des vielen Geldes, das über mehr als sechzig Jahre in das Programm investiert wurde, eigentlich sogar noch länger, dann werden Sie und ich auf der Straße stehen, wenn das vorbei ist. Und zwar zu Recht.«
Es war ein herrlicher Frühlingstag. Vielleicht ein bisschen zu warm. Eine strahlende Sonne an einem wolkenlosen Himmel. »Was werden Sie dem Komitee sagen, Michael?«
»Ich werde Sie bitten, die finanziellen Zuwendungen zu erhöhen, damit wir das Beobachtungsprogramm, das wir gerade erst initiiert haben, ausweiten können. Damit wir die Moonrider aufspüren können. Herausfinden, was sie sind. Was sie wollen.«
»Wir werden Schiffe brauchen. Neue Schiffe.«
»Richtig. Und genau darum werde ich sie ersuchen. Und ich werde um Bewaffnung bitten. Wir müssen uns dem Problem direkt stellen.« Er sah wirklich gepeinigt aus. »Wir müssen den Weltrat an Bord holen. Und wenn die nicht bereit sind, dann sollte die NAU zusammen mit unseren Verbündeten handeln, ohne sich um den Rat zu kümmern. Was immer notwendig ist. Das ist genau das, was sie hören wollen. Also werden sie sich auch darauf einlassen.«
»Schön.«
»Wir müssen uns Gedanken darüber machen, mit welcher Art Bewaffnung die Akademieschiffe ausgerüstet werden sollten. Ich möchte morgen früh einen entsprechenden Vorschlag auf meinem Schreibtisch haben.«
»Ich kenne mich mit Waffen nicht aus, Michael.«
»Dann fragen Sie jemanden, der sich auskennt. Partikelstrahler, Laser und atomare Waffen. Das wollen wir haben. Und alles andere, was Ihnen noch einfällt.«
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